Sonntag, 6. Juni 2021

Die Titelverteidigung ist möglich

Über die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft in der EM 2021

Die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft der Männer hat die Europameisterschaft 2021 auf überzeugende Weise begonnen. Beim ersten von zwei Turnieren am Wochenende in Lissabon spielten sich die Titelverteidiger bis ins Finale vor, das sie aber mit 17:19 verloren. Der zweite Platz in Lissabon lässt den Deutschen alle Chancen für das finale Turnier in zwei Wochen in Moskau.

 

Die deutschen Frauen, Aufsteiger in die EM-Division 1, feierten am zweiten Tag Siege gegen Wales (12:10) und Rumänien (25:7). Sie kamen unter neun Teams auf Rang sieben ins Ziel und können sich in Moskau steigern.

 

Das Männer-Team der beiden Nationaltrainer Damian McGrath und Clemens von Grumbkow (Heidelberg) gewann alle drei Vorrundenspiele. Beim 26:5 gegen Litauen legten Tim Lichtenberg (3) und Sam Rainger vier Versuche, von denen der früh am Arm verletzte Fabian Heimpel und Phil Szczesny (2) drei erhöhten. Beim 29:0 gegen Georgien erzielten Szczesny, Jack Hunt (2), Anjo Buckman und Lichtenberg die fünf Versuche, Szczesny gelangen zwei Erhöhungen. Im ewig jungen Duell mit dem siebenmaligen Europameister Portugal jubelten die Deutschen über einen 10:5-Sieg. Die Versuche glückten Lichtenberg und dem Kapitän Carlos Soteras Merz – in der letzten Spielminute.

 

Der zweite Tag begann für die Deutschen mit einem 17:7 (5:7)-Viertelfinalsieg über Polen. Die drei Versuche erzielten Lichtenberg, Buckman und Soteras Merz, und der bandagierte Heimpel traf mit einer Erhöhung.

 

Im Halbfinale bewies die deutsche Mannschaft beim 7:5 (7:5)-Erfolg über den zweimaligen Europameister Russland starke Nerven. Nach einem von Heimpel erhöhten Versuch von Hunt stand die Endspielteilnahme fest. Deutschland gegen Spanien – das waren in den letzten 20 Jahren immer besonders wichtige Rugbyspiele mit wechselndem Ausgang. Diesmal hatten die Iberer mit 19:17 (14:7) das bessere Ende für sich. Die drei Versuche von Lichtenberg, Szczesny und Rainger und die Erhöhung von Heimpel reichten nicht für einen deutschen Finalsieg. Doch zur Revanche kommt es in 14 Tagen in der russischen Hauptstadt.

 

In der französischen Eliteliga Top 14 sind die Entscheidungen erst am 26. und letzten Spieltag gefallen. Der Titelverteidiger und europäische Champions Cup-Sieger Stade Toulousain ging mit 81 Punkten als Erster durchs Ziel und hat wie der zweitplatzierte RC Rochelais-Atlantique (78) das Halbfinale erreicht. Dritter wurde Racing 92 Paris (78) vor der US Bègles-Bordeaux (72), dem AS Montferrand-Auvergne (71) und Hans-Peter Wilds Stade Français Paris (70). Der Klub des Eppelheimer Getränkeproduzenten gewann das Spiel in Bayonne durch einen Straftritt des Verbindungshalbs Joris Segonds sechs Minuten vor dem Schlusspfiff mit 9:12 und behauptete den Playoff-Platz hauchdünn vor Castres Olympique (69) und dem RC Toulon (66).

 

Castres mit dem in der 67. Minute eingewechselten Heidelberger Julius No-stadt gewann das letzte Punktspiel gegen Toulon nach großartiger Leistung mit 46:24, hat aber im Laufe der Saison einmal zu viel verloren. Im Viertelfinale kommt es zum Pariser Derby zwischen Racing 92 und Stade Français und zum Knüller zwischen Bordeaux und Clermont-Ferrand.

 

Meister der Pro D2-Liga und Aufsteiger in die Top 14 wurde die US Arlequin Perpignan, die im Finale in Montpellier mit 33:14 gegen Biarritz Olympique gewann. Perpignan gehört zu den Traditionsklubs am Mittelmeer und war zwischen 1914 und 1955 sechs Mal französischer Meister. Biarritz, fünf Mal Champion zwischen 1935 und 2006, hatte im Halbfinale den RC Vannes mit dem Heidelberger Christopher Hilsenbeck mit 34:33 ausgeschaltet und hat eine zweite Aufstiegschance im Relegationsspiel gegen Aviron Bayonnais, den Vorletzten der Top 14. Direkter Aufsteiger ist die US Agenais, die in 26 Spielen nur zwei Punkte einsammeln konnte.

 

Meister der drittklassigen Ligue Nationale wurde die US Bressane durch ein 26:16 im Endspiel gegen den RC Narbonne, der ohne seinen verletzten Spielmacher Raynor Parkinson auskommen musste. Der deutsche Nationalspieler war zuletzt Erfolgsgarant beim Heidelberger Ruderklub. Beim 12:9-Halbfinalsieg gegen Nizza hatte Parkinson neun Punkte erzielt. Bourg-en-Bresse und Narbonne steigen in die Pro D2 auf.



Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen