Der Verleger des Deutschen Rugby-Journals verstarb mit 79 Jahren
Der deutsche Rugbysport und der Verein für Rasenspiele 1906 Hannover trauern um Harald Schroeder, der – wie erst jetzt bekannt wurde – am 4. Mai 2023 nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Harald Schroeder lebte mit seiner Familie in Gehrden-Leveste und hinterlässt seine Ehefrau Ingrid, die beiden erwachsenen Söhne Timm und Marc mit deren Familien und vier Enkel.
Am 19. Juli 1943 in Hannover geboren, absolvierte Harald Schroeder eine Lehre zum Drucker und führte später einen eigenen Betrieb mit Druckerei und Verlag. Da auch sein Vater und Bruder Rugbyspieler waren, wurde Harald Schroeder ebenfalls Mitglied des VfR im osthannoverschen Stadtteil Döhren und entwickelte sich zu einem guten Spieler. Höhepunkte seiner sportlichen Laufbahn waren die Reisen mit der Niedersächsischen Rugby-Jugend ins südenglische Cornwall und das deutsche Pokalendspiel 1965 in seiner Heimatstadt, das der TSV Victoria Linden mit 9:3 Punkten gewann. Harald Schroeder spielte in den 1960-er und 1970-er Jahren als Verbindungshalb für seinen Verein, dem er bis zu seinem Tode treu blieb.
Nach seiner aktiven Karriere wurde Harald Schroeder noch aktiver und war im VfR Döhren erst Jugendtrainer, dann Jugendleiter, 2. Vorsitzender und schließlich Vorsitzender. Er pflegte tiefe Freundschaften zu seinen ehemaligen Mitspielern und etlichen Vereinsmitgliedern und hatte große Freude am Besuch internationaler Rugbyspiele, zu denen ihn seine Söhne und Freunde begleiteten.
Um den Deutschen Rugby-Verband machte sich Harald Schroeder besonders verdient. Als der Verlag Hermann Meister in Eppelheim bei Heidelberg, der seit 1920 die Deutsche Rugby-Zeitung und das Deutsche Rugby-Jahrbuch herausgegeben hatte, 1979 seinen Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen einstellen musste, erwarb Harald Schroeder die Rechte und gab von Januar 1980 bis Dezember 2013 34 Jahre lang das Deutsche Rugby-Journal als monatlich erscheinende Zeitschrift heraus, für die unter anderem die Edelfedern Heinz Balzer, Rudi Eberle, Fritz Feyerherm, Horst Johr, Henric Lewkowitz und Norbert Schick als Mitarbeiter und Redakteure wirkten. Außerdem veröffentlichte Harald Schroeder etliche DRV-Bilderbögen, Rugby-Stundenpläne für Schülerinnen und Schüler sowie Rugby-Jahrbücher – so das Jubiläumsbuch „100 Jahre Deutscher Rugby-Verband“ im Jahr 2000. Sein Sohn Timm verantwortete viele Jahre die höchst informative Website des DRV www.rugby-journal.de.
Meine Zusammenarbeit mit Harald Schroeder, an den ich mich gerne erinnere, war stets ein großes Vergnügen, mit seinem Sohn Timm pflege ich eine langjährige Freundschaft. Das Deutsche Rugby-Journal, ein monatliches Bindeglied zwischen dem Verband, den Landesverbänden und Vereinen, vermissen wir sehr.
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