Sonntag, 19. Juni 2022

Castres und Montpellier im Finale, Leicester ist Meister

Über die ersten Entscheidungen im europäischen Rugby


Die Leicester Tigers haben am 18. Juni 2022 durch einen 15:12 (12:6)-Sieg über den Saracens RFC London zum elften Mal die englische Rugby-Meisterschaft gewonnen. Zuletzt war der europäische Champions Cup-Sieger von 2001 und 2002 im Sommer 2013 auf nationaler Ebene erfolgreich gewesen.

 

Der Klub von Zweite-Reihe-Heros Martin Johnson, der England als Kapitän 2003 in Sydney zum Weltmeistertitel geführt hatte, erzielte in der 27. und 35. Minute zwei Versuche durch die südafrikanischen Stürmer Hanro Liebenberg und Jasper Wiese. Freddie Burns, der nach 24 Minuten für den verletzten Spielmacher George Ford, Sohn des ehemaligen deutschen Nationaltrainers Mike Ford, eingewechselt worden war, traf mit einer Erhöhung und in der letzten Spielminute mit einem siegbringenden Dropkick. Die Sarazenen mussten sich mit vier Straftritten ihrer Nationalspieler Owen Farrell (3) und Eliot Daly begnügen.

 

Frankreichs Rugby erhält am Abend des 24. Juni um 21.05 Uhr im Stade de France einen neuen Champion. Denn der 21-malige Titelträger Stade Toulousain, Meister 2019 und 2021 vor und nach der Hochzeit der Pandemie, hat das Halbfinale beim Nachbarn Castres Olympique nicht unverdient mit 18:24 (10:9) Punkten verloren und nach dem europäischen Champions Cup nun auch den „Bouclier de Brennus“ abgeben müssen.

 

Beide Teams erzielten zwei Versuche: Castres durch Uruguays Gedrängehalb Santiago Arata (43.) und Schlussmann Julien Dumora (78.), Toulouse durch Außendreiviertel Matthis Lebel (2.) und Verbinder Romain N’Tamack (46.). Castres, zuletzt 2018 französischer Meister, spielte aber disziplinierter. Der argentinische Verbindungshalb Benjamin Urdapilleta brachte neben einer Erhöhung auch vier Straftritte ins Ziel, während Schlussmann Thomas Ramos für Toulouse nur mit einer Erhöhung und zwei Straftritten erfolgreich war. Der Titelverteidiger musste zeitweise mit 13 Mann spielen, nachdem Rory Arnold wegen Foulspiels und Kapitän Julien Marchand wegen unsportlichen Verhaltens zehnminütige Zeitstrafen erhalten hatten.

 

Finalgegner ist der RC Montpellier-Hérault. Die Weltauswahl aus Heidelbergs Partnerstadt gewann das Halbfinale gegen die Union Sportive Bordeaux-Bègles mit 19:10 (10:10) Punkten und ließ das Team von Trainer Christophe Urios kaum zur Entfaltung kommen. Den Atlantikern gelang nur ein Versuch durch Spielmacher Matthieu Jalibert sowie die Erhöhung und ein Straftritt durch Gedrängehalb Maxime Lucu.

 

Vincent Rattez, das Wiesel auf der Außenbahn, legte einen Versuch für Montpellier, den Benoit Paillaugue erhöhte. Italiens Verbindungshalb Paolo Garbisi und Schlussmann Anthony Bouthier trafen mit Dropkicks, Georgiens Gedrängehalb Gela Aprasidze mit zwei entscheidenden Straftritten.

 

Zweitligist Provence Rugby meldet die Verpflichtung des 29-jährigen Heidelberger Nationalstürmers Julius Nostadt. Der linke Pfeiler war in dieser Saison in Castres nur im Europacup zum Einsatz gekommen.

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