Deutsche Rugby-Fünfzehn gewinnt in Dubai gegen die VAE mit 26:20
Erstmals seit 2018 bereitet sich die deutsche Rugby-Nationalmannschaft seriös auf die Ende Januar 2025 beginnende Europameisterschaft vor. Am Samstag gewann die deutsche Fünfzehn das vierte Vorbereitungsspiel in Dubai gegen die Auswahl der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit 26:20 (14:10) Punkten. Nach einer knappen Niederlage bei den Vancouver Highlanders war es der dritte Sieg in Folge für das Team von Nationaltrainer Mark Kuhlmann (Heilbronn), der von seinen Assistenten Michael Poppmeier (Frankfurt/Sturm) und Lars Eckert (Heidelberg/Hintermannschaft) kompetent unterstützt wird. Zuvor hatten die Deutschen in Heidelberg gegen die Bohemian Warriors und in Gloucester gegen die British Army gewonnen.
Mark Kuhlmann ist mit den Testspielen, denen nun viele gemeinsame Wochenend-Trainings im Landesleistungszentrum Heidelberg folgen werden, zufrieden, weiß aber, dass die drei EM-Vorrundengegner nicht von Pappe sind. Am 31. Januar beginnt das Turnier der acht besten kontinentalen Teams mit einem Spiel gegen den früheren vielfachen Europameister Rumänien, ehe am 9. Februar das Match bei Vizeeuropameister Portugal folgt, der am Samstag das Weltranglistenspiel in Schottland zwar mit 21:59 verloren hat, mit dem Weltranglisten-Sechsten jedoch lange gut mithielt und drei Versuche legte. Die EM-Vorrunde endet für die Deutschen am 16. Februar im Aue-Stadion in Kassel mit einem Heimspiel gegen Belgien, das gegenwärtig auf Platz 29 rangiert. Die Deutschen liegen auf Rang 32. In der anderen Vorrundengruppe spielen Europameister Georgien, Spanien, die Niederlande und Aufsteiger Schweiz.
Pikant ist, dass sich die Ersten und Zweiten der beiden Vorrundengruppen direkt für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2027 in Australien qualifizieren. Dort waren die Deutschen noch nie. Mark Kuhlmann sagt: „Natürlich wird es sehr schwer, in dieser Gruppe zwei Spiele zu gewinnen. Aber vielleicht können wir in Bestbesetzung spielen und erwischen einen Sahnetage und die Gegner schwächeln…“ Jeder Trainer lebt jeden Tag auch von der Hoffnung.
In Dubai legten die Deutschen vier Versuche durch den Neuenheimer Außendreiviertel Felix Lammers (23. und 60. Minute), Außendreiviertel Wolfram Hacker von der Rudergesellschaft Heidelberg (40.) sowie Flankenstürmer Marcel Henn vom deutschen Meister SC Frankfurt 1880 (48.). Spielmacher Nikolai Klewinghaus (SCN) trat drei Erhöhungen ins Goal. Kuhlmann war mit Felix Lammers, dem jungen Frankfurter Stürmer Oliver Stein und dem für den englischen Maidenhead RFC spielenden und als Ingenieur für den McLaren-Rennstall in der Formel 1 tüftelnden Flanker Shawn Ingle sehr zufrieden.
Leider lief es am ersten Spieltag der Europameisterschaften in Prag für den deutschen Nachwuchs überhaupt nicht gut. Die U18 verlor gegen Titelverteidiger Georgien mit 0:67 (0:39) und spielt am heutigen Dienstag im Kampf um die Plätze 5 bis 8 gegen Rumänien, das gegen die Niederlande mit 12:28 verloren hat. Die deutsche U20 musste sich den Niederlanden unerwartet klar mit 34:61 (27:34) geschlagen geben und muss nun gegen Polen um die Ränge 5 bis 8 kämpfen. Der deutschen Fünfzehn gelangen vier Versuche durch Quentin Moughty (2/München RFC) und Lennox Wiese (2/Heidelberger Ruderklub). Alexander Lott (Hannover 78) traf mit allen vier Erhöhungen und mit zwei Straftritten.
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