Dienstag, 18. Februar 2025

Seidler führt den Rugby-Verband

66-jähriger Berliner wurde zum neuen Präsidenten gewählt

Kassel. (CPB) Nachdem der Deutsche Rugby-Verband durch wirtschaftliche Entscheidungen des Präsidiums und Vorstandes in bedrohliche Stürme geraten war, die einige Rücktritte und Kündigungen zur Folge hatten, wurde die Führungsspitze des Verbandes bei einem Außerordentlichen Deutschen Rugby-Tag in Kassel neu aufgestellt, so dass eine Aufarbeitung der Altlasten und eine Neuausrichtung zügig beginnen können.

Die in Kassel vereinigten Mitglieder, die die Vereine und Landesverbände mit 852 Stimmen repräsentierten, wählten Michael Seidler aus Solingen zum neuen Präsidenten und Nachfolger von Michael Schnellbach (Edingen-Neckarhausen), der am letzten Tag des Jahres 2024 zurückgetreten war. Michael Seidler (66) kam als Schützling des großartigen Jugendförderers Fritz Feyerherm 1969 zum Berliner RC und spielte als Innendreiviertel auch für die Berliner Auswahlen, die U19-Nationalmannschaft und den ASV Köln, ehe er als Geschäftsführer großer Unternehmen bis zum Eintritt in den Ruhestand wertvolle Erfahrungen im Management, dem Finanzwesen und der Personalführung sammelte – das alles kann dem Rugby-Verband nur nützlich sein.

Seidler, der seine Kandidatur erst in der Sitzung öffentlich machte, wurde mit 63,5 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt. „Für mich sind alle Teile unseres Sports wichtig“, sagte Michael Seidler, der das olympische Siebenerrugby ebenso fördern möchte wie das in den letzten 13 Jahren sträflich vernachlässigte klassische Fünfzehnerrugby und die Jugendförderung.

Der ADRT wählte den 29-jährigen Bankkaufmann und Betriebswirt Sven Maibaum vom Royal RFC Schaumburg zum neuen Vizepräsidenten der Finanzen. 89,8 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf Sven Maibaum, der vor einer Mammutaufgabe steht. Denn gegenwärtig ist der Verband von einem Bußgeld des Finanzamtes Hannover betroffen und vom Verlust der Gemeinnützigkeit bedroht – insofern ist es sehr erfreulich, dass sich zwei Persönlichkeiten zur Komplettierung des Präsidiums zur Verfügung gestellt haben.

Diesem gehören mit den Vizepräsidenten Matthias Bechtel (Jugend) und Jürgen Schlicksupp (Leistungssport) auch zwei Heidelberger an, die mit dem wirtschaftlichen Wirrwarr der letzten Jahre nichts zu tun haben, sondern für ihre Bereiche eine Konzentration auf die satzungsgemäßen und sportlichen Aufgaben stets anmahnten.

Der nächste Ordentliche Deutsche Rugby-Tag, der im November 2024 abgesagt worden war, wird am 22. März in Heidelberg stattfinden.

Das neue Präsidium des Deutschen Rugby-Verbandes v.l.n.r.: Matthias Bechtel (Vizepräsident Jugend), Athletensprecher Anton Gleitze, Denis McGee (Vorsitzender der Landesverbände), Dirk Frase (VP Frauen), Präsident Michael Seidler, Nico Covic (Vorsitzender der Bundesligen), Jürgen Schlicksupp (VP Leistungssport), Sven Maibaum (VP Finanzen) und Paul Warman (VP Schiedsrichter). Foto: CPB

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