Der Ukrainer Aleks Zakhozkyi verteidigt im Olympiastützpunkt seinen EM-Titel im Schwergewicht
Man muss sich sputen. Wer gerne gutklassiges Boxen erleben möchte, kann am übernächsten Samstag (23. November) ab 17 Uhr in die große Sporthalle des Olympiastützpunkts Metropolregion Rhein-Neckar im Neuenheimer Feld 710 kommen, sofern es gelingen sollte, noch eine der 350 verfügbaren Eintrittskarten bei www.eventim.de zu kaufen. Denn von den 1497 Zuschauerplätzen waren gestern bereits weit über tausend belegt.
Zwölf Profikämpfe hat der Veranstalter Heiko Hofstätter ab 18 Uhr geplant, und die Höhepunkte des Kampfabends werden ab 20.30 Uhr vier Fights um die Weltmeistergürtel sein, die die konkurrierenden Weltverbände WBC, WBA, WBO und IBF und die European Boxing Union (EBU) mit nach Heidelberg bringen werden.
Der 2,07 Meter große Ukrainer Oleksandr Zakhozkyi, der nicht nur von seiner Ehefrau Alevtina „Aleks“ genannt wird, ist nach 19 Siegen in 19 Kämpfen und 15 Niederschlägen, Europameister der EBU im Schwergewicht und trägt damit jenen Titel, den Max Schmeling 1939, die Briten Lennox Lewis 1990 und Tyson Fury 2014 sowie die ukrainischen Brüder Vitali und Wladimir Klitschko 1998/99 errungen hatten.
Der 31-jährige Hüne Aleks Zakhozkyi, der in der Nähe der von Oberbürgermeister Vitali Klischko verteidigten Hauptstadt Kiew geboren wurde und seit rund drei Monaten in Wiesloch lebt, trifft im Olympiastützpunkt auf Arnold Gjergjaj, der vor 40 Jahren im heutigen Kosovo geboren wurde, Staatsbürger der Schweiz ist und während seiner 38 Profikämpfe nur drei Niederlagen erlitten hat. Während sich der Wahl-Heidelberger Zakhokyi mit dem Kampfnamen „The Hunter“ schmückt, nennt sich der Wahl-Schweizer Gjergjaj „The Copra“. Die Schlange möchte dem Jäger also dem EM-Gürtel abjagen.
Gert Bartmann, der Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg, verdeutlichte den Profiboxern die große Tradition des Boxens rechts und links des Neckars, wo Athleten des BC Heidelberg – zuletzt Ingo Schredle und Bernd Schwab – deutsche Meisterschaften der Amateure errungen haben und Olympiaboxer wie Erik Pfeifer, David Graf oder Hamza Touba gereift sind. Sie alle haben jahrelang mit dem ehemaligen russischen Junioren-Weltmeister Vladimir Pletnev, 20 Jahre lang Bundestrainer und in Baden-Württemberg anerkannter Talentscout, trainieren dürfen. Der 46-Jährige betreut auch Aleks Zakhozkyi, den er auch gestern beim Sparring mit dem Isländer Kolbeinn Kristonsson mit klaren Anweisungen auf Russisch begleitet hat. „Ukrainisch kann ich nicht“, sagte Pletnev mit verschmitztem Lächeln. Sein Schützling habe die Form für einen 12-Runden-Fight, ist der Trainer auch nach den gemeinsamen Trainings mit körperlich passenden Profis aus Frankreich und der Schweiz überzeugt.
Außerdem kämpfen: Tina Rupprecht aus Augsburg gegen Weltmeisterin Eri Matsuda aus Japan, IBF-Weltmeisterin Sumire Yamanaka aus Japan gegen Fabiana Bytygi aus Tschechien, Devrim Gökduman aus Karlsruhe um die IBF-Weltmeisterschaft gegen Yohan Morocoima aus Venezuela sowie Elija Ülküseven und Amin Younes vom Boxgymnasium Heidelberg gegen Jungprofis aus Süddeutschland.
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