Sonntag, 21. März 2021

Wales oder Frankreich

Das Sechs-Nationen-Turnier 2021 wird im Nachholspiel entschieden

Wales oder Frankreich? Die Frage nach dem Sieger im Sechs-Nationen-Turnier der führenden europäischen Rugbyteams wird erst am Freitag im Nachholspiel zwischen den Franzosen und Schottland geklärt. Das am 28. Februar wegen zahlreicher positiver Coronavirus-Tests in der französischen Delegation abgesetzte Match wird um 21 Uhr im Stade de France nachgeholt.

 

Am fünften und letzten Spieltag hat Spitzenreiter Wales mit 30:32 in St. Denis die erste Niederlage erlitten und den Grand Slam verspielt. Die „Roten Drachen“ haben allerdings den defensiven Bonuspunkt für eine Niederlage mit sieben oder weniger Punkten Differenz zum Sieger erobert und führen die Tabelle mit 20 Wertpunkten und einem positiven Spielpunktekonto von 61 Zählern an. Sieger Frankreich (15 Punkte, +41) kann im Nachholspiel den Turniersieg erringen, wenn die Mannschaft von Trainer Fabien Galthié die Schotten mit 21 Punkten Vorsprung besiegen und durch vier oder mehr Versuche den offensiven Bonuspunkt holen könnte.

 

Allerdings sind die Schotten kein „Kanonenfutter“ wie etwa die Italiener, die sich auf dem Murrayfield von Edinburgh mit 10:52 (10:24) geschlagen geben mussten, allerdings nach einem Versuch von Luca Bigi mit der Erhöhung von Paolo Garbisi in der sechsten Minute mit 0:7 in Führung gegangen waren. Dann aber legten die „Brave Hearts“ sieben Versuche durch Hakler Dave Cherry (2), die Eckdreiviertel Duhan van der Merwe (2) und Darcy Graham, die Innen Huw Jones und Sam Johnson und Gedrängehalb Scott Steele. Spielmacher Stuart Hogg traf mit sechs Erhöhungen ins Goal. Italien war in diesem Turnier zwar chancenlos, würde von zehn Spielen gegen Europameister Georgien aber sicherlich neun gewinnen.

 

Titelverteidiger England musste sich an der Lansdowne Road in Dublin gegen Irland mit 16:32 (6:20) geschlagen geben, hat damit gegen alle drei Nachbarn verloren und ist auf den fünften Rang abgerutscht. Der Vizeweltmeister von 2019 erzielte zwar ebenso wie die Iren zwei Versuche (Rechtsaußen Keith Earls und Sturmführer Jack Conan für Irland, Gedrängehalb Ben Youngs und Außen Johnny May für England), doch die vielen technischen Regelverstöße des „Rosenteams“ führten dazu, dass Irlands Spielmacher Jonathan Sexton neben den beiden Erhöhungen auch mit sechs Straftritten erfolgreich war, eine Trefferquote von 100 Prozent hatte und 22 Zähler beisteuerte.

 

Das Match am Samstagabend im Stade de France, das erste Heimspiel der Equipe Tricolore in dieser Saison, war das beste Turnierspiel seit gut zehn Jahren – ein Thriller mit sehr glücklichem Ende für die Franzosen. Denn Wales führte bis drei Minuten vor dem Schlusspfiff mit 20:30, ehe die „XV de France“ auf 27:30 aufholte und mit dem letzten Angriff des Spiels in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Brice Dulins Versuch mit 32:30 (17:17) gewann. Der Schlussmann aus La Rochelle versetzte Frankreichs große Rugby-Gemeinde in einen Freudentaumel und hielt die Hoffnungen auf den Turniersieg aufrecht.

 

Außer Dulin legten Zweite-Reihe-Koloss Romain Taofifenua, Gedrängehalb Antoine Dupont und Flankenstürmer und Kapitän Charles Ollivon vier Versuche und holten den offensiven Bonuspunkt. Der früh verletzte Matthieu Jalibert (4) und Ersatz-Spielmacher Romain N’Tamack (8) holten zwölf Kickpunkte. Die Waliser waren durch Versuche von Spielmacher Dan Biggar, Flanker Josh Navidi und Außen Josh Adams erfolgreich, Biggar erzielte 15 Kickpunkte. Nach dem Schlusspfiff war ihr Entsetzen grenzenlos. Doch noch sind sie Spitzenreiter...

 

Sechs-Nationen-Turnier, 5. Spieltag: Schottland - Italien 52:10, Irland - England 32:18, Frankreich - Wales 32:30. - Tabelle: 1. Wales (5 Spiele) +61 Spielpunkte, 20 Punkte; 2. Irland (5) +48, 15; 3. Frankreich (4) +41, 15; 4. Schottland (4) +43, 11; 5. England (5/TV) -9, 10; 6. Italien (5) -184, 0. - Nachholspiel, Freitag, 21 Uhr: Frankreich - Schottland in St. Denis.

 

Europameisterschaft, Division 1: Russland - Georgien 6:23, Rumänien - Spanien 22:16. - Tabelle: 1. Georgien (3/TV) 14 Punkte; 2. Rumänien (3) 9; 3. Russland (2) 4; 4. Spanien (2) 4; 5. Portugal (2) 1.



Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung! 

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