Sonntag, 22. Juni 2025

Der SCN gab alles und verlor verdient

Neuenheim zeigte im Rugby-Halbfinale eine erfreuliche Leistung, doch Meister Frankfurt war besser

Die Endspielpartner der letzten beiden Jahre standen sich am Samstag bei großer Hitze und vor 500 Zuschauern neben dem Hessischen Rundfunk schon im Halbfinale der deutschen Rugby-Meisterschaft gegenüber. Erneut hatte der Titelverteidiger SC Frankfurt 1880 im Kampf gegen den SC Neuenheim das bessere Ende für sich. Das 41:26 (22:12), mit dem die Mainhessen zum fünften Mal in Folge in das Endspiel einzogen, in dem sie am 5. Juli um 15 Uhr auf eigenem Platz gegen den TSV Handschuhsheim den Titel zum zehnten Mal gewinnen wollen, ist das verdiente Resultat nach einem hochklassigen Match, in dem die Heidelberger über sich hinauswuchsen und sich in kämpferischer Hinsicht keine Vorwürfe machen müssen.

Spielerisch war Frankfurt besser und drohte nur zwischen der 56. und 67. Minute seine eines Meisters würdige Ruhe und Souveränität zu verlieren. Da hatten die Neuenheimer in schneller Folge zwei sehenswerte Versuch nach flinkem Passspiel durch den soeben eingewechselten Valentin Heuser und durch Sturmführer Nicolas Rinklin gelegt und zum zweiten Mal nach Nikolai Klewinghausens Straftritt zum 0:3 mit 22:26 die Führung übernommen. Als Frankfurts Trainer Michael Poppmeier und Byron Schmidt allerdings den 37-jährigen Raynor Parkinson („Ich liebe diese Hitze!“) auf dem Verbinderposten einwechselten und den Rückraum durch Eduardo Stella und Christopher Hennig doppelt absicherten, gelang dem nun zu häufig kickenden SCN nicht mehr viel.

Der SCN erzielte zwei Versuche, Frankfurt deren vier. Gedrängehalb Quentin Micolot war der beste Mann auf dem Platz. Neuenheims Nikolai Klewinghaus hatte mit zwei Erhöhungen und vier Straftritten eine 100-prozentige Kickausbeute und kam auf 16 Punkte. Frankfurts Edoardo Stella verfehlte zwar zwei Mal das Goal, buchte aber mit drei Erhöhungen und fünf Straftritten 19 Zähler. Im Gassenspiel waren die Frankfurter völlig fehlerfrei, und der SCN muss in der nächsten Saison mit neuem Trainerstab dringend am angeordneten Gedränge arbeiten, das viel zu häufig zusammenbrach; das ahndete die sehr gute Olympia-Schiedsrichterin Maria Latos zu Recht mit einer Flut von Straftritten.

SC Frankfurt 1880 – SC Neuenheim 41:26 (22:12), SCN: Schwager – S. Robl (60. Strauß), Arnold, Wakefield, Lammers (60. Trabuco Cruz) – N. Klewinghaus, Owen Paine (55. Spiess) – Troch, Rinklin, Aversa – Lehmann, Brockmann (66. Amelung) – Weiss (76. Portillo), Biskupek (55. Heuser), Salvi (73. Axin).

Schiedsrichterin: Latos (Hamburg); Zuschauer: 500: Punkte: 0:3 (7.) Straftritt Klewinghaus; 3:3 (10.) S Stella; 6:3 (12.) S Stella; 13:3 (15.) Versuch Micolot + Erhöhung Stella; 13:6, 13:9 (19., 20.) S Klewinghaus; 16:9, 19:9 (23., 27.) S Stella; 19:12 (29.) S Klewinghaus; 22:12 (40+1.) S Stella; 22:19 (56.) V Heuser + E Klewinghaus; 22:26 (64.) V Rinklin + E Klewinghaus; 29:26 (67.) V J. Byszio + E Stella; 34:26 (80+1.) V L. Wolf; 41:26 (80+4.) V Micolot + E Stella. 

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