Rugby: Nach dem zweiten Spieltag im Sechs-Nationen-Turnier
Nach dem zweiten Spieltag des Sechs-Nationen-Turniers der führenden europäischen Rugbyteams dürfen nur noch Frankreich und Wales auf den Grand Slam hoffen. Die Franzosen, zum Auftakt 50:10-Sieger in Italien, verteidigten am Sonntag ihre Tabellenführung durch einen hart erkämpften 13:15 (3:10)-Sieg in Irland. Im Zuschauer-freien Aviva-Stadion von Dublin feierte die Equipe Tricolore nach einem begeisternden Kampfspiel ihren ersten Sieg seit zehn Jahren; es war das 101. Rugby-Länderspiel zwischen Grün und Blau, das bei frühlingshaften elf Grad Celsius ausgetragen wurde.
Der Chronist zahlt gerne zwei Euro in das Phrasenschwein, doch es ist wirklich wahr: Auch im Rugby kann eine offensiv ausgerichtete Mannschaft wie die „XV de France“ nur so schwungvoll spielen wie es der Gegner zulässt. Und die Iren, Grand-Slam-Sieger von 2018, aber im ersten Spiel mit 16:21 in Wales unterlegen, zeigten eine sehr gute Verteidigungsleistung und waren – ohne ihren verletzten Spielmacher Jonathan Sexton – auch im Angriff immer gefährlich.
Frankreich, das ab der 24. Minute eine Zeitstrafe für Zweite-Reihe-Koloss Bernard Le Roux wegen Beinstellens verkraften musste, legte zwei Versuche durch den 27-jährigen Kapitän Charles Ollivon (RC Toulon) und den 24-jährigen Außendreiviertel Damien Penaud aus Clermont-Ferrand. Kickspezialist Matthieu Jalibert (22) aus Bordeaux traf mit einer Erhöhung und einem Straftritt und scheiterte einmal am linken Pfosten. Den Iren gelang nur ein Versuch durch Hakler Rónan Kelleher (23) aus Leinster, Sexton-Ersatz Billy Burns (26/Ulster) traf mit einem Straftritt und dessen Nachfolger Ross Byrne (25/Leinster) war mit der Erhöhung und einem Straftritt erfolgreich. Irlands englischer Trainer Andy Farrell (45) gratulierte seinem Kollegen Fabien Galthié fair zum Sieg.
Farrells Sohn Owen (29), der Kapitän von Vizeweltmeister und Titelverteidiger England, trug am Samstag elf Punkte zum 41:18 (20:8)-Heimsieg des Rosenteams gegen Italien bei. Die Engländer zeigten sich von der 6:11-Auftaktniederlage gegen Schottland unbeeindruckt und legten in Twickenham nach holprigem Start sechs Versuche durch Zweite-Reihe-Stürmer Jonny Hill (Exeter), Linksaußen Anthony Watson (2/Bath), Rechtsaußen Jonny May (Leicester), Flanker Jack Willis (Wasps RFC London) und Schlussmann Elliot Daly (Saracens RFC London).
Italien ging durch den in Melbourne geborenen Außen Montanna Ioane (26) nach drei Minuten per Versuch in Führung und erzielte einen zweiten Versuch in der 66. Minute durch Tommy Allan. Paolo Garbisi punktete mit zwei Straftritten, Allan mit einer Erhöhung.
Schottland ließ dem triumphalen Sieg in England eine 24:25 (17:8)-Heimniederlage gegen Wales folgen und musste ab der 54. Minute mit 14 Spielern auskommen, nachdem Zander Fagerson von den Glasgow Warriors wegen rohen Spiels die rote Karte gesehen hatte. Spieler des Tages war der 20-jährige Rechtsaußen Louis Rees-Zammit, geboren in Penarth und Profi beim englischen Gloucester RFC, mit zwei Versuchen. Liam Williams und Wyn Jones (beide Llanelli) legten die beiden weiteren Versuche für Wales. Leigh Halfpenny (Llanelli) und Callum Sheedy (Bristol) hatten mit fünf Punkten aus fünf Kicks eine unterdurchschnittliche Erfolgsquote.
Tabelle nach dem zweiten Spieltag: 1. Frankreich 9 Punkte/+42 Spielpunkte; 2. Wales 9/+6; 3. England 6; 4. Schottland 5; 5. Irland 2; 6. Italien 0.
Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen