Die deutsche Nationalmannschaft unterlag in den Niederlanden nach einer 6:5-Pausenführung mit 9:38 Punkten
Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft kämpft in der Europameisterschaft 2025 um Platz sieben gegen die Schweiz. Im Halbfinale um die Ränge fünf bis acht unterlag das Team von Trainer Mark Kuhlmann (Heilbronn) den Niederlanden in Amsterdam mit 9:39 (6:5) Punkten, während die Eidgenossen in Belgien mit 5:38 verloren. Das Nachbarschaftstreffen soll dem Vernehmen nach am 15. März um 15.45 Uhr in Heidelberg stattfinden. Das jedenfalls behauptete ein Fernseh-Kommentator.
Mark Kuhlmann war nach dem Schlusspfiff des georgischen Schiedsrichters Shota Tevzadze im voll besetzten Nationalen Rugby-Stadion von Amsterdam gar nicht so unzufrieden. „Denn die erste Halbzeit war gut. Wir haben stark gekämpft, den körperlich stärkeren Gegnern einen erbitterten Widerstand geleistet und uns strikt an unseren Plan gehalten“, sagte der 55-jährige Mitarbeiter der MLP AG in Wiesloch, der nach dem Wiederanpfiff allerdings den raschen und totalen Einbruch seiner Mannschaft erleben musste. Die Niederländer, die mit zwei Teams an einem europäischen Profi-Wettbewerb teilnehmen und keine Winterpause kennen, waren dann kräftemäßig hoch überlegen, während das deutsche Gefüge mit jeder gut gemeinten Auswechslung brüchiger wurde.
Im ersten Spielabschnitt zeigten die Deutschen, bei denen Christophe Edene mit dynamischen Durchbrüchen, die dritte Sturmreihe mit Nico Windemuth, Justin Renc und Shawn Ingle mit einer fantastischen Verteidigungsleistung und das Halbpaar mit Jan Piosik und dem erst 19-jährigen Frankfurter Christopher Hennig als Spielmacher mit schnellen und klugen Entscheidungen die Besten waren, eine völlig gleichwertige Leistung. Es war die beste Halbzeit in den vier Spielen dieser EM. Das Ergebnis auf der Anzeigetafel: Eine 0:6-Führung durch zwei Straftritte des durch weite Befreiungskicks überzeugenden Schlussmannes Nikolai Klewinghaus in der 29. und 33. Minute, der die Oranje Boven des Königlich Niederländischen Rugby-Bundes (KNRB) nach 39 Minuten und 33 Sekunden, also 27 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, einen Versuch ihres herausragenden Sturmführers Christopher Raymond entgegensetzten.
In der 43. Minute traf Klewinghaus mit seinem dritten Straftritt zum 5:9, doch wer gehofft hatte, dass die Deutschen, seit der 18. Minute ohne den wegen einer Kopfverletzung ausgeschiedenen Leo Wolf, der gegen Rumänien, Portugal und Belgien neben Shawn Ingle der Beste gewesen war, dem zunehmenden Druck der gastgebenden Stürmer noch lange standhalten könnten, wurde bitter enttäuscht. Vielmehr legten die Niederländer, die seit Jahren von dem 60-jährigen walisischen Nationalflanker Lyn Jones (Neath und Llanelli RFC) Schritt für Schritt verbessert und im EM-Endklassement wieder vor Deutschland landen werden, in schöner Regelmäßigkeit fünf weitere Versuche, von denen Spielmacher Vikas Meijer vier erhöhte.
Die niederländischen Versuche erzielten Gedrängehalb Boris Hadinegoro (44.), der riesige Zweite-Reihe-Stürmer Koen Bloemen (52.), der eingewechselte Erste-Reihe-Stürmer Bilal Egberts (65.), der Ersatz-Flanker Mark Coebergh (73. nach klarem Vorwurf und Abseits) und Außendreiviertel Sam Verplancke (77.), der die deutschen Verteidiger auf den falschen Fuß stellte und einfach stehen ließ.
Ob die deutsche Fünfzehn nun wenigstens den Klassenverbleib schaffen kann? Das letzte Länderspiel gegen die Schweiz – am 29. Februar 2020 in Heidelberg – endete mit 20:33. Noch Fragen?
Deutschland: N. Klewinghaus (SC Neuenheim) – C. McDonald (British Army RU), Bülow (SCN), L. Wolf (SC Frankfurt 1880, 18. Lammers/SCN), van der Bosch (RG Heidelberg, 69. Edene) – Hennig (Frankfurt), Piosik (Hannover 78, M. McDonald/Caldy RFC) – Ingle (Maidenhead RFC), Windemuth (Germania List), Renc (TSV Handschuhsheim) – Brockmann (SCN, 62. T. Frauenfeld/Handschuhsheim), Rayan (Frankfurt) – Edene (Frankfurt, 41. Zymvragos/Frankfurt), Reintges (Heidelberger RK, 73. Blume/Berliner RC), Schröder (Kapitän/HRK, 63. Mizera/Hannover 78).
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