Dienstag, 8. Juni 2021

Ein Aufsteiger mit Potenzial

Über die deutschen Siebenerrugby-Frauen beim ersten EM-Turnier 2021

Die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft der Frauen hat beim ersten von zwei Turnieren um die Europameisterschaft 2021 mit einem starken zweiten Tag ihre Zugehörigkeit zur Division 1 bekräftigt und deutliches Potenzial auf den Klassenverbleib angedeutet. Die junge Mannschaft von Nationaltrainer Max Pietrek (Heusenstamm), der während des Turniers von Athletikcoach und Verbandsarzt Colin Grzanna (Berlin) unterstützt wurde, belegte als Aufsteiger in die Eliteliga den siebten Platz und sieht dem zweiten EM-Turnier in drei Wochen in Moskau freudig entgegen.

 

„Der Klassenverbleib ist unser Ziel. Das können wir schaffen“, sagte der 32-jährige Max Pietrek, der seit Februar Vater des kleinen Lino ist und fünf Mal pro Woche um fünf Uhr an den Bundesstützpunkt nach Heidelberg fährt, um um sieben Uhr die Frauen und am Nachmittag gemeinsam mit Baden-Württembergs Landestrainer Jan Ceselka die U18-Junioren zu trainieren.

 

In Lissabon starteten die deutschen Frauen mit zwei Niederlagen ins Turnier. Beim 12:26 gegen Rumänien erzielten Johanna Hacker und Gesine Adler die beiden Versuche, Katalina Bechtel traf mit einer Erhöhung. Beim 0:39 gegen Russland notierten die Trainer Schwächen in der Verteidigung, beim Gasseneinwurf und im Kickspiel.

Als Gruppendritter hatte das Team am ersten Tag zwei weitere Herausforderungen zu bestehen. Beim 10:20 gegen Spanien zeigte die Mannschaft eine sehr gute erste Halbzeit und legte durch Steffi Gruber und Gesine Adler zwei Versuche. Das 7:35 gegen Polen war hingegen eine Enttäuschung, da nur Johanna Hacker mit einem Versuch und Steffi Gruber mit einer Erhöhung punkten konnten.

 


Am zweiten Turniertag in der Platzierungsrunde um die Ränge sieben bis neun fand die deutsche Mannschaft allerdings zu einer starken Form und sorgte dafür, dass Max Pietrek und Colin Grzanna „eine gute Moral nach den Dämpfern des ersten Tages“ und „ein erfreulich starkes Angriffsspiel“ erleben durften.

 

Es gelangen zwei Siege. Gegen die große Rugby-Nation Wales gewannen die deutschen Frauen mit 12:10 und feierten die beiden Versuche von Steffi Gruber und Sarah Gossmann sowie Grubers Erhöhung. Und gegen Rumänien machten die Deutschen den Eindruck des ersten Tages vergessen, drehten den Spieß energisch um und siegten mit 25:7. Lea-Sophie Predikant (3), Steffi Gruber und Katharina Epp gelangen fünf Versuche. Das Setzkick-Treten zu den Goalstangen aber muss in den nächsten Wochen geduldig geübt werden. Turniersieger wurde Russland durch ein 25:5 über Spanien.

 

Max Pietrek, der das Team seit Ende 2018 unter seinen Fittichen hat und dem 2019 auf Anhieb der Titelgewinn in der EM-Division 2 gelungen war, wird weiter viel Wert auf die Basisarbeit und die Förderung der mentalen Stärke legen und hofft, dass sich seine Zwölfergruppe dauerhaft in der Division 1 etablieren kann. Dann winken auch Möglichkeiten, sich für die World Sevens Series, die Siebenerrugby-WM und die Olympischen Spiele zu qualifizieren.

 

Bildtext

 

Die deutsche Mannschaft, hinten v.l.n.r.: Nationaltrainer Max Pietrek, Athletiktrainer Colin Grzanna, Lea Predikant (SC Neuenheim), Katalina Bechtel (TSV Handschuhsheim), Katharina Epp (Germania List), Sarah Gossmann (SCN), Julia Braun (RK 03 Berlin), Lara Bürger (Heidelberger RK), Steffi Gruber (SCN)Wissenschaftstrainerin Nina Gras und Physiotherapeut Vasco Marcante; vorne v.l.n.r.: Zoe Würmli (HRK), Gesine Adler (Germania List), Johanna Hacker (HRK), Sophie Hacker (HRK) und Annika Nowotny (TSV Handschuhsheim).

 


Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung! 

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