Sonntag, 6. Oktober 2024

Noch ist Daniel Morres zuversichtlich

Nach drei Niederlagen in drei Wettkämpfen hat bei der KTG Heidelberg aber das Nachdenken begonnen

Ist das Wetter noch so trüb, immer hoch die Gelberüb! Nach diesem volkstümlichen Motto reagieren Sportler im Heidelberger Norden auf heftige Niederlagen, und auch Daniel Morres, dessen KTG Heidelberg im Heidelberger Süden beheimatet ist und am Samstag mit einem 15:63 gegen den MTV Ludwigsburg die dritte Niederlage im dritten Wettkampf der 2. Kunstturn-Bundesliga Nord akzeptieren musste, hat sich diese Zuversicht zu eigen gemacht. Morres sagt: „Wir wussten schon im Sommer, dass wir die ersten drei Gegner kaum schlagen können. Und angesichts der Verletzungen, mit der meine Mannschaft zu kämpfen hat und die immer wieder unkonventionelle Umbesetzungen nötig machen, sind die ersten Resultate kein Wunder – wenngleich sie schmerzen.“

Auf das 24:54 gegen Koblenz und das 14:56 in Essen gegen den Zweitliga-Neuling Metropole Ruhr folgte nun eine noch heftigere Schlappe gegen Titelanwärter Ludwigsburg, das mit Eigengewächs Timo Eder und dem Schweizer Luca Giubellini zwei Turner aufgeboten hatte, die Erfahrungen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris sammeln konnten und in der Kirchheimer Sporthalle Süd mit höchst schwierigen Übungen, glänzenden Noten und 18 sowie 22 Scorepunkten die Basis zum haushohen Erfolg ihrer Riege legten. Giubellinis hohe Kreisflanken über den gesamten Rücken des Pauschenpferdes waren wie dessen Doppelsalto über der Reckstange die sehenswertesten Höchstschwierigkeiten, die das Kampfgericht mit 13,90 und 12,55 Punkten benoteten. Timo Eder erhielt 13,35 Punkte für seine Bodenübung und 13,55 für seinen Sprung, was ihm aber keinen Scorepunkt einbrachte, weil Leon Wendt im direkten Duell 13,50 Punkte erhielt.

Das vierte Gerät, der Sprung nach schnellem Anlauf, ist in dieser Saison die Paradedisziplin der Heidelberger, die hier mit 4:3 Scorepunkten den einzigen Gerätesieg errangen, der in der Endtabelle wertvoll sein könnte, Denn neben Wendt holten auch Karl-Ole Gäbler einen und Ricards Plate mit einem gehockten Kasamatsu mit zwei Schrauben zwei Scorepunkte.

Die übrigen Scorepunkte gewannen Leon Wendt, der zum Abschluss seiner attraktiven Bodenübung einen Salto und drei Schrauben in den sicheren Stand brachte (12,85/3), Karl-Ole Gäbler mit einer exakten Übung am Seitpferd (11,25/4), Carl Steckel, der seine Ringeübung mit einem geschraubten Tsukahara beendete (11,55/3), und dessen jüngerer Bruder Lorenz, der mit einer blitzsauberen Übung (11,95) den einzigen Punkt am Barren eroberte.

Null Punkte gab es am Reck. Das Königsgerät war jahrelang eine Domäne der KTG, für die die stärksten Turner Leon Wendt und Ricards Plate wegen schmerzender Schulterblessuren nur an zwei der sechs Geräte antreten konnten. Deshalb wurden Joel Schauwienold an den Ringen sowie Felix Gollrad am Boden, Seitpferd und Reck aufgeboten, deren Übungen für die 2. Bundesliga nicht schwer genug sind.

Nun folgen die Wettkämpfe, in denen KTG-Trainer Daniel Morres, der mit 11,25 Punkten am Reck deutlich ansteigende Form bewies, eher Siegchancen sieht. Hauptkonkurrent im Abstiegskampf ist wohl die TG Saar II. Im Laufe dieser Woche sollen Gespräche mit den Turnern über eine Erhöhung ihres Trainingsumfangs geführt werden. Auch gibt es erste Überlegungen über eine weitere Verstärkung aus dem Ausland. 

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