Die deutsche Nationalmannschaft will am Samstag in Heidelberg gegen Belgien gewinnen
Heidelberg. (bee/cpb) Die Frauen-Nationalmannschaft von Rugby Deutschland will am Samstag um 15 Uhr im städtischen Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark in Heidelberg-Kirchheim gegen Belgien gewinnen und dadurch die European Trophy, die Meisterschaft in der Division 2, erobern. „Das ist möglich, wenn wir uns spielerisch weiter steigern und eine gute Vorstellung zeigen“, sagt der Cheftrainer Curtis Bradford (Heidelberg), der das Team gemeinsam mit Melvine Smith (Köln) und dem Heusenstammer Bene Sabinarz betreut.
Gegenwärtig sind die deutschen Frauen Tabellenführer, denn im Oktober 2024 hatte das „Phönix-Team“ im finnischen Vantaa beim Trophy-Saisonstart mit einer starken Leistung Finnland mit 44:10 schlagen können und dabei eine erfreuliche Leistung gezeigt. Deutschland liegt in der Frauen-Weltrangliste auf Platz 21, Belgien auf Platz 25 und Finnland auf Platz 31. Insgesamt nehmen 66 Verbände mit ihren Frauen-Nationalteams an internationalen Meisterschaften teil. Von den 44 europäischen Verbänden sind nur 15 im internationalen Frauen-Rugby engagiert. Im Sechs-Nationen-Turnier spielen England, Schottland, Wales, Irland, Frankreich und Italien. Es ist ein geschlossener Klub ohne Auf- und Abstieg, was maximal unfair ist und auch gegen die Charta des IOC verstößt. In der European Championship spielen Titelverteidiger Spanien, die Niederlande, Schweden und Portugal, und unterhalb der drei Mannschaften der Trophy kämpfen Norwegen und Lettland um den Sieg in der European Conference. Ob für die Deutschen ein Aufstieg machbar ist, steht in den Sternen. Das bisherige RD-Präsidium war mit Spielen in der Trophy zufrieden. Ein ehrgeiziger Verband darf nie zufrieden sein…
Curtis Bradford kann personell nahezu aus dem Vollen schöpfen und möchte auf die gute Leistung im Finnland-Spiel weiter aufbauen. „Wir haben versucht, unsere Angriffsstrukturen weiter zu entwickeln. Wir wollen auf mehreren Ebenen gefährlich angreifen können. Und defensiv wollen wir, wie gegen Finnland, viel Druck ausüben und Bälle gewinnen“, sagt der 29-jährige Waliser, der seit Anfang des Jahres hauptberuflich für die deutschen Frauen wirkt. Rachel Hermlin-Leder aus Berlin und die Handschuhsheimerin Manja Bechtel, die in Bordeaux-Bègles spielt, werden voraussichtlich ihr EM-Debüt geben. Bradford und seine beiden Kollegen vertrauen einer Blockbildung aus den beiden besten deutschen Vereinsmannschaften, das sind Meister Heidelberger Ruderklub und Vizemeister Sportclub Neuenheim.
Die Belgierinnen, die Spielerinnen aus Boitsfort, Dendermonde und Brüssel, also allen führenden Klubs ihres Landes, aufgeboten haben, erwartet Bradford physisch ebenso stark wie die Finninnen, aber doch insgesamt mit einem schnelleren Spielstil als die Skandinavierinnen. „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen, um ihr Angriffsspiel etwas zu verlangsamen.“ Gegen Belgien hatte das „Phönix-Team“ um Spielführerin Mette Zimmat zuletzt zwei Siege in Folge gefeiert. In der Trophy-Saison 2022/23 hatte man sich in Brüssel mit 14:10 durchsetzen können, und im März des vergangenen Jahres bejubelten die deutschen Frauen in Aachen einen 36:17-Sieg. Folgt am Samstag im „Wohnzimmer“ des deutschen Rugbysports der dritte Streich?
Die Stadionkassen werden um 12 Uhr geöffnet. Tickets im Vorverkauf gibt es im Internet unter www.rugbydeutschland.org. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre genießen freien Eintritt. Autofahrer werden gebeten, ihr Fahrzeug auf dem Messplatz zu parken.
Deutschland: Sophie Hacker, Johanna Hacker, Mette Zimmat, Charlotte Malaizier, Muriel Weigel, Esther Tilgner, Tina Schucker, Ronja Stauch, Lara Bürger (Heidelberger Ruderklub), Sophie Seifert, Leonie Vieth (HRK/RC Mainz), Elena Korn (Germania List/TSV Handschuhsheim), Rachel Hermlin-Leder (Berlin Irish), Melissa Paul, Luise Lauter (RSV Köln), Annika Nowotny, Ronja Hinterding (TSV Handschuhsheim), Mareike Bier (SC Neuenheim), Steffi Gruber, Amelie Harris, Pia Erhart, Emma Dehnert (SCN), Manja Bechtel (Union Bordeaux-Bègles).