World Rugby hat die sechs Vierer-Gruppen für die Vorrundenspiele der XIII. Rugby-Weltmeisterschaft ausgelost, die vom 1. Oktober bis zum 13. November 2027 in den australischen Städten Adelaide, Brisbane, Melbourne, Newcastle, Perth, Sydney und Townsville stattfinden wird. Die Auslosung wurde von WR-Präsident Brett Robinson, Neuseelands Doppelweltmeister Dan Carter, Australiens Rekord-Nationalspieler James Slipper und Australiens olympische Goldmedaillengewinnerin Alicia Lucas vorgenommen und brachte dieses Ergebnis:
Donnerstag, 18. Dezember 2025
Gruppen der Rugby-WM ausgelost
Sonntag, 14. Dezember 2025
Der erste Schritt zum Klassenverbleib
Rugby-Bundesliga: Heidelberger Ruderklub schlägt Berlin mit 22:18 Punkten
Der Heidelberger Ruderklub hat in der Rugby-Bundesliga das erste von drei Nachholspielen gegen den Berliner RC mit 22:18 (5:12) gewonnen, wofür es fünf Punkte gab. Denn die Heidelberger erspielten mit vier Versuchen den offensiven Bonuspunkt und erhöhten ihr Punktekonto auf 18 Zähler. „Damit haben wir elf Punkte Vorsprung vor den Berlinern“, stellte HRK-Spielertrainer fest, für den der Klassenverbleib allerdings noch nicht sicher ist: „Wir müssten beide Spiele gegen Luxemburg gewinnen und am besten auch den TSV Handschuhsheim im Nachholspiel schlagen“, sagte Liebig, der dem Tabellenletzten Berlin eine gute Rückrunde zutraut.
Am Samstag traten die beiden Teams bei trübem Wetter und vor 200 Zuschauern mit mehrfachem Ersatz an, was Steffen Liebig – einen der besten Siebenerrugby-Nationalspieler aller Zeiten in Deutschland – zu einer grundsätzlichen Bemerkung animierte: „Die enge Ansetzung der Bundesligaspiele ist für Vereine mit einigen Siebenerrugby-Nationalspielern zu schwierig. Es passieren zu viele Verletzungen. Warum spielen wir die Bundesliga nicht auch im Juni und Juli? Wir opfern gegenwärtig unser Rugby dem Siebenerrugby, das aber niemand spielen will. Unser Verband muss endlich an seine Vereine denken und vernünftiger planen.“ Mit dieser leisen Kritik drückte Liebig wohl die Haltung der meisten deutschen Rugbyklubs aus.
Nach einem Spiel, während dem Steffen Liebig „mindestens zehn Herzinfarkte erlitt“, hat der HRK sein Ziel erreicht: „Wir wollten fünf Punkte. Die haben wir.“ Allerdings spielte seine Mannschaft längst nicht so gut wie vor einer Woche beim SC Neuenheim. „Einige Spieler waren mit dem Kopf nicht da“, sagte Liebig, der sich „ungefähr zehn abgeblockte Kicks im Spiel“ und einige schwache Kicks zu den Goalstangen ebenso wenig erklären konnte wie das erst in der zweiten Halbzeit befriedigende Gassenspiel und die ungewohnt häufigen Vorwürfe des Balles.
Während der HRK die ersten 20 Minuten ergebnislos vor dem Berliner Malfeld verbrachte, legten die Hauptstädter mit ihrem ersten Eindringen in die Spielhälfte des HRK einen Versuch durch Quentin Hickstein, den Alvin Junior Olouch ebenso zu Punkten nutzte zwei Straftritte. Den zweiten Berliner Versuch legte Gabriel Hellstern unmittelbar vor der Pause.
Der HRK erzielte seine vier Versuche durch Zweite-Reihe-Stürmer Markus Bachofer (2), Schlusmann Jonas Malaizier und den schnellen Erste-Reihe-Pfeiler Jaden Gliatis. Til Zahner traf mit einer von vier Erhöhungen. Nun hat auch der HRK seine Winterpause, und die wegweisenden Nachholspiele sind schon am 28. Februar und 14. März.
HRK: J. Malaizier (69. S. Liebig) – Schmitt, Buchta, M. Liebig, Dietz – T. Zahner, Oeß – Knorr (18. – 21., 34. Jahn), Williams, Darren – Bachofer, Rodriguez - Gliatis, Hartmann (42. Armbruster), Schröder.
BRC: Van der Fits – Sidak, Becker, Hickstein (24. Hellstern), Oluoch – Steinau, Wintergrün (41. Berger) – Maaser, Lüders, F. Burisch – Plattard, Dold – C. A. Mannheim (49. Liza Vidaure), Walsh, C. H. Mannheim.
Schiedsrichter: Noster (Hannover); Zuschauer: 200: Punkte: 0:7 (23.) Versuch Hickstein + Erhöhung Olouch; 5:7 (20.) V Bachofer; 5:12 (39.) V Hellstern; 5:15 (49.) Straftritt Olouch; 10:15 (49.) V J. Malaizier; 10:18 (52.) S Olouch; 15:18 (53.) V Bachofer; 22:18 (65.) V Gliatis + E T. Zahner; Zeitstrafe: Darren.
Sonntag, 7. Dezember 2025
Nicht so voreilig, Herr Söder!
Nachdem am 26. Oktober 66,4 Prozent jener Münchener Einwohner, die ihre Stimme abgegeben haben, für die Austragung Olympischer Sommerspiele 2036, 2040, 2044 oder am St. Nimmerleinstag entschieden haben, hat Bayern sagenhafter Ministerpräsident, der Möchtegern-Bundeskanzler Markus Söder (CSU), kaum fünf Tage gebraucht, um den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aufzufordern, beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unverzüglich eine Bewerbung für die bayerische Landeshauptstadt abzugeben und die drei anderen deutschen Bewerbern – Berlin, Hamburg und Metropolregion Rhein-Ruhr – aufzufordern, ihre Bemühungen einzustellen, weil man sie nicht mehr braucht.
Herr Söder, den es mit Ehrgeiz, List und Tücke von Nürnberg nach München verschlagen hat, hat blitzschnell verdrängt, dass sich die vier Bewerber gemeinsam mit dem DOSB darauf geeinigt hatten, dass dessen Mitgliederversammlung 2026 den einzigen Vorschlag an das IOC bestimmen wird, und zwar durch geheime und demokratische Wahl, nachdem alle Bewerber die Möglichkeit hatten, die Bürgerinnen und Bürger zu befragen und sich den Mitgliedern des DOSB vorzustellen. Es entscheidet also der Sport, nicht Herr Söder.
Der warf sich allerdings nach dem positiven Votum der Münchener in die Brust und zählte – flink wie auswendig gelernt – auf, warum nicht Berlin, die Bundeshauptstadt, Hamburg, die Schöne, und Rhein-Ruhr, die Entrußte, sondern München, die Teure, Deutschlands Bewerberin sein solle: Bayern, sagte der selbstbewusste MP, sei das schönste Bundesland, ein Freistaat sogar, es habe die stärkste Wirtschaftskraft, die besten Universitäten, die modernsten Sportstätten und die geringste Kriminalität.
„Der Mann lügt!“, krächzte mein Papagei und schlug wütend mit den Flügeln. Das Federvieh lieferte sofort Beweise: Bayern habe die marodesten Schulen, einen so eklatanten Lehrermangel, dass sogar schon Studierende im vierten Semester als Lehrkräfte eingestellt werden müssten, BMW in München und Audi in Ingolstadt gehe es miserabel, und wirtschaftlich sei Bayern gerade noch nur halbtot, weil dort besonders viele Rüstungsproduzenten, also Kriegsgewinnler, beheimatet seien. „Die frechste Lüge aber betrifft die Kriminalität, die in Bayern viel höher ist als in Berlin, Nordrhein-Westfalen oder Hamburg“, stampft mein Papagei zornig im Käfig auf.
Er kennt sich aus und glaubt nur den Statistiken, die er selbst gefälscht hat. Mein Papagei schaltet nämlich immer dann, wenn kein Biathlon kommt, schon am Nachmittag den Fernseher ein und weiß, dass allein in der Stadt Rosenheim mit ihren knapp über 65.000 Einwohnern jährlich rund 300 Morde aufzuklären sind. Diese geschehen meistens am späten Abend, in der Nacht, wenn anständige Bundesbürger ihren Rausch ausschlafen, oder am frühen Morgen, so dass die Kriminalsekretärin Miriam Stockl jeden Tag das Kaffeekochen unterbrechen muss, um die Kommissare zu informieren, dass „mir a Leich ham.“
Es ist ein tägliches Ärgernis: Der stämmige Kommissar Tobias Hartl konnte 2025 nicht ein einziges Mal in Ruhe frühstücken, Hauptkommissar Anton Stadler wird immer grantig, wenn er vor Mittag an einen Tatort gerufen wird, und Kripochef Gert Achtziger ist wegen der Fülle der Straftaten allzu oft genötigt, seine Leitungstätigkeit für die Musikschule zu unterbrechen, seine ehrenamtliche Mitarbeiterin Marie Hofer in den „Times Square“ zu entlassen und sich selbst in die Ermittlungen einzuschalten.
Die vielen Verbrechen und die Überlastung seiner Beamten hat der Herr Ministerpräsident offenbar überhaupt nicht mitbekommen. „Dabei stapeln sich in der Pathologie bei Frau Dr. Eckstein die Leichen, die arme Frau kommt mit dem Schnippeln überhaupt nicht mehr nach“, hat mein Papagei erfahren und fällt über den Dienstherrn in München ein vernichtendes Urteil: „Der lässt seine Kripo hängen und will sich Olympia unter den Nagel reißen. So einer ist das, so einer…“
Sonntag, 23. November 2025
Deutsche U18-Junioren Fünfter der EM in Prag
Hongkong China gewann den Drei-Ländercup in Heidelberg
Hongkong China hat am Samstag den erstmals ausgetragenen Drei-Länder-Cup der Frauen gewonnen. Die Asiatinnen siegten im dritten und abschließenden im Rugby-Landesleistungszentrum gegen Belgien mit 15:7 (0:7) Punkten. Das Spiel wurde kurzfristig auf den Kunstrasen beim Heidelberger Ruderklub verlegt, nachdem der Match Commissioner Florian Forstmeyer den Naturrasen im Fritz-Grunebaum-Sportpark wegen Bodenfrostes für unbespielbar erklärt hatte. Deutschland wurde nach Niederlagen gegen Hongkong China (10:12) und Belgien (0:23) Dritter.
Nachdem Belgien vor 100 bitter frierenden Zuschauern nach einem von Lara Steurs erhöhten Versuch des Außendreiviertels Romanie Yserbyt beim Pausenpfiff der sehr guten Schiedsrichterin Malina Klein (Heidelberg) geführt hatten, drehte Hongkong China nach dem heißen Pausentee stark auf und erzielte durch Schlussfrau Ella Lynam, Erste-Reihe-Stürmerin Kea Herewini und Zweite-Reihe-Stürmerin Roshini Turner drei Versuche zum verdienten Turniersieg.
Bei der U18-Europameisterschaft in Prag gewann die deutsche Mannschaft das abschließende Match gegen Portugal mit 28:19 (21:7) Punkten und verbesserte sich im Endklassement vom sechsten auf den fünften Rang. Das ist ein unerwarteter Erfolg der Fünfzehn der beiden Trainer Jan Ceselka (Heidelberg) und Samy Füchsel (Frankfurt). „Wir sind super happy mit der Leistung“, freute sich Ceselka: „Wir hatten vor allem im ersten Durchgang eine tolle Spielkontrolle“. Die deutschen Junioren erzielten vier Versuche durch den in Frankreich spielenden Sturmführer Karl Kasper (2), den aus England stammenden Flankenstürmer Aelfric Bidder und Außendreiviertel Philip Buchta vom Heidelberger Ruderklub, die „Edelfüßchen“ Severin Zirbes vom SC Frankfurt 1880 allesamt erhöhte.
Leider konnte die deutsche U20-Nationalmannschaft bei den Titelkämpfen an der Moldau die leisen Erfolgshoffnungen nicht erfüllen. Die Schützlinge von Trainer Adriano Nicita (Berlin) verloren das Spiel um Platz fünf gegen Rumänien mit 10:46 und wurden wie im Vorjahr EM-Sechster. Bei dem Turnier, dessen Medaillenspiele am Sonntagabend ausgetragen wurden, verlor die Schweiz das Spiel um Platz sieben gegen Polen mit 38:41 und steigt in die Division 2 ab.
Bei den Weltranglistenspielen der Männer festigte Weltmeister Südafrika den Spitzenplatz durch einen 24:13-Sieg in Dublin über Irland, das von einem parteiischen englischen Schiedsrichter krass benachteiligt wurde und zeitweise mit zwölf Akteuren auskommen musste. Der Referee zeigte vier gelbe und eine rote Karte gegen die Iren, gab aber bei den gleichen Regelverstößen der „Springboks“ nur einmal Gelb und ein paar lächerliche Straftritte.
Frankreich spielte bei seinem 48:33-Sieg über Australien Champagner-Rugby und legte sieben Versuche durch Nicolas Depoortere (2), Louis Bielly-Biarrey (2) und Maxime Lamothe aus Bordeaux sowie Thomas Ramos und Julien Marchand aus Toulouse. Der 22-jährige Außendreiviertel Bielle-Biarrey, ausgebildet wie Italiens Star Ange Capuozzo beim FC Grenoble, ist von World Rugby zum weltbesten Spieler des Jahres 2025 ernannt worden. Schottland gewann gegen Tonga mit 56:0, Italien gegen China mit 34:19 und Neuseeland in Cardiff gegen Wales mit 52:26.
Donnerstag, 20. November 2025
Noch viel Arbeit für Pierre Mathurin
Deutsche Rugby-Frauen gegen Belgien chancenlos – U20 bei der EM klarer Sieger gegen die Schweiz
Heidelberg. (CPB) Die Frauen-Fünfzehn von Rugby Deutschland hat beim Drei-Länder-Cup in Heidelberg den Turniersieg deutlich verfehlt. Das Team von Trainer Pierre Mathurin unterlag am Mittwochabend vor 350 Zuschauern den in allen Belangen besseren Belgierinnen mit 0:23 (0:8) Punkten und belegt nach dem 10:12 gegen Hongkong China nur den dritten und letzten Platz. Das Endspiel bestreiten Hongkong China und Belgien am Samstag um 15 Uhr im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark. Das Spiel wird im Internet unter https://solidsport.com/heidelberg7s/games/g/hsxxf9py übertragen.
Gegen Belgien, das in der Europameisterschaft in der Division 1 beheimatet ist, in der Weltrangliste auf Platz 24 aber zwei Ränge schlechter als die deutschen Frauen steht, waren die mit einer leicht veränderten Formation angetretenen Mathurin-Schützlinge im wahrsten Wortsinn chancenlos. Nur nach 60 Minuten lag ein Versuch in der Luft, doch hatte die belgische Verteidigung eine Hand zwischen Rasen und Ball, so dass die gute Schiedsrichterin Anne Dobers aus Dresden nicht im Sinne der Angreiferinnen entscheiden durfte. Eine Straftritt-Gelegenheit hatten die Gastgeberinnen, denen zu viele Vorwürfe und schlechte Kicks unterliefen, auch nicht.
So kam Belgien zu drei Versuchen durch Innendreiviertel Lisa Goosen, Außendreiviertel Charlotte Timberman und die eingewechselte Laetitia Mulenda. Die vorzügliche Schlussfrau Chantal Germiat traf mit einer Erhöhung und zwei Straftritten. In dieser Verfassung ist Belgien am Samstag leichter Favorit. Pierre Mathurin hat bis zu den EM-Spielen der Division 2 am 28. Februar in Heidelberg gegen Finnland und am 4. April in Trelleborg gegen Schweden noch einige Verbesserungsmöglichkeiten.
Nach der deutschen U18-Nationalmannschaft hat sich auch die U20 bei der Europameisterschaft in Prag für das Spiel um Platz fünf qualifiziert. Die Fünfzehn von Trainer Adriano Nicita schlug die Schweiz mit 43:8 (19:3) Punkten und trifft am Sonntag auf Rumänien, das mit 46:15 gegen Polen gewonnen hat. Das EM-Endspiel bestreiten Portugal und die Niederlande. Den Deutschen gelangen sieben Versuche und vier Erhöhungen durch Max Zahner vom Heidelberger RK.
Bei den Weltranglistenspielen der Männer gelang Argentinien das bemerkenswerteste Comeback der jüngeren Rugby-Geschichte. Auf dem schottischen Murrayfield lagen die „Pumas“ bis zur 55. Minute mit 0:21 zurück. Dann legten sie in 25 Minuten fünf Versuche und gewannen mit 33:24. Schottlands Trainer Greg Townsend war entgeistert.
Drei-Länder-Cup Frauen, Samstag, 15 Uhr: Belgien – Hongkong China (Harbigweg 9, 69124 Heidelberg-Kirchheim).
Weltranglistenspiele Männer, Samstag, 16.10 Uhr: Wales – Neuseeland; 18.40 Uhr: Irland – Südafrika; 21.10 Uhr: Frankreich – Australien und Italien – Samoa; Sonntag, 14.40 Uhr: Schottland – Tonga; 17.10 Uhr: England – Argentinien.
Dienstag, 18. November 2025
Rugby-Frauen wollen Belgien schlagen
Drei-Länder-Cup in Heidelberg: Am Mittwoch alle Punkte einsammeln
Trotz ihrer vermeidbaren 10:12-Niederlage gegen Hongkong China hat die deutsche Rugby-Nationalmannschaft der Frauen noch die Chance, den Drei-Länder-Cup in Heidelberg zu gewinnen. Dazu müsste das Team von Nationaltrainer Pierre Mathurin (Heidelberg) allerdings am Mittwoch um 18.30 Uhr im städtischen Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark gegen Belgien gewinnen. Deutschland belegt in der Weltrangliste Platz 22, Belgien Platz 24 – was liegt da näher als ein Sieg?
Mit der Leistung seiner Mannschaft gegen das auf Weltranglisten-Platz 16 rangierende Team aus Hongkong China war Pierre Mathurin „mehr als zufrieden“. Das begründet der Trainer so: „Es war ein starkes Spiel zweier Teams auf Augenhöhe, hart umkämpft, wenn auch nicht mit vielen Chancen.“ Um gegen Belgien zu gewinnen, müssten die Chancen konsequent ausgenutzt und jeder mögliche Punkt eingesammelt werden. Mathurin sagt über das Spiel gegen Hongkong China: „Ich bin mir fast sicher: Würden wir das Spiel nochmals spielen, würden wir es gewinnen.“ Gegen Belgien gibt es kleine Veränderungen an der deutschen Formation.
Nun hoffen die deutschen Frauen auf eine erneut starke Unterstützung durch die Zuschauer, die am Samstagabend eine sehr leistungsfördernde Stimmung im Stadion verbreitet hatten. Das Spiel kann man im Internet unter https://solidsport.com/Heidelberg7s/games/g/peqrhea1 sehen. Die Stadionkasse öffnet um 17 Uhr, der Eintritt für Erwachsene kostet 10 Euro. Rugby-Fans bis 18 Jahre genießen freien Eintritt.
Die deutsche U20-Nationalmannschaft hat ihr erstes Spiel bei der Europameisterschaft in Prag leider völlig vergeigt. Gegen Belgien gab es für das Team der Trainer Adrina Nicita, George Reeves und Colin Grzanna im Viertelfinale eine 7:31 (0:17)-Niederlage. Der eingewechselte Emile Blondin aus Nizza legte in der 47. Minute den einzigen deutschen Versuch, den Max Zahner vom Heidelberger Ruderklub zum 7:17 erhöhte. Im Halbfinale um die Plätze 5 bis 8 spielen die Deutschen am Mittwoch gegen die Schweiz.
Der Drei-Länder-Cup der Frauen wird von den Freunden der deutschen Nationalmannschaft mit 3000 Euro unterstützt, die EM-Teilnahme der deutschen U18- und U20-Nationalteams in Prag mit einem Zuschuss in Höhe von 5000 Euro.
Drei-Länder-Cup Frauen, Mittwoch, 18.30 Uhr: Deutschland – Belgien (Harbigweg 9, 69124 Heidelberg-Kirchheim).
Sonntag, 16. November 2025
Nur die Chancenverwertung war nicht gut genug
Deutschlands Rugby-Frauen unterlagen Hongkong China in Heidelberg mit 10:12
Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft der Frauen hat beim Drei-Länder-Cup in Heidelberg gegen Hongkong China mit 10:12 (0:0) Punkten verloren. Das ist insofern erfreulich, weil die deutsche Mannschaft im ersten Länderspiel unter dem neuen Trainer Pierre Mathurin als Nummer 22 der Weltrangliste dem viel erfahreneren chinesischen Team, das auf Rang 16 steht, völlig gleichwertig war und sogar zu 70 Prozent der Spielzeit in der gegnerischen Hälfte agierte. Es ist aber auch ein bisschen ärgerlich, weil die Deutschen ihre Chancen im Angriff nicht konsequent nutzten und unmittelbar vor der Pause eine eherne taktische Regel missachteten: Wer beim Stande von 0:0 einen Straftritt genau vor dem gegnerischen Goal erhält, muss die drei Punkte einsammeln. Mit diesen drei verschenkten Punkten, hätte die deutsche Fünfzehn mit 13:12 gewonnen…
Beide Mannschaften verteidigten vor 550 Zuschauern im städtischen Fritz-Grunebaum-Sportpark fast fehlerfrei, boten ein spannendes und gutklassiges Spiel, und die Deutschen zeigten auch ein gutes Kickspiel. Die zahlreichen Angriffe der „Schwarzen“ wurden allerdings ein wenig zu häufig durch die Mitte vorgetragen. Die beiden deutschen Versuche zum 5:0 in der 48. Minute und zum 10:12 in der 78. Minute wurden durch die starken Außensprinterinnen Sofie Fella und Johanna Hacker hart an den Eckfähnchen erzielt. Für die Erhöhungstritte hätte man aber einen Superkicker wie Frankreichs Thomas Ramos benötigt, um erfolgreich zu sein.
Am Mittwoch um 18.30 Uhr ist Belgien (Nummer 24 der Weltrangliste) im Fritz-Grunebaum-Sportpark der nächste Spielpartner der Deutschen, die mit einer leicht veränderten Fünfzehn die Chance auf den Turniersieg nutzen möchten. Für Pierre Mathurin war die Leistung gegen Hongkong „erfreulich und ermutigend“.
In den Weltranglistenspielen der Männer tat sich Frankreich sehr schwer, um Fidschi nach 21:0 und 21:21 mit 34:21 zu besiegen. Wales gewann hauchdünn mit 24:23 gegen Japan, während England beim 33:19 über Neuseeland restlos überzeugte. Irland schlug Australien mit 46:19, während Weltmeister Südafrika mit 32:14 in Italien gewann.
Die deutschen U18-Junioren verloren das Viertelfinale der Europameisterschaft in Prag trotz einer guten Leistung gegen die favorisierten Niederlande in der Nachspielzeit sehr unglücklich mit 16:18 (13:6) Punkten und trifft im Halbfinale um die Ränge 5 bis 8 am morgigen Dienstag auf Belgien, das von Spanien mit 64:0 deklassiert wurde. Die Deutschen erzielten einen Versuch von Sturmführer Karl Kasper (Stade Français Paris), den Ben Sida (RC Aachen) erhöhte. Severin Zirbes (SC Frankfurt 1880) traf mit drei Straftritten.
Deutschland: M. Bechtel (Stade Français Pris) – J. Hacker (Heidelberger RK), Schult (HRK), Zimmat (HRK), Fella (Dubai RC, 65. Korn/Germania List) – Bürger (HRK), Malaizier (HRK, 65. Nowotny/TSV Handschuhsheim) – Epp (List, 60. Tilgner/HRK), Weigel (CUS Torino), Trauth (HRK) – Lauter (RSV Köln, 55. Janssen/List), Seifert (HRK, 55. Vieth/HRK) – Abdelkarim (SC Neuenheim, 50. Stauch/HRK), Dehnert (SCN, 45. Weatherspoon/HRK), Bier (SCN, 45. Paul/Köln).
Montag, 10. November 2025
Das hat sich Bernd Börgerding anders gewünscht
Am Ehrentag des langjährigen Vorsitzenden verlor der AC Germania St. Ilgen gegen Augsburg
Ehre, wem Ehre gebührt. Bernd Börgerding, der im Februar 1993 auf Befehl von Leimens Oberbürgermeister Herbert Ehrbar zum Vorsitzenden des Athleten-Clubs Germania St. Ilgen gewählt worden war, wollte nach 32-jähriger „außerordentlich verdienstvoller Tätigkeit“, so Laudator Ringo Goßmann, eigentlich die Verantwortung in jüngere Hände legen. Es fand sich kein Nachfolger, so dass der 77-Jähre kommissarisch noch weitere zwei Jahre an der Spitze des zweifachen deutschen Mannschaftsmeisters stehen wird. „Du machst das!“, hatte OB Ehrbar damals angeordnet. „Du hast das prima gemacht, mit Weitblick und viel Herzblut den Verein geführt“, stellte Meisterheber Goßmann am Samstagabend in der Aegidiushalle fest und ernannte den kommissarischen Vorsitzenden und Pressereferenten zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden.
Ringo Goßmann überreichte dem stets besonnenen und zurückhaltenden Bernd Börgerding oben auf der beleuchteten Heber-Bühne neben der Ehrenurkunde auch einen Korb voller Leckereinen und edler Weine. Nur die Staffel des AC Germania wollte an diesem Abend nicht in die festliche Stimmung einstimmen und verlor gegen das A-Team Lifting Augsburg mit 0:3 Wertpunkten und 577,8:593,6 Kilopunkten. Das betrübte Bernd Börgerding sehr, der aber die Hoffnung nicht aufgeben möchte, „dass wir in dieser Saison doch noch einmal über 600 Punkte erreichen werden.“ Die Höhepunkte unter seiner Führung waren die deutsche Mannschaftsmeisterschaft 1998, sieben Final-Teilnahmen und der Vereinsrekord vom 1025 Kilopunkten.
Die erste Saisonniederlage musste St. Ilgen deshalb akzeptieren, weil es im dritten Wettkampf die schwächste Leistung zeigte, während die Augsburger über sich hinauswuchsen und ihre beste Leistung auf die Bühne brachten. In der siebenköpfigen Staffel der mit 15 Fehlversuchen arg unsicheren St. Ilgener erfüllten nur die aus Lörrach stammende 20-jährige Sophie Meike Eichkorn mit 110 Kilopunkten und einer Bestleistung von 90 Kilogramm im beidarmigen Stoßen sowie der 22-jährige Justus Moritz, der aus Langen kommt, mit 113 Kilopunkten und einer Bestleistung von 157 Kilogramm im Stoßen die Erwartungen. Die anderen St. Ilgener blieben unter ihren Möglichkeiten, wobei Jonas Müller bei seinem Zweitliga-Debüt nach 90 Kilogramm im Reißen und nur 31 Kilopunkten ausgewechselt und durch Theo Beimer ersetzt wurde. Der 23-jährige Hesse brachte im Stoßen jedoch nur 135 Kilogramm zur Hochstrecke, was auch nur 40,6 Punkte ergab.
St. Ilgen, das in der dritten Saison ohne ausländische Verstärkung kämpft (Börgerding: „Wir vertrauen unserem Nachwuchs, und Ausländer sind uns zu teuer“), trat mit einer sehr jungen Mannschaft an. Etienne Benz hat, obwohl noch jung, das Gewichtheben aufgegeben, seine Schwester Cecile ermittelt im Bundeskriminalamt, und Florie Raclet dient in der französischen Armee. Sie fehlten gegen Augsburg ebenso wie die Routiniers Mandy Treutlein und Robby Behm, die nur noch „im Notfall“ (Börgerding) mitheben wollen. Behm betreut übrigens als Nachwuchs-Bundestrainer am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar den 17-jähriger Rostocker Fiete Glücklich, der am Samstag mit sechs gültigen Versuchen außer Konkurrenz 62,2 Kilopunkte erzielte und bald für den AC Germania heben könnte.
AC St. Ilgen – Augsburg 577,8:593,6, St. Ilgen: Maksym Kara (77,3 kg Körpergewicht) 125 kg im Reißen + 150 kg im Stoßen = 275 kg im Zweikampf/121 Kilopunkte; Justus Moritz (83,5) 123 + 157 = 280/113; Sophie Meike Eichkorn (59,2) 70 + 90 = 160/110; Mehmet Milli (85,9) 118 + 135 = 253/81,2; Alisa Arda (65,3) 65 + 80 = 145/81; Theo Beimel (94,4) 135 im Stoßen/40,6; Jonas Müller (64,9) 90 im Reißen/31.
Augsburg: Annika Kormann (58,7) 79 + 98 = 177/130; Sonja Lochno (61,8) 73 + 98 = 171/116; Saadettin Karaca (75,8) 108 + 134 = 242/94; Anja Steidl (48) 53 + 70 = 123/93; Sebastian Tracksdorf (90,7) 120 + 140 = 260/78,6; Mario Lochno (74,7) 123 im Stoßen/50,5; Daniel Moll (99,8) 129 im Reißen/31,5.
Rugby-Frauen starten gegen Hongkong in Drei-Länder- Cup
Am 15. November um 18 Uhr Turnierbeginn im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark
Am 15. November beginnt in Heidelberg für die deutschen Rugby-Frauen eine besondere Maßnahme zur Vorbereitung auf die Spiele der Europameisterschaft (Division 2) im Frühjahr 2026. Im städtischen Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark empfängt das Team um den neuen Nationaltrainer Pierre Mathurin (Heidelberg) die Auswahlen aus Hongkong und Belgien zum Drei-Länder-Cup.
„Ein solches Turnier als Vorbereitung ist für uns eine Mega-Chance. Die Mädels freuen sich sehr darauf und wissen es auch zu schätzen, dass sie diese Möglichkeit bekommen“, sagte Coach Pierre Mathurin: „Wir spielen gegen zwei wirklich starke Teams, und wir werden für die bevorstehenden Herausforderungen viel für uns herausziehen können. Ich denke, das ist für uns die perfekte Vorbereitung auf die EM-Spiele.“
Am 15. November um 18 Uhr startet das deutsche Phönix-Team mit der Partie gegen Hongkong, das in der Weltrangliste auf Rang 16 geführte Team, das aber nicht an der Weltmeisterschaft 2025 in England teilgenommen hat. „Die Spielerinnen aus Hongkong kommen mit viel Erfahrung nach Heidelberg und werden gut eingespielt sein. Außerdem spiele sie einen anderen Stil, als wir es aus Europa gewöhnt sind. Das sind für uns Top-Gegnerinnen,“ weiß Pierre Mathurin. Hongkongs große Delegation reist schon am 10. November an und wird sich in zahlreichen öffentlichen Trainings auf den Rugby-Plätzen am Zoo vorbereiten.
Belgien ist als Weltranglisten-24. zwei Plätze hinter den Deutschen platziert und wird am 19. November um 18.30 Uhr der zweite Gegner sein. Man kennt sich aus mehreren Duellen der letzten Jahre. In der vergangenen Saison war das deutsche Team in Heidelberg knapp mit 19:23 unterlegen, Belgien stieg danach in die European Championship (Division1) auf. „Das war damals ein gutes Spiel, und mit etwas Glück wäre Belgien auch zu knacken gewesen. Wir hoffen, dass wir jetzt die richtigen Stellschrauben drehen, um es vielleicht umzukehren“, so Pierre Mathurin.
Abschließend kommt es am 22. November um 15 Uhr zum Duell zwischen Hongkong und Belgien.
Personell bietet der deutsche Kader kaum Überraschungen. „Wir hatten zwar in den letzten beiden Camps auch viele neue Spielerinnen, konnten aber vor allem aus Gründen der Belastungssteuerung nicht alle, die wir noch nicht kannten, auch adäquat sehen und einschätzen. Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten aber noch ergeben. Insgesamt hatten wir aber einen guten Eindruck, und auf manchen Positionen war es jetzt schon sehr hart, eine Nominierungsentscheidung zu treffen. Ich denke, wir werden bei diesem Turnier einen starken Kader aufbieten können,“ gibt sich Pierre Mathurin zuversichtlich. Das Phönix-Team wird auf einige Spielerinnen wie Julia Braun oder Sophie Hacker verzichten müssen, kann von der Erfahrung der Spielerinnen aus dem 7er-Programm profitieren. Es bietet laut Trainer Mathurin auch einen dynamischen Sturm auf. Dabei sind auch einige Namen dabei, die noch nicht vielen Fans des deutschen Frauen-Rugbys geläufig sein dürften. Jessie Watson etwa ist eine Spielerin, „die ihre starke Arbeit auf dem Platz immer eher leise verrichtet, die aber eine starke Ergänzung sein kann.“
Aus Hamburg stoßen Leonie Fouquet und Catharina Rickel zum Kader. Rickel kann als Haklerin für die angesprochene Dynamik im Sturm sorgen, Fouquet hat die Coaches mit ihrer Physis und ihrer Standard-Stärke beeindruckt. Auch Gedrängehalb Anika Kraus aus Würzburg hat in den Trainingscamps vor allem mit einem guten Skill-Set überzeugt.
Damit wird Deutschland mit folgendem Kader in den Drei-Länder-Cup gehen:
SC Neuenheim: Emma Dehnert, Clara Tauschek, Mareike Bier, Steffi Gruber, Lisa Parmetler, Maike Drewenskus, Yusra Abdelkarim, Pia Erhart, Annika Bergemann.
Heidelberger RK: Lara Bürger, Leonie Vieth, Johanna Hacker, Mette Zimmat, Ronja Stauch, Sophie Seifert, Esther Tilgner, Tina Schucker, Salome Trauth, Charlotte Malaizier, Paula Schult, Joy Weatherspoon, Jessie Watson.
TSV Handschuhsheim: Annika Nowotny.
FC St. Pauli: Leonie Fouquet, Catharina Rickel.
SC Germania List: Elena Korn, Sarah Gossmann, Hille Jansen, Katharina Epp.
RK 03 Berlin: Rachel Hermlin-Leder.
Würzburger RC: Anika Kraus.
RSV Köln/Dendemonde RC: Melissa Paul, Luise Lauter.
Dubai RC: Sofie Fella.
CUS Torino: Muriel Weigel.
Stade Français Paris: Manja Bechtel.
Tickets für das gesamte Turnier (Euro 20,00) gibt es im Vorverkauf am Kiosk von Heideberg Marketing am Bismarckplatz und an der Tageskasse. Tickets für einzelne Spiele (Euro 10,009 gibt es nur an der Tageskasse. Rugby-Fans bis 18 Jahre genießen freien Eintritt.
Sonntag, 2. November 2025
19 geförderte Athleten holten in Paris sieben Medaillen
Die Stiftung Olympia-Nachwuchs Baden-Württemberg unterstützt in diesem Jahr 120 Nachwuchssportler
Heidelberg. Jochen Zürn ist begeistert. Der 63-jährige Laufbahnberater am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar freut sich darüber, dass die am 1. Mai 2000 gegründete Stiftung Olympia-Nachwuchs Baden-Württemberg auch im 25. Jahr ihres Bestehens und erst recht nach der Beilegung der Stiftung Soziale Hilfe für Spitzensportler am 1. Januar 2016 „eine großartige Unterstützung für Nachwuchsathletinnen und Nachwuchsathleten aus Baden-Württemberg leistet, deren Familien durch das intensive Sporttreiben besonderen Belastungen ausgesetzt sind.“
Die Stiftung Olympia-Nachwuchs wird vom Ministerium für Jugend, Kultus und Sport (KM), der Firma Obi und dem Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) getragen und verfügt über ein nicht angreifbares Stiftungskapital von rund 3,5 Millionen Euro. 2024 konnten durch Zinserträge und eine Zustiftung der Porsche AG Einnahmen in Höhe von 104.142 Euro erwirtschaftet werden, die den geförderten Athletinnen und Athleten zu Gute kommen. Der Sportwagen-Hersteller aus Zuffenhausen spendiert seit 2006 jährlich 40.000 Euro. Für 2025 rechnet Geschäftsführerin Kristin Redanz am Kapitalmarkt mit Erlösen von zwei bis 3,5 Prozent des Stiftungskapitals, was dem Vorstand erlaubte, die Anzahl der Geförderten von 106 im Jahr 2024 über 107 im Juli 2025 auf 120 im Oktober 2025 zu erhöhen.
Ein dreiköpfiger Vorstand – Ministerin Theresa Schopper, die nicht selten durch Ministerialdirigentin Dörte Conradi oder Ministerialdirektor Michael Schreiner vertreten wird, LSV-Präsident Jürgen Scholz und Volker Zebandt von OBI – und ein achtköpfiges Kuratorium, das den Vorstand kontrolliert und nach guter Arbeit jährlich entlastet, leiten die Stiftung und waren bei der letzten Sitzung im Kultusministerium besonders erfreut darüber, dass die Fördermaßnahmen nicht ins Leere gehen. Theresa Schopper zeigte sich erfreut darüber, dass 19 Athletinnen und Athleten, „die von der Stiftung gefördert wurden oder aktuell gefördert werden, an den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris teilgenommen haben.“ Die Sportgymnastin Darja Varfolomeev aus Fellbach-Schmiden, die Kugelstoßerin Yemesi Ogunleye von der MTG Mannheim und der nun für Potsdam startende Kanute Max Lemke, der aus Heppenheim stammt und im Zweier- und Vierer-Kajak gewann, schafften sogar vier Olympiasiege. Insgesamt gingen dank Sprinterin Alexandra Burghardt, Weitspringerin Malaika Mihambo und Zehnkämpfer Leo Neugebauer sogar sieben glitzernde Plaketten an Sportlerinnen und Sportler, die von der Stiftung gefördert worden sind. „Ich wurde 2024 in Paris die erste deutsche Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik, obwohl mich die Stiftung bereits seit 2018 unterstützt hat“, sagte Darja Varfolomeev.
Die Stiftung fördert die Unterbringung in Sportinternaten und Olympiastützpunkten, übernimmt teilweise die Fahrtkosten zu Trainings und Lehrgängen, unterstützt die Teilnahme an Trainingslagern und Wettkämpfen sowie die Anschaffung von Trainingsgeräten. 2024 waren 56 Athletinnen und Athleten mit Stiftungsunterstützung in einem Sportinternat untergebracht. 89 Prozent der Fördersumme flossen 2024 in die Basisförderung, was 79.900 Euro ausgemacht hat. Nur elf Prozent (= 10.350 Euro) wurden für Projektförderungen ausgegeben, etwa dann, wenn für einen aussichtsreichen Athleten ein besonderes Trainingslager vor Olympia oder vor den Paralympics sinnvoll ist.
Der OSP Metropolregion Rhein-Neckar, an dem Jochen Zürn die Förderanträge der Fachverbände entgegennimmt und die Angaben über die finanziellen Verhältnisse der Familien überprüft („Ich bin froh, dass mir noch nie ein Antrag abgelehnt wurde“), hat 2025 22 geförderte Athletinnen und Athleten, die sich so verteilen: Sieben Boxer, je drei Ringer und Gewichtheber, je zwei Fechter und Rugbyspieler und je ein Leichtathlet, Softballer, Kanute, Triathlet und Schwimmer. Neun sind weiblich, 13 männlich und alle haben ein Ziel: Los Angeles 2028.
Bildtext
Sportministerin Theresa Schopper und LSV-Präsident Jürgen Scholz leiten die Stiftung Olympia-Nachwuchs Baden-Württemberg. Foto: KM
Freitag, 17. Oktober 2025
Die Sportminister der Länder machen Druck
Die 52. Konferenz in Heidelberg unter Vorsitz von Baden-Württembergs Theresa
Schopper gab ein Signal für Olympia in Deutschland
Heidelberg. (CPB) Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper hat 2025 und
2026 den Vorsitz unter den deutschen Sportministern, deren 52. Konferenz am Donnerstag
und Freitag im Heidelberger Atlantic-Hotel „anstrengend war und gute Ergebnisse brachte.“
Diese Verhandlungsbilanz zog Schopper nach intensiven Gesprächen, an denen auch die
Sport-Staatsministerin Christiane Schenderlein aus der Berliner Regierungskoalition teilnahm
und die weitgehende Einigkeit in wichtigen Fragen der Sportpolitik ergaben.
Erstens: Bund und Länder einigten sich auf eine kraftvolle Bewerbung Deutschland für
olympische und paralympische Spiele 2036, 2040 oder 2044, die vier Städte ausrichten
möchten. Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr bewerben sich zunächst um
die Zustimmung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der die Versammlung
seiner Mitglieder den Sieger bestimmen lässt. Bürgerentscheide stehen an. Am nächsten
Wochenende dürfen zunächst die 1,5 Millionen Einwohner Münchens darüber abstimmen, ob
sie zum zweiten Mal nach 1972 Gastgeber für Olympische Spiele und erstmals für
Paralympics sein möchten. Auf Anfrage der RNZ ließ die Münchenerin Theresa Schopper
wissen, dass sie ihre Stimme bereits abgegeben habe, schließlich sei sie von der Idee von
Olympia in Deutschland begeistert.
„Sollte Deutschland olympische und paralympische Spiele ausrichten dürfen, wird ein Ruck
durch unsere Gesellschaft gehen und insbesondere Kinder und Jugendliche davon
profitieren“, sagte Schopper, die den Sport als Mittel des Lernens „von der Kita bis ins hohe
Alter“ begreift und lange verinnerlicht hat, dass die Ganztagsschule für den Sport eine
einmalige Chance bietet. Sachsens Sportminister Armin Schuster bezeugte, wie positiv die
„Finals“ mit vielen Sportarten, die im Juli/August in Dresden stattgefunden haben, von der
Bevölkerung aufgenommen worden seien. „Nicht anders wird es für Olympia sein“, stimmte
Hamburgs Sportsenator Andy Grote zu, der auf die veränderten Austragungsbedingungen des
Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verwies und behauptete: „Olympia in
Deutschland wird nicht teurer als 2024 in Paris: Mit etwa fünf Milliarden Euro werden wir
auskommen. Diesen Betrag können die Ausrichter selbst erwirtschaften.“ Eine Finanzhilfe der
Bundesregierung wird allerdings für die Paralympics und manche Infrastruktur-Investition
nötig sein. Schenderlein sehe das auch so und wolle helfen.
Zweitens: Olympia soll auch – da sind sicher die Sportminister der Bundesländer einig – als
Motor für die Talentfindung und Talentförderung dienen. „Im Sport lernt man Zusammenhalt,
Fairness und gemeinschaftliches Handeln“, sagte Theresa Schopper und wies auf die
Bedeutung von Bewegung, Spiel und Spaß für die Gesundheit junger Menschen hin, „von
denen gegenwärtig 80 Prozent die empfohlene Bewegungszeit von einer Stunde pro Tag
verfehlen.“
Drittens: Staatsministerin und Länder sind darin einig, dass das Sportförderungsgesetz, die
Agentur zur Steuerung des Spitzensports und das Safe Sports Center, mit dem Athletinnen
und Athleten jedes Alters vor Gewalt und Missbrauch besser geschützt werden sollen, in
kurzer Zeit realisiert werden. „Gesetz und Agentur-Konzept sind erarbeitet. Es macht keinen
Sinn, alles wieder aufzuschnüren. Kleine Korrekturen werden beraten und sind nicht
ausgeschlossen“, sagte Andy Grote, der klarstellte: „Wer mehr Kinder und Jugendliche in den
Sportvereinen haben möchte, muss auch alles für deren Sicherheit tun und den Vereinen
helfen, einen missbrauchsfreien Sport zu organisieren.“
Und viertens: Die Sportminister begrüßten, dass Länder und Kommunen aus dem
Sondervermögen des Bundes eine Milliarde Euro für Infrastruktur-Verbesserungen im Sport
erhalten werden. „Das ist sicher“, sagte Andy Grote. Dass es sich um eine Milliarde pro
Legislaturperiode handelt und nicht um eine Milliarde pro Jahr, wurde einhellig bedauert. Der
Spitzensport wird von diesem Geld nichts bekommen. Dessen Etat soll um 100 Millionen
Euro aus dem regulären Bundeshaushalt auf 380 Millionen Euro aufgestockt werden.
Samstag, 20. September 2025
Früher war’s besser
Wer an dem einen oder anderen Rentner-Stammtisch sitzt, mag diesen Satz schon einmal, zweimal, dreimal… gehört haben: Früher war es besser!
„Das mag stimmen“, sagt mein Papagei, der bedächtig sein gefiedertes Haupt wiegt und aufzählt: „Früher gab es in Heidelberg Oberbürgermeister und eine Oberbürgermeisterin, die haushalten konnten. Früher gab es im Fernsehen keinen ,Doppelpass‘, in dem ein vorbestrafter Steuersünder Spieler und Funktionäre seines eigenen Vereins provozieren konnte. Und“, fügt mein Papagei betrübt hinzu: „früher gab es Spielleiter, die in ihrem Ehrenamt mit Sachverstand wirkten.“
Mein Papagei und ich haben freudige und vorfreudige Sommertage verlebt, wir lieben den Sport und waren begeistert, dass bei den ,„Finals“ in Dresden erstmals auch das rasante Siebenerrugby gespielt und im Livestream des Verbandes und des ZDF und am Nachmittag auch im ZDF-Hauptprogramm gezeigt wurde. Dass die heute-Nachrichten in das Meisterschaftsendspiel der Männer platzten und nur noch zwei, drei Minuten davon zu sehen war, war halt Pech.
Umso mehr freute sich mein Papagei auf die neue eingleisige Rugby-Bundesliga mit zehn Vereinen, unter denen vier Klubs aus der deutschen Rugby-Hauptstadt Heidelberg sind. Das war früher zeitweise noch besser, als auch der HTV erstklassig war und der Spielleiter die Spiele in Heidelberg so ansetzen musste, dass den Zuschauern nichts entging. Das war, zugegeben, kompliziert, und man brauchte, als es noch keine Computer und künstliche Intelligenz gab, recht viel eigenes Hirn, um allen Wünschen gerecht zu werden. Wenn zwei Klubs vom Neckar auswärts spielten, fand ein Heimspiel samstags, das zweite am Sonntag um 11 Uhr (was nicht jedem Pfarrer gefiel) und das dritte am Sonntagnachmittag statt.
„Das geht heutzutage nicht mehr, denn auch Rugbyspieler wollen sonntags bis 12 Uhr schlafen“, findet mein Papagei, der sich jedoch maßlos geärgert hat, als er nach dem ersten Saisonderby zwischen RGH und Vizemeister Handschuhsheim in halsbrecherischem Tempo in die Tiergartenstraße geflogen war und entsetzt feststellen musste, dass das Match zwischen Neuenheim und Hannover-List bereits zu Ende war. Rugby-Fans, die die Montpellier-Brücke überqueren mussten, um vom Sportplatz A nach B zu kommen, waren erst recht völlig chancenlos.
Es wird nicht besser. Wer den Spielplan genau studiert, wird feststellen, dass alle Bundesliga-Spiele an jedem Spieltag zeitgleich angesetzt wurden, und was noch schlimmer ist: Kein Verein hat dagegen protestiert. „Womöglich haben die Heidelberger Rugby-Vereine zu viel Geld?“, fragt mein Papagei, der nun ernsthaft überlegt, sich einem anderen Sport zuzuwenden.
Freitag, 25. Juli 2025
Hohe Zufriedenheit mit der Führung des Landessport
Ganz offensichtlich sind die Sportlerinnen und Sportler Baden-Württembergs, die durch ihre Fachverbände, Sportkreise und Sportbünde bei der Mitgliederversammlung des Landessportverbandes Baden-Württemberg im Neckar-Forum von Esslingen 784 Stimmen hatten, mit ihrer Führung zufrieden. Nicht anders ist es zu erklären, dass es zu den vom Präsidium vorgelegten Rechenschaftsberichten über die in den letzten drei Jahren geleistete Arbeit, zum Kassenprüfungsbericht, bei der Entlastung des Präsidiums und bei allen Wahlen keine einzige Gegenstimme oder Enthaltung gab. Nur zu der von Margarethe Lehmann vorgetragenen Rechnungslegung fragte ein Delegierter, warum bei einem jährlichen Umsatz von rund 120 Millionen Euro nur 2,10 Euro Zinsen entstanden seien. Doch diese Frage hätte er besser an Politiker und Banker gerichtet, die Negativzinsen ermöglicht und eifrig kassiert hatten.
Sonntag, 6. Juli 2025
Der dritte Sieg im dritten Spiel
Kanadas U18-Nationalmannschaft besiegte den deutschen Rugby-Nachwuchs mit 24:15
Kanadas Rugby-Nationalmannschaft unter 18 Jahren fliegt am heutigen Montag mit drei Siegen im Gepäck von Frankfurt/Main in die Heimat zurück. Nach dem 60:0 am Montag beim Berliner Rugby-Verband und dem 24:17 am Donnerstag gegen den Rugby-Verband Baden-Württemberg (RBW) gewannen die Kanadier auch gestern Vormittag in Heidelberg gegen Deutschlands U18-Auswahl mit 24:15 (10:10) Punkten.
„Es war für uns der erwartet schwere Test. Unsere Mannschaft hat eine gute Leistung gezeigt, auf die wir aufbauen können“, sagte U18-Nationaltrainer Jan Ceselka (Heidelberg), der das neu gebildete Team, das seinen ersten internationalen Auftritt hatte, auf die Europameisterschaft im November in Prag vorbereitet, wo in der Division 1 der besten acht Nationen die Niederlande der Gegner im Viertelfinale sein werden. „Auch das ist schwer, aber nicht aussichtlos“, sagte Ceselka, der das Team gemeinsam mit dem Frankfurter Samy Füchsel kompetent betreut.
Das Kampfspiel, das auf dem Neuenheimer Museumsplatz 200 begeisterte Zuschauer verfolgten, war von zahllosen schneidigen Angriffen beider Mannschaften geprägt, die sich – jederzeit fair – nichts schenkten. Der Frankfurter Schiedsrichter Benedikt Niklas ist trotz seiner Jugend ein Meister seines Fachs, erhielt Beifall von den Anhängern beider Teams und musste nicht ein einziges Foul ahnden.
Die Kanadier, unterstützt vom Förderverein der Dog River Howlers und dessen deutschstämmigem Präsidenten Karl Fix, gingen nach drei Minuten durch einen Abseits-Straftritt von Michael Oughtred aus Oak Bay in British Columbia mit 0:3 in Führung, ehe Flankenstürmer Richard Riddoch vom deutschen Meister SC Frankfurt 1880 durch Versuch und Tom Petersen vom RC Unterföhring durch Erhöhung die deutsche Fünfzehn mit 7:3 (16. Minute) in Front brachten. Nach 25 Minuten wechselte die Führung durch einen Versuch des Innendreiviertels Jasper Keast (Victoria/BC) und die Erhöhung des Schlussmannes Robert Jaques (Vancouver/BC) zum 7:10 erneut, ehe Tom Petersen per Straftritt (34.) den 10:10-Halbzeitstand herstellte.
Nach dem Seitenwechsel wogte das hochklassige Spielgeschehen hin und her, ehe Thomas Steinke (Vancouver/BC) mit Versuch und Robert Jaques mit der Erhöhung das 10:17 (45.) erzielten. Zwar verkürzte Victor Broyes-Engelkes (Frankfurt) durch Versuch auf 15:18 (53.), doch das letzte Wort hatten die Kanadier, die das Match durch einen Versuch des Gedrängehalbs Elijah Pavlov (Victoria/BC) mit der Erhöhung durch Robert Jaques (67.) mit 15:24 gewannen. Der kicksichere Verbinder Jaques wurde von den deutschen Trainern zum „Man of the match“ ernannt, die kanadischen Trainer ließen Kian Tekkal, dem Außendreiviertel von Victoria Linden, diese Ehre zuteilwerden. Dessen Vater Timur war Anfang dieses Jahrtausends ein sehr guter Nationalstürmer im Rugby und Siebenerrugby.
Freitag, 4. Juli 2025
Ein harter Kampf der Rugby-Junioren
Kanadas U18-Auswahl schlägt Baden-Württemberg mit 24:17
Die kanadische Rugby-Nationalmannschaft hat auch das zweite Spiel ihrer Deutschland-Tournee gewonnen. Nach dem Spaziergang durch die deutsche Hauptstadt am Montagabend beim 60:0 gegen den Berliner Rugby-Verband mussten die Kanadier am Donnerstag allerdings bis in die Schlussminuten eines spannenden Spieles bangen, um die Auswahl des Rugby-Verbandes Baden-Württemberg (RBW) mit 24:17 (12:10) Punkten niederzuringen. „Das war ein tolles Spiel, ein großartiger Kampf. Mein Herz pocht immer noch wie wild“, schnaufte Kanadas deutschstämmiger Delegationsleiter Karl Fix noch Minuten nach dem Schlusspfiff des sehr guten Schiedsrichters Dr. Luc Muhirwa aus Überlingen.
Die RBW-Auswahl von Kapitän Luan Dietz zeigte gegen die körperlich deutlich überlegenen Kanadier, die aus Spielern von 14 Vereinen der beiden Provinzen British Columbia und Saskatchewan sowie aus dem neuseeländischen Auckland bestanden, eine kämpferisch ausgezeichnete Leistung. Insbesondere das angeordnete Gedränge, die Verteidigung durch alle Spieler und die Angriffe der Dreiviertelreihe riefen den Beifall der 150 Zuschauer hervor, während bei eigenen Gasseneinwürfen zu viele Bälle verloren wurden. Die Landestrainer Jan Ceselka, Alexander Wiedemann und Felix Martel waren mit den Leistungen ihrer im Schnitt jüngeren Mannschaft sehr zufrieden. „Fast hätten wir ein Unentschieden erreicht“, sagte Ceselka.
Kanada, das an neun der bisherigen zehn Weltmeisterschaften teilgenommen hat, ist im Weltrugby eine deutlich größere Nummer als Deutschland, das sich noch nie für eine WM qualifizieren konnte. Die vom Förderverein Dog River Howlers zusammengestellte und finanzierte kanadische Auswahl erzielte vier Versuche durch Ayden Radke (2), Tyler Carros und Elijah Pavlov. Michael Oughtred glückten zwei Erhöhungen.
Der RBW legte drei Versuche durch Eric Rausch, Luca Weigold und Luan Dietz. Tom Petersen erhöhte einmal und wurde von den vier kanadischen Trainern Bill Chamberlain, Jonathan Mergui, Remi Anctil und Levi Moore zum besten Spieler der schwarz-gelben Gastgeber erklärt. Baden-Württembergs Jan Ceselka und Alexander Wiedemann identifizierten Elijah Pavlov als besten kanadischen Akteur. Bis zur 76. Minute stand das Spiel 17:17, ehe Gedrängehalb Pavlov der Siegesversuch gelang.
Am Sonntag (6. Juli) um 11 Uhr bestreiten die Kanadier – wieder auf dem Museumsplatz an der Neuenheimer Tiergartenstraße 7 und erneut bei freiem Eintritt für alle – das dritte und letzte Spiel ihrer Tournee. Spielpartner ist die deutsche U18-Nationalmannschaft, die vom Förderverein Freunde der deutschen Rugby-Nationalmannschaft unterstützt wird.
Sonntag, 29. Juni 2025
Baden-Württembergs Siebenerrugby-Nachwuchs begeistert
Bei den Heidelberg Sevens wurden die U16-Jungen Erster und die U18-Mädchen Zweiter
Das Siebenerrugby-Turnier Heidelberg Juniors & Girls Sevens, das am Samstag und Sonntag gut 800 Zuschauer in das städtische Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark lockte, war ein Fest des internationalen olympischen Rugbyspiels. Zwar meinten einige Besucher, es sei zu heiß zum Sporttreiben, doch waren sie erstaunt zu hören, dass Siebenerrugby ein Sommersport ist und es schon an früheren Turniertagen Temperaturen über 30 Grad Celsius gegeben hatte. Wirkliches Mitleid verdienten nur die Bundesliga-Athleten, die am Grill und der Pommes-frites-Fritteuse Dienst hatten und nicht unwesentlich zur Finanzierung des Turniers der 16 Auswahlen aus sieben Nationen beitrugen.
Für den ausrichtenden Rugby-Verband Baden-Württemberg, die Turnierleitung um Jugendwartin Caroline Trost, ihren Stellvertreter Elmar Menold und Sportwart Ben Merdes sowie die bei der stimmungsvollen Siegerehrung die sportlichen Leistungen lobenden Bürgermeister Jürgen Odszuck und Sponsor Tommaso Fontana von der Deutschen Vermögensberatung geriet das Turnier zur reinen Freude, weil die beiden ersten Mannschaften des RBW sehr gut abschnitten.
Die RBW-Juniorinnen unter 18 Jahren, betreut von Managerin Christine Kerber und dem bewährten Trainergespann mit Lisa Bohrmann und Andreas Hacker, zauberten sich auf sehenswerte Weise ins Endspiel. Nach einem 14:5 gegen Belgien, einem 33:0 gegen die Apollo Perelini Academy aus Dubai und einem 46:7 gegen die belgischen Belbarians gab es im Viertelfinale einen 24:5-Sieg gegen die German Barbarians und im Halbfinale ein 34:7 gegen Tschechien, ehe die Niederlande im Endspiel besser ins Spiel fanden und mit 28:0 sicher gewannen.
Die aus Spielerinnen von Baden-Württemberg und anderen Landesverbänden gebildeten German Barbarians belegten den respektablen fünften Platz, indem sie den deutschen Landesverbandsmeister Nordrhein-Westfalen mit 12:10 niederrangen. Soraya Hölzer-Castillo, Charlotte Pfaffmann und Jenna Lee taten sich im RBW-Team als fleißigste Versuche-Legerinnen hervor. Topscorerin war Jenna Lee mit 40 Punkten.
Den baden-württembergischen Junioren unter 16 Jahren, betreut von den Managern Ulrike und Olivier Faye und den Landestrainern Jan Ceselka, Felix Martel und Ruben May, eilte ein Ruf voraus, denn bei den deutschen Landesverbandsmeisterschaften in Hannover hatten sie hoch überlegen den Titel gewonnen. Am Wochenende haben sich die Jungs auch international bewährt. Zwar begann das Turnier mit einer 12:24-Niederlage gegen Dubai etwas holprig, doch beim 42:14 gegen die Buffalos vom südafrikanischen Western Cape, beim 26:0 gegen Vorjahressieger Tschechien, beim 33:0 im Viertelfinale gegen die auf Rang acht landende eigene zweite Mannschaft und beim 19:12 im Semifinale gegen die Niederlande-Süd lief der Ball wie am Schnürchen.
Das Endspiel, das der RBW durch Versuche von Felix May, Ethan Guba und Raphael Moutsinga sowie eine Erhöhung von André Brauner gegen Dubai mit 17:12 gewann, war hoch dramatisch, denn die Gastgeber lagen zwei Mal zurück.
Groß war der Jubel auch, als Dubais Mädchen und Hessens Jungen die Fairnesspreise erhielten, und bei der Auszeichnung der besten Turnierspieler – Hollands Vera Roters und Dubais Adam Burnett – gab es keine zwei Meinungen. Ihnen liegt das Siebenerrugby im Blut.
Endklassement, U18-Junorinnen: 1. Niederlande, 2. Baden-Württemberg, 3. Belgien, 4. Tschechien, 5. German Barbarians, 6. Nordrhein-Westfalen, 7. Belbarians, 8. Dubai.
U16-Junioren: 1. Baden-Württemberg, 2. Dubai, 3. Niederlande-Süd, 4. Tschechien, 5. Hessen, 6. Buffalos Western Cape, 7. Strasbourg-Alsace, 8. Baden-Württemberg II.
Gert Rudolph will die Zukunft der Vereine sichern
Der 68-jährige Karlsruher wurde in Wiesloch erneut zum Präsidenten des Badischen Sportbundes Nord gewählt
Der am 13. März 1946 gegründete Badische Sportbund Nord (BSB) ging gestärkt und kerngesund aus seinem 33. Sportbundtag hervor, zum dem Wieslochs Oberbürgermeister Dirk Elkemann rund 250 Delegierte im Kongresszentrum „Palatin“ begrüßte, die 637 Stimmen auf sich vereinigten. Elkemann, ein Marathonmann mit ausgeprägtem Durchhaltevermögen, bescheinigte den Wieslocher Sportvereinen, gut aus der Coronavirus-Pandemie gekommen zu sein, „eine hervorragende Jugendarbeit“ zu betreiben, Motoren für „Integration und Inklusion“ zu sein und auch das aktuelle Problem mutig lösen zu wollen: „Wir müssen mehr Jugendtrainer und Betreuer finden, die sich um die vielen Kinder und Jugendlichen in unseren Vereinen kümmern“, sagte der Oberbürgermeister und erntete ebenso viel Beifall wie drei weitere Grußwort-Sprechende.
Sandra Boser, Staatssekretärin im Ministerium für Jugend, Kultus und Sport, lobte BSB-Präsident Gert Rudolph (Karlsruhe) und dessen Mannschaft für die seit Jahren konstruktive Zusammenarbeit mit der Politik, was die Landtagsabgeordneten Christiane Staab, Manuel Hailfinger (beide CDU), Klaus Ranger (SPD), Hans-Peter Hörner (AfD) und Norbert Knopf (Grüne) mit heftigem Kopfnicken bestätigten. Man habe es sich angewöhnt, miteinander zu reden und die Sorgen und Nöte zu erklären, sagte Präsident Jürgen Scholz vom Landessportverband Baden-Württemberg (LSV), der sich als Vorsitzender der Konferenz der Landessportbünde ausdrücklich hinter eine deutsche Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele stellte und darin einen notwendigen Beschleuniger „für den Vereinssportstättenbau, die Renovierung von Schulen und Sporthallen und die Programme für Sport und Bewegung in den Schulen und Kindergärten“ sieht. Scholz: „Der schulische Ganztag ab 2026 ist für den Sport kein Problem, sondern eine Herausforderung und eine große Chance, die unsere Vereine nutzen mögen!“ Schon die World Games 2029 in Karlsruhe werden dem Sport im Lande guttun.
Sandra Boser stellte heraus, dass die vielen tausend ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den Vereinen und Fachverbänden mit ihrem sportlichen Tun auch eine große Verantwortung für die Bildung junger Menschen übernähmen und „ein breites Angebot zur Demokratisierung der Gesellschaft unterbreiten.“ Im Hinblick auf die bald beginnenden Verhandlungen über den Solidarpakt V sagte die Staatssekretärin dem Sport faire Gespräche zu. Manuel Hailfinger betonte, dass von diesen Gesprächen nicht nur Vereine und Übungsleiter profitieren sollen, „sondern auch der kommunale Sportstättenbau“, schließlich seien etliche Schwimmbäder und viele Sporthallen dringend sanierungsbedürftig.
Wenn der BSB aus diesem Sportbundtag gesund und gestärkt hervorgegangen ist, so gilt das zu allererst für den Präsidenten Gert Rudolph, der fast die Hälfte seiner ersten dreijährigen Amtszeit aufgrund einer sehr gefährlichen Erkrankung in klinischer Quarantäne verbringen musste. Nun ist der 68-jährige Unternehmer wieder fit und gab für seine zweite Amtszeit nach „Vereine stärken“ das Motto „Die Zukunft der Vereine sichern“ aus. Rudolph, Boser, Scholz und Robert Blase von Sponsor Erwin Himmelseher Assekuranz zeichneten den TSV Jöhlingen, die SpVgg Oberhausen und die HG Oftersheim/Schwetzingen mit dem gut dotierten Zukunftspreis des BSB aus. Alle drei Vereine konnten ihre Mitgliederzahl durch innovative Konzepte deutlich steigern und dazu beitragen, dass der BSB in den letzten drei Jahren neun Prozent mehr Mitglieder zählen konnte. Bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren wuchs die Mitgliederzahl sogar um 16 Prozent.
Nachdem die erneut gewählten Kassenprüfer Holger Dörr, Siegfried Ochs und Ralf Stückler während der vergangenen drei Jahre insgesamt 18 Arbeitstage lang geprüft und nicht die geringste Beanstandung gefunden hatten, beantragte Thorsten Bierkamp vom Badischen Schwimmverband die Entlastung des Präsidiums. Diese erfolgte ebenso einstimmig wie alle Wahlen. Victoria Hansen (Heidelberg), Sabine Kusterer (Luxemburg), Sven Wolf (Mannheim) und Bernd Kielburger (Königsbach-Stein) wurden mit großem Beifall aus dem Präsidium verabschiedet, Gerhard Mengesdorf (St. Georgen) nach einem ganzen Leben für den Sport zum BSB-Ehrenmitglied ernannt. Da keinerlei Anträge gestellt worden waren, endete der Sportbundtag nach rekordverdächtigen zweieinhalb Stunden. Die Delegierten fanden das nett und menschlich – in oft unmenschlichen Zeiten.
Das neue Präsidium des BSB Nord
Präsident: Gert Rudolph (SSC Karlsruhe); Vizepräsidenten, Finanzen: Jürgen Zink (TSV Wiesental); Gleichstellung und Sportentwicklung: Jutta Hannig (Golf-Club Wiesloch); Leistungssport: Claus-Peter Bach (SC Neuenheim); Sportpolitik und Schulsport: Dr. Sabine Hamann (Mannheimer RV Amicitia); Bildung: Gerhard Schäfer (TSG Ziegelhausen); Vertreter der Fachverbände: Kerstin Eisele (Turnen), Professor Dr. Andreas Pitz (Fußball), Bernhard Thie (Triathlon); Vertreter der Sportkreise: Dr. Dorothee Schlegel (Mosbach), Willi Ernst (Sinsheim); Vertreter der Sportjugend: Magnus Müller und Björn Strasser.
BildtextDas Präsidium des Badischen Sportbundes Nord, hintere Reihe v.l.n.r.: Bernhard Thie, Magnus Müller, Willi Ernst, Dr. Sabine Hamann, Gerhard Schäfer, Jürgen Zink, Björn Strasser, Prof. Dr. Andreas Pitz und Claus-Peter Bach; vordere Reihe v.l.n.r.: Stellvertretende Geschäftsführerin Kerstin Häfele, Jutta Hannig, Geschäftsführer Michael Titze, Präsident Gert Rudolph, Dr. Dorothee Schlegel, Kerstin Eisele und stellvertretender Geschäftsführer Dr. Florian Dürr. Foto: Helmut Pfeifer
Dienstag, 24. Juni 2025
Aus dem Lande des Weltmeisters Südafrika
Beim Siebenerrugby-Turnier Heidelberg Juniors & Girls Sevens sind die Buffalos vom Western Cape erstmals zu Gast
Am Samstag und Sonntag (28./29. Juni), jeweils von 9 bis 17 Uhr, veranstaltet der Rugby-Verband Baden-Württemberg (RBW) zum 28. Mal das Siebenerrugby-Turnier Heidelberg Sevens. Seit 2012 wird das Turnier für Junioren unter 16 Jahren und für Juniorinnen unter 18 Jahren ausgetragen, die sich in Spielen gegen starke internationale Konkurrenz beweisen und für den Einsatz in den deutschen Nationalmannschaften bei den Europameisterschaften empfehlen sollen. Gespielt wird im städtischen Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark, Harbigweg 9 in 69124 Heidelberg-Kirchheim. Pkw-Fahrenden wird empfohlen, ihr Fahrzeug auf dem Messplatz oder dem Parkplatz am ADAC zu parken. Alle Besucher des Siebenerrugby-Turniers genießen freien Eintritt.
Der RBW hat ein hochklassiges Teilnehmerfeld mit jeweils acht Nationalmannschaften und internationalen Auswahlen gebildet. Bei den U18-Mädchen hat es die baden-württembergische Auswahl der Trainer Lisa Bohrmann und Andreas Hacker und der Teammanagerin Christine Kerber, die im Vorjahr durch einen 22:5-Sieg über die Niederlande Turniersieger waren, erneut mit den spielstarken Holländerinnen, den Nationalteams von Belgien und Tschechien, der Apollo Sporting Academy aus dem arabischen Emirat Dubai, der belgischen Auswahl Belbarians, den German Barbarians und dem Rugby-Verband Nordrhein-Westfalen zu tun, dessen Auswahl kürzlich in Wiedenbrück vor Baden-Württemberg deutscher Meister der Landesverbände geworden war.
Bei den U16-Jungen wurde die Turnierleitung um RBW-Jugendwartin Caroline Trost, deren Stellvertreter Elmar Menold und Sportwart Ben Merdes vor eine kompliziertere organisatorische Herausforderung gestellt, denn das Nationalteam Israels, seit einigen Jahren Stammgast in Heidelberg, hat wegen des Angriffskrieges gegen den Iran seine Teilnahme absagen müssen. Den frei gewordenen Platz nahm der RBW mit einer zweiten Mannschaft ein, die sich neben der ersten Mannschaft der Schwarz-Gelben, die im letzten Jahr das kleine Finale gegen die San Diego Academy hauchdünn mit 5:0 gewonnen hatte, beweisen möchte. Die beiden Teams der Manager Ulrike und Olivier Faye und der Trainer Jan Ceselka, Felix Martel und Ruben May haben es mit dem viermaligen Rekordsieger Tschechien, den flinken Jungs der Niederlande Süd, der französischen Auswahl von Strasbourg-Alsace und der Auswahl Hessens zu tun.
Erstmals starten die Buffalos Western Cape aus dem Lande des Weltmeisters Südafrika und die Apollo Sporting Academy Dubai in Heidelberg. Erstmals bringt der 55-jährige Rugbylehrer Afamasaga Apollo Perelini, der aus dem neuseeländischen Auckland stammt, für die U21-All Blacks, Samoa und die Weltauswahl gespielt hatte und Rugby in Arabien fördert, zwei Teams mit nach Heidelberg. Sie sind ungeheuer stark und bereiten sich seit Mittwoch auf den Rugbyplätzen neben der Jugendherberge gewissenhaft vor.
Siebenerrugby wurde in Heidelberg schon in den frühen 1980-er Jahren durch die Magicians um Bruce Kerr und Thomas Kurzer promotet. Die Heidelberg Sevens, die 2002, 2003, 2007 und 2011 sogar EM-Turniere waren, wurden 1995 erstmals ausgetragen und waren 2000 die europäische Qualifikation zur WM 2001 in Argentinien, für die sich Wales, Georgien und Irland qualifizierten. Der Rugby-NationalspieleACr und Segel-Olympiasieger Dr. Jacques Rogge aus Belgien, der einst ein Ausbildungsjahr bei Professor Horst Cotta in der Orthopädischen Uni-Klinik in Heidelberg verlebt hatte, setzte als IOC-Präsident durch, dass das Rugbyspiel mit sieben Akteuren pro Team ab 2016 in Rio de Janeiro olympischer Wettkampfsport ist. Olympiasiger 2024 in Paris waren die Frauen Neuseelands und die Männer Frankreichs. Gespielt wird weltweit über zweimal sieben Minuten mit zwei Minuten Halbzeitpause.
Bildtext
Soraya Hölzer-Castillo, im letzten Jahr beste Spielerin der Heidelberg Sevens, spielt auch am Wochenende mit und will erneut viele Versuche legen. Foto: F&S
Sonntag, 22. Juni 2025
Barbarossas Wiedergeburt
Union Bordeaux-Bègles dank Maxime Lamothe im französischen Rugby-Endspiel gegen Stade Toulousain
Im Endspiel der französischen Rugby-Meisterschaft, die seit 1892 ausgetragen wird, kommt es am 28. Juni 2025 um 21 Uhr im Stade de France in St. Denis zur Neuauflage des Finales von 2024. Titelverteidiger Stade Toulousain, das im Vorjahr in Marseille einen historisch hohen 59:3-Sieg über die Union Bordeaux-Bègles gefeiert hatte, trifft wieder auf das Team vom Ufer der Gironde, dem diesmal aber Titelchancen zuzurechnen sind.
Toulouse gewann sein Halbfinale im mit knapp 60.000 Zuschauern ausverkauften Groupama-Stadion von Lyon gegen Aviron Bayonnais zwar mit 32:25 (20:15) Punkten, doch ohne die verletzten Topspieler Antoine Dupont, Ange Capuozzo und Peato Mauvaka, die lange ausfallen werden, und ohne die ebenfalls verletzten Paul Costes und Rickie Arnold knirschte es bedenklich im Gefüge des 23-fachen Meisters, der nur zu zwei Versuchen durch Romain N'Tamack und Paul Graou kam. Die restlichen 22 Punkte besorgte 100-Prozent-Kicker Thomas Ramos.
Ohne Gedrängehalb Antoine Dupont, des wegen eines Kreuzbandrisses fehlenden weltbesten Rugbyspielers, fehlt es dem Spiel des Meisters an Überraschungen, obwohl seine Stellvertreter Paul Graou und Japans Nationalspieler Naoto Saito überhaupt nicht schlecht spielen. Auch Hakler Peato Mauvaka, der als 15-Jähriger 2013 an den SAS Institute Heidelberg Junior Sevens teilgenommen hatte und bestes Talent in den Reihen des Comité Midi-Pyrénées war, fehlt mit seinem druckvollen Angriffsspiels nach den Gassen.
Bayonne, dessen Fans schon lange vor Spielbeginn ihre auf die Melodie von „Griechischer Wein“ (Udo Jürgens) gedichtete Klubhymne sangen, hielt gut mit, weil Kicker Joris Segonds mit sechs Straftritten 18 Punkte bei einer Ausbeute von 100 Prozent erreichte. Aviron-Trainer Gregory Patat nahm den bei Stade Français Paris ausgemusterten 28-jährigen Verbinder jedoch in der 53. Minute aus dem Spiel. Ersatzmann Camille Lopez (36) sah nach einer Minute wegen absichtlichen Ballvorschlagens, was eine grobe Unsportlichkeit ist, die Gelbe Karte. 14 Basken reichten nicht, um den Meister zu stürzen. Immerhin durfte Lopez nach zehnminütiger Verschnaufpause wieder aufs Feld und den Versuch von Lucas Martin (80. Minute) erhöhen, womit die große Laufbahn des Spielmachers nach 28 Länderspielen und der französischen Meisterschaft 2017 mit dem AS Clermont-Auvergne tröstlich zu Ende ging.
Die Union Bordeaux-Bègles war beim 39:24 (15:)-Sieg über den RC Toulon deutlich überlegen und erzielte 5:3 Versuche. Hakler Maxime Lamothe hatte in Lyon mit drei Versuchen den Abend seines Lebens. Noch nie hat ein Hakler in einem Halbfinale dreimal das gegnerische Malfeld erreicht. Der Rotbart erhielt dafür die Trophäe für den "Man of the match". Die beiden anderen Versuche erzielten Innendreiviertel Nicolas Depoortere und Außendreiviertel Damian Penaud, der Flügelflitzer der Nationalmannschaft. UBB-Spielmacher Matthieu Jalibert traf mit vier Erhöhungen und zwei Straftritten. Nun kommt es zum direkten Duell zwischen Jalibert und N'Tamack - die Franzosen wollen sehen, wer der erfolgreichere Verbindungshalb ist.
Toulon, bei dem die Weltstars Ma’a Nonu (Neuseeland) und Dan Biggar (Wales) in Zivil auf der Tribüne saßen und das seit Monaten auch Dritte-Reihe-Stürmer Charles Ollivon wegen einer Verletzung ersetzen muss, machte nach dem guten Viertelfinal-Spiel gegen Castres Olympique (52:23) ein schwaches Spiel und war besonders den kampfeslustigen Stürmern von UBB glatt unterlegen. Die drei Versuche legten Leicester Faingaanuku (Neuseeland), Setariki Tuicuvu (Fidschi) und Beka Gigashvili – einer der zahllosen gewaltigen Erste-Reihe-Stürmer aus Georgien, die in Frankreich in der Top-14-Liga ihr Geld verdienen. Schlussmann Melvyn Jaminet traf mit einer Erhöhung und einem Straftritt, der eingewechselte Marius Domon mit zwei Erhöhungen.
Bayonnes Gregory Patat (50) ist übrigens der einzige Halbfinaltrainer, der nie französischer Nationalspieler war. Der große Mann war ein kampfstarker Mittelbock beim FC Auch im Département Gers. Toulons Coach Pierre Mignoni (48), der mit seiner Kladde, seinen Zetteln und seinen Schaubildern sehr an Ewald Lienen erinnert, bestritt zwischen 1997 und 2007 28 Länderspiele und nahm 1999, 2003 und 2007 an drei Weltmeisterschaften teil. Bei WM-Platz zwei 1999 in Großbritannien war er allerdings Frankreichs Gedrängehalb Nummer zwei hinter Fabien Galthié, dem heutigen Nationaltrainer. Meistermacher Ugo Mola (52) von Stade Toulousain bestritt während seiner aktiven Zeit bei Castres Olympique zwölf Länderspiele und legte bei der WM 1999, die mit der Silbermedaille endete, gegen Namibia als Innendreiviertel drei Versuche. Und Yannick Bru (52) von Bordeaux-Bègles, der von 2001 bis 2004 als Hakler von Toulouse 18 Länderspiele bestritten hat, gewann mit Frankreich 2002 und 2004 den Grand Slam im Sechs-Nationen-Turnier.
Nun also Mola gegen Bru…
Der SCN gab alles und verlor verdient
Neuenheim zeigte im Rugby-Halbfinale eine erfreuliche Leistung, doch Meister Frankfurt war besser
Die Endspielpartner der letzten beiden Jahre standen sich am Samstag bei großer Hitze und vor 500 Zuschauern neben dem Hessischen Rundfunk schon im Halbfinale der deutschen Rugby-Meisterschaft gegenüber. Erneut hatte der Titelverteidiger SC Frankfurt 1880 im Kampf gegen den SC Neuenheim das bessere Ende für sich. Das 41:26 (22:12), mit dem die Mainhessen zum fünften Mal in Folge in das Endspiel einzogen, in dem sie am 5. Juli um 15 Uhr auf eigenem Platz gegen den TSV Handschuhsheim den Titel zum zehnten Mal gewinnen wollen, ist das verdiente Resultat nach einem hochklassigen Match, in dem die Heidelberger über sich hinauswuchsen und sich in kämpferischer Hinsicht keine Vorwürfe machen müssen.
Spielerisch war Frankfurt besser und drohte nur zwischen der 56. und 67. Minute seine eines Meisters würdige Ruhe und Souveränität zu verlieren. Da hatten die Neuenheimer in schneller Folge zwei sehenswerte Versuch nach flinkem Passspiel durch den soeben eingewechselten Valentin Heuser und durch Sturmführer Nicolas Rinklin gelegt und zum zweiten Mal nach Nikolai Klewinghausens Straftritt zum 0:3 mit 22:26 die Führung übernommen. Als Frankfurts Trainer Michael Poppmeier und Byron Schmidt allerdings den 37-jährigen Raynor Parkinson („Ich liebe diese Hitze!“) auf dem Verbinderposten einwechselten und den Rückraum durch Eduardo Stella und Christopher Hennig doppelt absicherten, gelang dem nun zu häufig kickenden SCN nicht mehr viel.
Der SCN erzielte zwei Versuche, Frankfurt deren vier. Gedrängehalb Quentin Micolot war der beste Mann auf dem Platz. Neuenheims Nikolai Klewinghaus hatte mit zwei Erhöhungen und vier Straftritten eine 100-prozentige Kickausbeute und kam auf 16 Punkte. Frankfurts Edoardo Stella verfehlte zwar zwei Mal das Goal, buchte aber mit drei Erhöhungen und fünf Straftritten 19 Zähler. Im Gassenspiel waren die Frankfurter völlig fehlerfrei, und der SCN muss in der nächsten Saison mit neuem Trainerstab dringend am angeordneten Gedränge arbeiten, das viel zu häufig zusammenbrach; das ahndete die sehr gute Olympia-Schiedsrichterin Maria Latos zu Recht mit einer Flut von Straftritten.
SC Frankfurt 1880 – SC Neuenheim 41:26 (22:12), SCN: Schwager – S. Robl (60. Strauß), Arnold, Wakefield, Lammers (60. Trabuco Cruz) – N. Klewinghaus, Owen Paine (55. Spiess) – Troch, Rinklin, Aversa – Lehmann, Brockmann (66. Amelung) – Weiss (76. Portillo), Biskupek (55. Heuser), Salvi (73. Axin).
Schiedsrichterin: Latos (Hamburg); Zuschauer: 500: Punkte: 0:3 (7.) Straftritt Klewinghaus; 3:3 (10.) S Stella; 6:3 (12.) S Stella; 13:3 (15.) Versuch Micolot + Erhöhung Stella; 13:6, 13:9 (19., 20.) S Klewinghaus; 16:9, 19:9 (23., 27.) S Stella; 19:12 (29.) S Klewinghaus; 22:12 (40+1.) S Stella; 22:19 (56.) V Heuser + E Klewinghaus; 22:26 (64.) V Rinklin + E Klewinghaus; 29:26 (67.) V J. Byszio + E Stella; 34:26 (80+1.) V L. Wolf; 41:26 (80+4.) V Micolot + E Stella.
Montag, 9. Juni 2025
Zwei Meistertitel für Baden-Württemberg
Im Siebenerrugby gab es außerdem zwei Vizemeisterschaften und einmal Bronze
Die Auswahlmannschaften des Rugby-Verbandes Baden-Württemberg (RBW) haben bei den fünf deutschen Siebenerrugby-Meisterschaften der Landesverbände mit zwei Meistertiteln, zwei Vizemeisterschaften und einem dritten Platz erneut gut abgeschnitten und die Stellung des RBW als stärkster Landesverband bestätigt.
Die Frauen von Teammanagerin Caroline Augspurger-Hacker (Heilbronn), die seit Jahren von den beiden Landeshonorartrainern Lisa Bohrmann und Andreas Hacker sehr erfolgreich betreut werden, mussten beim Turnier in Leipzig bei ihren vier Spielen keinen einzigen Gegenpunkt hinnehmen. Gegen Hessen gab es einen 42:0-Sieg, gegen Thüringen ein 57:0, gegen Nordrhein-Westfalen ein 50:0 und gegen Bayern ein 46:0. Für den RBW zauberten Johanna Hacker, Charlotte Malaizier, Mette Zimmat, Lara Bürger, Sophie Hacker, Ronja Stauch (Heidelberger Ruderklub), Yusra Abdelkarim, Annika Bergemann, Jenna Lee (SC Neuenheim), Margot Chazotte, Ronja Hinterding (TSV Handschuhsheim) und Soraya Hölzer-Castillo (Rudergesellschaft Heidelberg).
Das Turnier des männlichen Nachwuchses wurde beim SV Odin Hannover ausgetragen und zu einem Triumph des RBW. Unter der Gesamtleitung des stellvertretenden RBW-Jugendwartes Elmar Menold und des Landestrainers Jan Ceselka feierten die U16-Jungen in fünf Spielen fünf sichere Siege: 36:7 gegen Nordrhein-Westfalen, 47:5 gegen Berlin, 36:12 gegen Hessen, 48:0 gegen Niedersachsen und 50:0 gegen Bayern. Damit wurden sie vor Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen deutscher Meister. Für die Punkte sorgten Andre Brauner (69), Ethan Guba (HRK/40), Nicola Sork Budia (Heidelberger Turnverein/36), Felix May (25), Tim Nessler (15), Julian Gnillka (10), Leon Jäger (10), Hannes Gerigk (10), Mattis Neumann (5) und Joschi May (TSV Handschuhsheim/5).
Die U18 des RBW erreichte in fünf Spielen vier Siege. Sie mussten sich den starken Hessen im Halbfinale hauchdünn mit 7:10 geschlagen geben, gewannen aber das Spiel um den dritten Platz gegen Bayern mit 25:0. In der Vorrunde wurden die Bajuwaren ebenfalls mit 25:0, Brandenburg mit 24:7 und Nordrhein-Westfalen mit 27:0 bezwungen. Niedersachsen gewann sein Halbfinale gegen Bayern und wurde im Endklassement Zweiter hinter den Hessen. Für die Punkte der Baden-Württemberger sorgten Robin Schmitt (17/RGH), Luan Dietz (10), Aaron Engels (10), Franz Bayer (5), Philip Buchta (5), Lennard Grimm (HRK/3) und Felix May (Handschuhsheim/5).
Mit zwei Vizemeisterschaften kehrte der weibliche RBW-Nachwuchs aus dem westfälischen Wiedenbrück ins „Ländle“ zurück, nachdem beide Teams die Überlegenheit Nordrhein-Westfalens anerkennen mussten. Die U15-Mädchen um Teammanagerin Kerstin Breisch, Manager Anjum Khan und Trainer Friedrich Radetzki gewannen gegen Berlin mit 47:0 und gegen Bayern mit 50:0, doch die Gastgeberinnen waren mit 33:12 Punkten besser. Für den RBW spielten Luise Hoffmann (HRK/35 Punkte), Leyla Khan, Veronica Stork Budia (HTV), Carlotta Mühlenstädt, Wanda Radetzki (34), Leila von Mencinskyi (10), Carolina Walther (RGH/5), Ina Breisch (10), Sophie Ziebart (TB Neckarhausen-Nürtingen), Charlotte Bresch, Hilda Hottenrott (5), Annika Jech (10), Emma Pfeifer und Luisa Straub Handschuhsheim).
Die U18-Juniorinnen wurden von Managerin Caroline Augspurger-Hacker und den Trainern Lisa Bohrmann und Andreas Hacker betreut und gewannen gegen Bayern mit 32:0, gegen Berlin mit 43:7 und gegen Niedersachsen mit 24:7, ehe es eine 5:14-Niederlage gegen Nordrhein-Westfalen zu verkraften gab. Das RBW-Team spielte mit Jimena Asorey Vega, Soraya Hölzer-Castillo, Juli Kerber, Lilli Schüßler (RGH), Jenna Lee, Letitia Falcone (SCN), Charlotte Pfaffmann (HTV), Noemi Oertel (Handschuhsheim), Pauline Faye, Jule Karsten (HRK) und Sophie Lodder (RC Worms). Die U18-Juniorinnen und U16-Jungen müssen sich am 28./29. Juni bei den Heidelberg Sevens bewähren.







