Mittwoch, 7. Februar 2024

Trauer um Gerhard Sammet

Der Rugby-Nationalspieler verstarb mit 78 Jahren

Der Rugbysport und der Sportclub Neuenheim trauern um den Nationalspieler Gerhard Sammet, der am 31. Januar im Alter von 78 Jahren nach langer Krankheit gestorben ist und seine Ehefrau Christa, die Tochter Julia und die Enkel Lea und Simon hinterlässt.

 

Der am 2. November 1945 in der Heidelberger Altstadt geborene Gerhard Sammet kam Anfang 1965 nach schönen Erfolgen als Jugendringer des ASV Heidelberg zum SCN und fand schnell einen Platz in der ersten Mannschaft, die sich als Meister der badischen Oberliga für das Endspiel der deutschen Meisterschaft 1967 qualifizierte. Beim Finale im Berliner Poststadion, beim 11:9-Sieg gegen den TSV Victoria Linden, kam der 19-jährige Stürmer jedoch nicht zum Einsatz, weil der aus 15 Männern bestehenden Rugby-Mannschaft noch keine Auswechslungen erlaubt waren. Beim Feiern im Gasthaus Adler zeigte "Labu", wie ihn alle Welt nannte, allerdings seine fantastische Kondition und tanzte erstmals auf dem Tisch – Samba und Tango wie so oft nach Siegen und nach mancher Niederlage.


 

Sein erstes Endspiel bestritt der mittlerweile zum Nationalspieler aufgestiegene Gerhard Sammet in der dritten Sturmreihe des SCN an der Seite von Fritz Ehhalt und Carl-Hans Bönning 1972 auf dem Sportplatz des Heidelberger Ruderklub. Victoria Linden war mit 17:16 glücklicher und wurde deutscher Meister. 1975 gelang dem SCN-Team von Kapitän Günter Schatz und dessen Adjutanten Gerhard Sammet aber ein bedeutender Erfolg, denn im deutschen Pokalendspiel auf dem Neckarfeld des TSV Handschuhsheim wurde der Lokalrivale Rudergesellschaft Heidelberg mit 15:0 bezwungen.

 

1977 organisierte Gerhard Sammet gemeinsam mit Gerd Götz das 75. Jubiläum des SCN - mit einem internationalen Turnier und einem glanzvollen Ball im Königssaal des Heidelberger Schlosses, und bei der Südamerika-Tournee 1979 machte er sich um den Verein verdient, als er in Buenos Aires die "Hubschrauber-Bar" entdeckte, in der die Mannschaftskameraden nach drei kräftezehrenden Spielen am Abend ihren Durst löschen und Erdnüsse futtern konnten. 2015 wurde er nach 50-jähriger verdienstvoller Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied seines Vereins ernannt.

 

Gerhard Sammet, Spielführer der süddeutschen Auswahl in den legendären Nord-Süd-Spielen, bestritt zwischen 1969 (gegen Frankreich) und 1976 (gegen Marokko) 16 Länderspiele für Deutschland. 1972 zählte er in der dritten Reihe neben Kurt Dörr und Dr. Fritz Pfisterer zu den "Helden von Bukarest", die im Dinamo-Stadion den Europameister Rumänien mit 11:10 Punkten besiegten. Es war keine einmalig gute Leistung, denn eine Woche später unterlagen die Deutschen in Hannover den Franzosen nur mit 0:11. An Gerhard Sammet kamen die Franzosen und Rumänen nicht vorbei und manchen Angreifer brachte er mit den Griffen zu Fall, die er beim Freistilringen gelernt hatte.


Die Trauerfeier für Gerhard Sammet ist am 12. Februar um 14 Uhr auf dem Stadtfriedhof in Weinheim.

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