Montag, 5. Mai 2025

Unter den besten Zwölf der Welt

Die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft feiert in Los Angeles ihren größten Erfolg

Die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft hat ihren größten Erfolg seit dem Europameister-Titel 2019 errungen und ist in Los Angeles erstmals in die World Sevens Series des Weltverbandes aufgestiegen. Dieses Ziel haben die deutschen Nationalteams angestrebt, seit Siebenerrugby eine olympische Disziplin ist, doch stets gab es in den Qualifikationsturnieren eine Niederlage zuviel.

Zwar lief beim Relegationsturnier, bei dem die vier Qualifikanten Portugal, Deutschland, Kanada und Samoa auf die vier schwächsten Teams der Weltserie 2024/25 – das sind Kenia, Uruguay, Irland und die USA – trafen, nicht alles nach Wunsch, und die Mannschaft der beiden Trainer Pablo Feijó und Clemens von Grumbkow (Heidelberg) wurde in der Vorrunde nur Dritter, doch im entscheidenden Überkreuzspiel gegen den Gruppenzweiten Samoa zeigten die Deutschen eine fantastische Leistung und schafften mit dem 31:0 (17:0)-Sieg eine echte Sensation und den Aufstieg unter die zwölf weltbesten Nationen.

Rugby Samoa, 1924 gegründet und viele Jahre lang unter dem Patronat des Königs Malietoa Tanumafili II, der mit dem langjährigen niedersächsischen Rugby-Vorsitzenden Horst Vietgen befreundet war, ist im Siebenerrugby schon immer eine Macht, denn die Einwohner lieben ihren Nationalsport, den schon kleine Kinder mit Kokosnüssen üben. Noch nie hatten die Deutschen ein entscheidendes Match gegen Samoas Ballkünstler gewinnen können.

„Was für die Performance!“, jubelte Clemens von Grumbkow, „da haben die Jungs im richtigen Moment die beste Leistung über die vollen 14 Minuten rausgehauen. Wir sind stolz auf diese sehr dominante Leistung gegen einen so starken Gegner.“

Das Turnier in der Stadt der Engel begann mit einer erfreulichen Überraschung, denn gegen Irland, der Dritten der Weltrangliste, gelang ein 15:0 (12:0)-Sieg. Felix Hufnagel und Makonen Amekuedi legten zwei Versuche, Hufnagel brachte eine Erhöhung und einen finalen Straftritt ins Ziel.

Im zweiten Gruppenspiel gegen die traditionell sehr harten „Teros“ aus Uruguay legten die Deutschen durch den in Konstanz aufgewachsenen Daniel Eneke, der seit Jahren von der Stiftung Olympianachwuchs Baden-Württemberg gefördert wird, und Amekuedi zwei Versuche, die Hufnagel erhöhte, doch nach der 14:12-Führung misslang alles, und die „Urus“ siegten mit 36:14 (12:7).

Das dritte Gruppenspiel, das Kanada mit 22:17 (17:5) nach Verlängerung durch „golden try“ gewann, hätte nicht verloren gehen dürfen und dämpfte die Aufstiegshoffnungen der Deutschen beträchtlich, denn in der ersten Halbzeit gelangen Chris Umeh, Niklas Koch und Daniel Eneke drei Versuche und Felix Hufnagel eine Erhöhung, doch nach der Verletzung von Maximilian Heid erkannten die Ahorn-Boys ihre Chance, glichen zum 17:17 aus und hatten in der Extra-Zeit das Glück der Tüchtigen. Deutschland war nur Gruppendritter – das verhieß für das entscheidende Überkreuzspiel nicht viel Gutes.

Doch im wichtigsten Match ihrer jungen Sportlerleben gelang den Deutschen eine denkwürdige Leistung, fünf Versuche durch Philip Gleitze (2), Jakob Dipper (2) und Niklas Koch, von denen Hufnagel drei erhöhte. Nicht nur Felix war nach dem Schlusspfiff glücklich.


 

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