Donnerstag, 21. November 2024

Ein neuer Herausforderer für Aleks Zaghozkyi

Anstelle des verletzten Schweizers Gjergjaj boxt nun Labinot Xhoxhaj aus dem Kosovo um die Schwergewichts-Europameisterschaft – Drei WM-Fights in Heidelberg

Das kommt vor im Sport. Weil sich der Schweizer Arnold Gjergjaj (40) beim Sparring am Ellbogen verletzt hat und operiert werden musste, wird der 31-jährige Ukrainer Oleksandr Zakhozkyi seinen Europameistertitel im Schwergewicht am Samstagabend im Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar nun gegen einen neuen Herausforderer verteidigen. Der mutige Mann, der sich dem 2,06 Meter großen Wieslocher Neubürger Zakhozkyi mit dem Kampfnamen “The Hunter“ entgegenstellen wird, heißt Labinot Xhoxhaj, stammt aus dem Kosovo, lebt im mittelbadischen Lahr und ist ebenfalls 31 Jahre alt.

Vor dem Titelkampf der Europäischen Box-Union (EBU), der auf zwölf Runden zu je drei Minuten angesetzt ist, haben die beiden Kontrahenten nicht nur Alter und Statur gemein, sondern auch die Erfahrung als Berufsboxer. Aleks Zakhozkyi hat von seinen 19 Kämpfen 15 durch K.o. gewonnen und nicht ein einziges Mal den bitteren Geschmack einer Niederlage spüren müssen. Seine ukrainischen Landsleute sehen in ihm einen „neuen Klitschko“ – zumindest seine körperliche Erscheinung ist beeindruckend, „The Hunter“ ist ein Modellathlet. Auch Labinot Xhoxhaj hat 19 Kämpfe und 19 Siege in seinem Kampfrekord stehen und ist auf der Rangliste der EBU der erste Herausforderer nach Gjergjaj.

Das kurzfristige Einspringen in einen europäischen Titelkampf ist für Xhoxhaj kein Problem: „Ich trainiere das ganz Jahr über hart und bin immer zum Kampf bereit.“ Auch Zakhozkyi freut sich auf den Kampf: „Ich bin gut vorbereitet und in der Lage, meinen Gürtel jederzeit und gegen jeden Gegner zu verteidigen“, sagt der fließend Englisch sprechende Europameister.

Wie der Veranstalter Benedikt Poelchau (Hamburg) bei der gestrigen Präsentation der Kämpfenden und ihrer sieben bunten Meistergürtel – die der Männer sind rosa und rot, die der Frauen sind blau – in einem Heidelberger Berggasthof sagte, ist der OSP mit seinen 1497 Sitzplätzen fast ausverkauft. „Es gibt über wwwn.eventim.de noch rund hundert Tickets, die Restkarten bieten wir vielleicht auch an der Abendkasse an“, sagte Poelchau und verkündete, dass die Heidelberger Fights unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Professor Eckart Würzner ab 20 Uhr live in 30 Länder übertragen werden, über www.sportschau.de auch im bundesweiten Live-Stream.   

Außer dem Schwergewichtskampf der Männer werden ab 18 Uhr (Einlass: Ab 17 Uhr) zunächst acht Kämpfe süddeutscher Nachwuchsprofis gegen Kontrahenten aus Polen, Tschechien, Venezuela und Burkina Faso angeboten, wobei auch der Supermittelgewichtler Mansoor Zada und der Leichtschwergewichtler Amin Younis aus dem Boxgymnasium Heidelberg ihr Können zeigen und das Publikum auf Betriebstemperatur bringen möchten.

Dann wird es ernst: Im Atomgewicht, der Klasse bis 47,6 Kilogramm Körpergewicht, kämpfen Sumire Yamanaka aus dem japanischen Osaka und Fabiana Bytyqi aus Tschechien um den vakanten WM-Titel der IBF. „Ich habe nichts zu verlieren“, ist die Japanerin sehr gespannt darauf, ob sich der fernöstliche oder der europäische Kampfstil in Heidelberg durchsetzen wird.

Danach geht es zwischen dem sehr fitten Karlsruher Devrim Gökduman und dem schlanken Yohan Morocoima aus Caracas/Venezuela um die vakante IBF-Weltmeiersterschaft im Leichtgewicht der Junioren. „Ich habe mich vier Monate lang intensiv auf diesem Kampf vorbereitet und hoffe, dass ich den WM-Gürtel mit in meine Heimatstadt Karlsruhe nehmen kann“, sagt der 24-jährige Badener.

Im letzten Kampf des Abends, „eventuell gegen Mitternacht“ (Mitveranstalter Heiko Hofstätter), geht es zwischen Tina Rupprecht aus Augsburg und Eri Matsuda aus Tokio in einem 10-Runden-Titelkampf darum, wer künftig alleinige Weltmeisterin aller Weltverbände im Atomgewicht sein darf. Rupprecht (13 Kämpfe, 11 Siege. 1 Niederlage, 1 Remis) besitzt gegenwärtig drei Gürtel, Matsuda (7 Kämpfe, 5 Siege, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) brachte zwei WM-Gürtel und ein herzhaftes Lachen mit auf den Königstuhl.           

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