Freitag, 24. September 2021

Die Rugby-Nationalmannschaft kehrt auf die Bühne zurück

Nach anderthalbjähriger Spielpause wegen des Coronavirus


Am 29. Februar 2020 hat die deutsche Rugby-Nationalmannschaft ihr letztes Länderspiel bestritten. Das Match in der Division 2 der Europameisterschaft (European Trophy) endete so wie es nicht hätte enden sollen: Mit einer 20:33-Niederlage im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark gegen die Schweiz. Dann kam das Coronavirus herangeschlichen, was dazu führte, dass die ausstehenden Spiele gegen Litauen und in der Ukraine ausfielen und die Saison abgebrochen wurde.

 

Tabellenführer Niederlande, das alle fünf Spiele ausgetragen hatte, gewann auch das Relegationsspiel gegen Belgien, den Letzten der Division 1, und stieg auf. Belgien, die Schweiz, Deutschland, Polen, Litauen und die Ukraine bilden in der Saison 2021/22 die Division 2, deren erste Spiele im Oktober und November ausgetragen werden. Die Deutschen spielen am 30. Oktober in Litauen und am 13. November in Polen, die anderen drei Spiele finden im Frühjahr 2022 statt.

 

Das traditionelle Fünfzehnerrugby wird einer Entscheidung des Bundessportministeriums zufolge noch immer nicht staatlich gefördert, weil die Regierung nur den olympischen Sport und damit das Siebenerrugby im Blick hat. So muss der Deutsche Rugby-Verband (DRV) die Nationalteams im weltumspannenden Rugby mit 15 Spielern aus eigenen Mitteln finanzieren, die begrenzt sind.

 

Immerhin konnte der DRV dem auf Platz 30 der Weltrangliste platzierten Nationalteam, seinem Aushängeschild, nun einen großen Vorbereitungslehrgang in Heidelberg und ein Testspiel am 2. Oktober in Prag gegen Tschechien finanzieren. Das wurde vom neuen Trainerteam mit Nationaltrainer Mark Kuhlmann (Heilbronn) und den beiden Assistenten Lars Eckert (Heidelberg/Dreiviertelreihe) und Kehoma Brenner (Heidelberg/Sturm) positiv aufgenommen, alle Spieler waren beim strapaziösen Lehrgang mit Feuereifer bei der Sache.

 

„Ich bin sehr angetan von der Einstellung und den Leistungen der Spieler“, sagte Mark Kuhlmann (52), der aus dem DRC Hannover stammt, Bundesliga-Trainer beim SC Neuenheim, der Neckarsulmer Sport-Union und dem TSV Handschuhsheim war und als Versicherungskaufmann bei der MLP AG in Wiesloch arbeitet. Kuhlmann, seine Kollegen und alle Spieler sind Amateure. Ob die in Frankreich engagierten Profis für die EM-Spiele zum Nationalteam stoßen dürfen, hängt von der Entscheidung ihrer Vereinstrainer ab. Das ist gegenwärtig völlig offen. „Ich bin mit allen Spielern in Kontakt“, sagt Mark Kuhlmann.

 

„Wir haben zwar lange nicht gespielt und werden erst in Prag erfahren, welche Leistungskraft wir haben, aber wir wollen in der EM schon eine gewichtige Rolle spielen. Ich halte die Belgier für favorisiert und sehe die anderen Mannschaften auf unserem Niveau“, sagt Kuhlmann, der deshalb am Saisonende unter den ersten Dreien landen möchte. Testspielpartner Tschechien steht auf Weltranglistenplatz 37, Litauen auf Platz 43, Polen auf Platz 33.

 

Diese 34 Spieler nahmen am Lehrgang in Heidelberg teil: Tim Schiffers, Gogo Jordan, Paul Pfisterer, Louis Biniak, Tim Biniak, Wolfram Hacker (RG Heidelberg), Benjamin Polheim, Tobias Apelt (RK Heusenstamm), Paul Schüle, Antony Dickinson, Felix Martel, Emil Schäfer, Tyrell Williams, Justin Renc (TSV Handschuhsheim), Alexander Biskupek, Mick Burisch, Robert Lehmann, Felix Lammers, Leonard Becker, Luke Wakefield, Nikolai Klewinghaus (SC Neuenheim), Nico Windemuth, Henrik Meyer (Germania List), Jan Piosik, Rene Winkler (Hannover 78), Mathis Blume, Anton Gleitze, Philipp Gleitze (Berliner RC), Mthunzi Moloi (BSC Offenbach), Hassan Rayan (SC Frankfurt 1880), Jörn Schröder, Pierre Mathurin, Falk Fleisch (Heidelberger RK), Aaron Thomson (Darlington Mowden).


Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung! 

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