Gespannt sind wir, nach diesem heftigen
Wintereinbruch, von Freitagabend bis am späten Sonntagnachmittag vor dem
Fernseher gesessen und haben die vielen Rückkehrer begrüßt. Wie sehr haben wir
sie vermisst, liebe Leserin, lieber Leser und liebes Leserlein, vor allem die
Schwalbenkönige, die es – verkleidet als Franck Ribéry – schon im ersten Bundesligaspiel
der Saison geschafft haben, in unser Wohnzimmer zu flattern.
Dass diese frechen Sportbetrüger selten erkannt und
noch seltener bestraft werden, war immer ärgerlich. Dass Schwalbenkönige auch
im Jahr zwei nach Einführung des Blindenhilfswerks im „Kölner Keller“
ungestraft auf Höhenflug gehen dürfen, ist aber empörend. Erneut wurde auf
allen TV-Kanälen erörtert, warum sich DFB und DFL in seltener Eintracht um
Video-Unterstützung für Schiedsrichter bemühen, wenn diese sie nicht in
Anspruch nehmen wollen. 75 021 Besucher der Allianz Arena – in den VIP-Logen
und auf den billigen Plätzen, sogar der Bayern-Trainer Niko Kovac in seiner
Coaching-Zone! – haben gesehen und akzeptiert, dass der
HoffenheimerHavardNordtveit den fliegenden Franck Ribéry nicht gefoult hatte
und sich über den Elfmeterpfiff des Schiedsrichters gewundert. Ganz unabhängig
davon, ob Referees die Video-Unterstützung nutzen oder nicht, empfiehlt mein
Papagei, sie mögen doch immer dann, wenn sie ein Spiel leiten, „die
Schlafspatzen abwaschen.“
Zurück ist auch Dunja Hayali. Die 44-jährige für
kritischen Journalismus mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete
ZDF-Moderatorin ist vom „Heute-Journal“ über das „Morgenmagazin“ ins „Aktuelle
Sportstudio“ gewechselt und hat alles richtig gut gemacht. 04 gehörte zum FC
Schalke, 05 zum FSV Mainz, und die Fragen an den knorrigen
Bundesliga-Rückkehrer Friedhelm Funkel waren so kritisch, dass der Düsseldorfer
Trainer fundamentale Kritik am lustigen Leben seiner kickenden Werbetreibenden
übte, Jogi Löw und die Nationalelf streng lächelnd rügte, sich mutig mehr
Zuschauer im Fortuna-Stadion wünschte und insgesamt fünf Mal beteuerte, dass
ihm der Fußball noch immer Spaß mache und in ihm ein Feuer brenne. Am Ende
hatten sich Frau Hayali und Herr Funkel (64) fragend und antwortend so gut
aufeinander eingespielt, dass meinem Papagei ein sorgenvolles „Oh, oh!“ entfuhr
und das Antlitz des ewigen Trainers glatt wie ein Kinderpopo war.
Einen unerwarteten Rückkehrer gab es bei einem
Spiel, bei dem einer Mannschaft tatsächlich ein Tor gelungen war. „Die
Gänsehaut ist zurück in der Bundesliga!“, jubelte der Reporter und weckte damit
eine gewisse Vorfreude auf den 29. August, an dem der
Bundestrainer mit Kompetenzteam (!) seine sechswöchige Analyse der Grusel-WM
öffentlich machen wollen.
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