Gegen TuS Vinnhorst II gelang den Heidelberger Kunstturnern der erste Saisonsieg
Mit einem 36:23-Heimsieg über den TuS Vinnhorst II hat sich die KTG Heidelberg auf den sechsten Tabellenplatz der 2. Kunstturn-Bundesliga Nord verbessert und dem Klassenverbleib genähert. Mit Blick auf die Ansetzungen am Samstag, wenn der siebte und letzte Wettkampftag stattfinden wird, ist es wahrscheinlich, dass Vinnhorst hinter Heidelberg bleiben wird, denn im Heimkampf gegen Tabellenführer MTV Ludwigsburg wird der Riege aus dem hannoverschen Stadtteil kein Punktgewinn glücken. Die KTG hingegen will auch bei Schlusslicht TG Saar II gewinnen. Dies wird jedoch sehr schwer, denn die Dillinger haben bei der KTV Obere Lahn 39 Scorepunkte erzielt, alleine 17 durch den 26-jährigen Japaner Kenya Yuasa. Der ehemalige Jugend-Olympiasieger war im Frühjahr eigentlich nach Deutschland gekommen, um für die KTG Heidelberg zu turnen…
Leider erlebten kaum 150 Zuschauer den ersten Saisonerfolg der KTG, doch glücklicher Weise sorgten die zahlreichen Turnkinder mit ihren Vogelrätschen und Trommeln für lautstarke Unterstützung einer Mannschaft, die mit 293,70 Wettkampfpunkten das beste Saisonergebnis erzielte und auch 7:5 Gerätepunkten eroberte. Das kann in der Abschlusstabelle entscheidend sein. „Wir haben uns um sechs Wettkampfpunkte gesteigert“, freute sich der turnende KTG-Trainer Daniel Morres, der mit seiner mit einer Tkatschow-Grätsche verzierten Reckübung vier Scorepunkte holte, auf der Bodenfläche unter seinen jubelnden Teamkameraden begraben wurde und danach mit dem ganzen Verein einen fröhlichen Abend erlebte: „Wir haben gegrillt, ein leckeres Büffett genossen und all jene Menschen beschenkt, die uns in dieser schweren Saison unterstützt haben.“
Mehrere Faktoren trugen zum KTG-Sieg bei: In 14 der 24 Übungen holten sieben KTG-Athleten Scorepunkte. Sie gewannen am Boden mit 7:3, den Sprung mit 6:2 und am Reck mit 11:0, sie erreichten am Barren ein 6:6, und sie gingen am ungeliebten Pauschenpferd mit 3:6 diesmal nicht unter. Hilfreich kann das Fehlen des finnischen hannoverschen Spitzenturners Elias Koski gewesen sein, der nach einer Vermutung von Daniel Morres „bei einem internationalen Wettkampf“ gebunden war. Und mitentscheidend war das erstmalige Mitwirken des 20-jährigen Shimon Aoki, der seinen Studienaufenthalt in Japan unterbrochen hat, um den KTG zum Klassenverbleib zu verhelfen, großartig turnte und wie Leon Wendt sieben Scorepunkte beisteuerte.
„Ich bin sehr erleichtert, dass es heute gut geklappt hat“, sagte Aoki, der auch in der nächsten Woche für die KTG turnen und danach mindestens bis August 2025 nach Japan zurückkehren wird. Der in Heidelberg aufgewachsene und in der KTG ausgebildete Sohn japanischer Eltern konnte in Tokio dreimal pro Woche im Leistungszentrum mit den Nationalturnern Nippons trainieren, womit er gewiss nicht schlechter geworden ist.
Gegen die mit dem 24-jährigen US-Amerikaner Ryan Curran (3 Scorepunkte) und dem 17-jähriger Ukrainer Vladyslav Rozkhov (2) angetretenen Hannoveraner schaffte Leon Wendt mit seinem Sprung, einem Kasamatsu mit zwei Schrauben, und der Note 14,00 die beste Wertung des Nachmittags, auch seine Bodenübung, bei der der 22-Jährige auf der zweiten Bahn einen gebückten Doppelsalto vorwärts in den sicheren Stand setzte, wurde mit 13,25 hoch bewertet. Weitere Höhepunkte waren der von Henry Lewis gezeigte Überschlag-Doppelsalto vorwärts über den Sprungtisch (13,55) und die Reckübung des Letten Ricards Plate (12,75), der als Abgang einen gestreckten Doppelsalto mit ganzer Schraube turnte.
Shimon Aoki turnte erstmals in dieser Saison für die KTG Heidelberg und trug sieben Scorepunkte zum ersten Erfolg bei. Foto: F&S
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