Sonntag, 6. Juli 2025

Der dritte Sieg im dritten Spiel

Kanadas U18-Nationalmannschaft besiegte den deutschen Rugby-Nachwuchs mit 24:15

Kanadas Rugby-Nationalmannschaft unter 18 Jahren fliegt am heutigen Montag mit drei Siegen im Gepäck von Frankfurt/Main in die Heimat zurück. Nach dem 60:0 am Montag beim Berliner Rugby-Verband und dem 24:17 am Donnerstag gegen den Rugby-Verband Baden-Württemberg (RBW) gewannen die Kanadier auch gestern Vormittag in Heidelberg gegen Deutschlands U18-Auswahl mit 24:15 (10:10) Punkten.

„Es war für uns der erwartet schwere Test. Unsere Mannschaft hat eine gute Leistung gezeigt, auf die wir aufbauen können“, sagte U18-Nationaltrainer Jan Ceselka (Heidelberg), der das neu gebildete Team, das seinen ersten internationalen Auftritt hatte, auf die Europameisterschaft im November in Prag vorbereitet, wo in der Division 1 der besten acht Nationen die Niederlande der Gegner im Viertelfinale sein werden. „Auch das ist schwer, aber nicht aussichtlos“, sagte Ceselka, der das Team gemeinsam mit dem Frankfurter Samy Füchsel kompetent betreut.

Das Kampfspiel, das auf dem Neuenheimer Museumsplatz 200 begeisterte Zuschauer verfolgten, war von zahllosen schneidigen Angriffen beider Mannschaften geprägt, die sich – jederzeit fair – nichts schenkten. Der Frankfurter Schiedsrichter Benedikt Niklas ist trotz seiner Jugend ein Meister seines Fachs, erhielt Beifall von den Anhängern beider Teams und musste nicht ein einziges Foul ahnden.

Die Kanadier, unterstützt vom Förderverein der Dog River Howlers und dessen deutschstämmigem Präsidenten Karl Fix, gingen nach drei Minuten durch einen Abseits-Straftritt von Michael Oughtred aus Oak Bay in British Columbia mit 0:3 in Führung, ehe Flankenstürmer Richard Riddoch vom deutschen Meister SC Frankfurt 1880 durch Versuch und Tom Petersen vom RC Unterföhring durch Erhöhung die deutsche Fünfzehn mit 7:3 (16. Minute) in Front brachten. Nach 25 Minuten wechselte die Führung durch einen Versuch des Innendreiviertels Jasper Keast (Victoria/BC) und die Erhöhung des Schlussmannes Robert Jaques (Vancouver/BC) zum 7:10 erneut, ehe Tom Petersen per Straftritt (34.) den 10:10-Halbzeitstand herstellte.

Nach dem Seitenwechsel wogte das hochklassige Spielgeschehen hin und her, ehe Thomas Steinke (Vancouver/BC) mit Versuch und Robert Jaques mit der Erhöhung das 10:17 (45.) erzielten. Zwar verkürzte Victor Broyes-Engelkes (Frankfurt) durch Versuch auf 15:18 (53.), doch das letzte Wort hatten die Kanadier, die das Match durch einen Versuch des Gedrängehalbs Elijah Pavlov (Victoria/BC) mit der Erhöhung durch Robert Jaques (67.) mit 15:24 gewannen. Der kicksichere Verbinder Jaques wurde von den deutschen Trainern zum „Man of the match“ ernannt, die kanadischen Trainer ließen Kian Tekkal, dem Außendreiviertel von Victoria Linden, diese Ehre zuteilwerden. Dessen Vater Timur war Anfang dieses Jahrtausends ein sehr guter Nationalstürmer im Rugby und Siebenerrugby.         

Freitag, 4. Juli 2025

Ein harter Kampf der Rugby-Junioren

Kanadas U18-Auswahl schlägt Baden-Württemberg mit 24:17

Die kanadische Rugby-Nationalmannschaft hat auch das zweite Spiel ihrer Deutschland-Tournee gewonnen. Nach dem Spaziergang durch die deutsche Hauptstadt am Montagabend beim 60:0 gegen den Berliner Rugby-Verband mussten die Kanadier am Donnerstag allerdings bis in die Schlussminuten eines spannenden Spieles bangen, um die Auswahl des Rugby-Verbandes Baden-Württemberg (RBW) mit 24:17 (12:10) Punkten niederzuringen. „Das war ein tolles Spiel, ein großartiger Kampf. Mein Herz pocht immer noch wie wild“, schnaufte Kanadas deutschstämmiger Delegationsleiter Karl Fix noch Minuten nach dem Schlusspfiff des sehr guten Schiedsrichters Dr. Luc Muhirwa aus Überlingen.

Die RBW-Auswahl von Kapitän Luan Dietz zeigte gegen die körperlich deutlich überlegenen Kanadier, die aus Spielern von 14 Vereinen der beiden Provinzen British Columbia und Saskatchewan sowie aus dem neuseeländischen Auckland bestanden, eine kämpferisch ausgezeichnete Leistung. Insbesondere das angeordnete Gedränge, die Verteidigung durch alle Spieler und die Angriffe der Dreiviertelreihe riefen den Beifall der 150 Zuschauer hervor, während bei eigenen Gasseneinwürfen zu viele Bälle verloren wurden. Die Landestrainer Jan Ceselka, Alexander Wiedemann und Felix Martel waren mit den Leistungen ihrer im Schnitt jüngeren Mannschaft sehr zufrieden. „Fast hätten wir ein Unentschieden erreicht“, sagte Ceselka.

Kanada, das an neun der bisherigen zehn Weltmeisterschaften teilgenommen hat, ist im Weltrugby eine deutlich größere Nummer als Deutschland, das sich noch nie für eine WM qualifizieren konnte. Die vom Förderverein Dog River Howlers zusammengestellte und finanzierte kanadische Auswahl erzielte vier Versuche durch Ayden Radke (2), Tyler Carros und Elijah Pavlov. Michael Oughtred glückten zwei Erhöhungen.

Der RBW legte drei Versuche durch Eric Rausch, Luca Weigold und Luan Dietz. Tom Petersen erhöhte einmal und wurde von den vier kanadischen Trainern Bill Chamberlain, Jonathan Mergui, Remi Anctil und Levi Moore zum besten Spieler der schwarz-gelben Gastgeber erklärt. Baden-Württembergs Jan Ceselka und Alexander Wiedemann identifizierten Elijah Pavlov als besten kanadischen Akteur. Bis zur 76. Minute stand das Spiel 17:17, ehe Gedrängehalb Pavlov der Siegesversuch gelang.

Am Sonntag (6. Juli) um 11 Uhr bestreiten die Kanadier – wieder auf dem Museumsplatz an der Neuenheimer Tiergartenstraße 7 und erneut bei freiem Eintritt für alle – das dritte und letzte Spiel ihrer Tournee. Spielpartner ist die deutsche U18-Nationalmannschaft, die vom Förderverein Freunde der deutschen Rugby-Nationalmannschaft unterstützt wird. 

Sonntag, 29. Juni 2025

Baden-Württembergs Siebenerrugby-Nachwuchs begeistert

Bei den Heidelberg Sevens wurden die U16-Jungen Erster und die U18-Mädchen Zweiter

Das Siebenerrugby-Turnier Heidelberg Juniors & Girls Sevens, das am Samstag und Sonntag gut 800 Zuschauer in das städtische Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark lockte, war ein Fest des internationalen olympischen Rugbyspiels. Zwar meinten einige Besucher, es sei zu heiß zum Sporttreiben, doch waren sie erstaunt zu hören, dass Siebenerrugby ein Sommersport ist und es schon an früheren Turniertagen Temperaturen über 30 Grad Celsius gegeben hatte. Wirkliches Mitleid verdienten nur die Bundesliga-Athleten, die am Grill und der Pommes-frites-Fritteuse Dienst hatten und nicht unwesentlich zur Finanzierung des Turniers der 16 Auswahlen aus sieben Nationen beitrugen.

Für den ausrichtenden Rugby-Verband Baden-Württemberg, die Turnierleitung um Jugendwartin Caroline Trost, ihren Stellvertreter Elmar Menold und Sportwart Ben Merdes sowie die bei der stimmungsvollen Siegerehrung die sportlichen Leistungen lobenden Bürgermeister Jürgen Odszuck und Sponsor Tommaso Fontana von der Deutschen Vermögensberatung geriet das Turnier zur reinen Freude, weil die beiden ersten Mannschaften des RBW sehr gut abschnitten.

Die RBW-Juniorinnen unter 18 Jahren, betreut von Managerin Christine Kerber und dem bewährten Trainergespann mit Lisa Bohrmann und Andreas Hacker, zauberten sich auf sehenswerte Weise ins Endspiel. Nach einem 14:5 gegen Belgien, einem 33:0 gegen die Apollo Perelini Academy aus Dubai und einem 46:7 gegen die belgischen Belbarians gab es im Viertelfinale einen 24:5-Sieg gegen die German Barbarians und im Halbfinale ein 34:7 gegen Tschechien, ehe die Niederlande im Endspiel besser ins Spiel fanden und mit 28:0 sicher gewannen.

Die aus Spielerinnen von Baden-Württemberg und anderen Landesverbänden gebildeten German Barbarians belegten den respektablen fünften Platz, indem sie den deutschen Landesverbandsmeister Nordrhein-Westfalen mit 12:10 niederrangen. Soraya Hölzer-Castillo, Charlotte Pfaffmann und Jenna Lee taten sich im RBW-Team als fleißigste Versuche-Legerinnen hervor. Topscorerin war Jenna Lee mit 40 Punkten. 

Den baden-württembergischen Junioren unter 16 Jahren, betreut von den Managern Ulrike und Olivier Faye und den Landestrainern Jan Ceselka, Felix Martel und Ruben May, eilte ein Ruf voraus, denn bei den deutschen Landesverbandsmeisterschaften in Hannover hatten sie hoch überlegen den Titel gewonnen. Am Wochenende haben sich die Jungs auch international bewährt. Zwar begann das Turnier mit einer 12:24-Niederlage gegen Dubai etwas holprig, doch beim 42:14 gegen die Buffalos vom südafrikanischen Western Cape, beim 26:0 gegen Vorjahressieger Tschechien, beim 33:0 im Viertelfinale gegen die auf Rang acht landende eigene zweite Mannschaft und beim 19:12 im Semifinale gegen die Niederlande-Süd lief der Ball wie am Schnürchen.

Das Endspiel, das der RBW durch Versuche von Felix May, Ethan Guba und Raphael Moutsinga sowie eine Erhöhung von André Brauner gegen Dubai mit 17:12 gewann, war hoch dramatisch, denn die Gastgeber lagen zwei Mal zurück.

Groß war der Jubel auch, als Dubais Mädchen und Hessens Jungen die Fairnesspreise erhielten, und bei der Auszeichnung der besten Turnierspieler – Hollands Vera Roters und Dubais Adam Burnett – gab es keine zwei Meinungen. Ihnen liegt das Siebenerrugby im Blut.

Endklassement, U18-Junorinnen: 1. Niederlande, 2. Baden-Württemberg, 3. Belgien, 4. Tschechien, 5. German Barbarians, 6. Nordrhein-Westfalen, 7. Belbarians, 8. Dubai.

U16-Junioren: 1. Baden-Württemberg, 2. Dubai, 3. Niederlande-Süd, 4. Tschechien, 5. Hessen, 6. Buffalos Western Cape, 7. Strasbourg-Alsace, 8. Baden-Württemberg II.