Dennoch gab es für die Heidelberger Kunstturner die fünfte Saisonniederlage – 34:45 gegen KTV Obere Lahn
Heidelberg. (CPB) Nach der fünften Niederlage im fünften Wettkampf der 2. Kunstturn-Bundesliga Nord ist die KTG Heidelberg zwar auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen, doch Trainer Daniel Morres war nach dem 34:45 gegen den Tabellendritten KTV Obere Lahn „ziemlich froh“. Denn seine Turner haben sich im Vergleich zum letzten Wettkampf in Grünstadt um sieben Punkte auf 287 Wertungspunkte gesteigert, „die bisher beste Saisonleistung geboten“ und „endlich das volle Potenzial gezeigt.“
Das lässt sich daran festmachen, dass die KTG mit dem Boden (8:6 Scorepunkte) und dem Sprung (12:4) erneut zwei Geräte für sich entschieden hat und dass am gefürchteten Pauschenpferd erstmals drei Turner ihre Übungen sauber und fehlerfrei durchturnten, so dass die KTV Obere Lahn hier nur mit 5:9 gewann.
Entgegen der Situation in der Wochenmitte traten in der KTG-Riege doch wieder Erkrankungen auf, so dass sich Daniel Morres bei der Vereinsführung die Erlaubnis holte, Henry Lewis aus Leeds zur Verstärkung einzufliegen. Die Investition hat sich ausgezahlt, denn der 20-Jährige holte mit seinem Sprung (5) und am Barren (3) acht Scorepunkte. Höchstnoten gab es beim Sprung: Henry Lewis bekam für seinen Überschlag mit Doppelsalto in den Stand 14,45 Punkte und wurde nur von dem vor 32 Jahren in Eriwan geborenen Artur Davtyan mit der Note 14,75 übertroffen. Der Armenier war mit 24 Punkten der erfolgreichste Gästeturner und führt die Liste der Liga-Topscorer mit 114 Punkten vor dem Ludwigsburger Olympiaturner Timo Eder (99) an.
Am Boden war Heidelbergs Leon Wendt, der eine dreifache Schraube mit Doppelsalto vorwärts in den sicheren Stand setzte, mit der Note 13,10 der beste Turner des Abends, den 150 Fans in der Kirchheimer Sporthalle genossen. Für die fünf Scorepunkte am Seitpferd waren Thorben Krebs (3) und Ricards Plate (2) verantwortlich, die ebenso wie Karl-Ole Gäbler sicher über den Pferderücken tanzten. Carl Steckel, die Zuverlässigkeit in Person, gewann die beiden Scorepunkte an den Ringen. Beim Sprung, dem besten Gerät der Heidelberger, punkteten neben Lewis auch Leon Wendt (3 Punkte für Note 13,45) und Karl-Ole Gäbler (4 Punkte für Note 13,35). Die Scorepunkte errechnen sich stets aus dem Abstand zur Note des direkten Konkurrenten.
Am Barren gewannen Lewis (3) und Lorenz Steckel (1) die vier Scorepunkte der KTG, während am einstigen Paradegerät Reck nur Ricards Plate drei Punkte zum Gesamtergebnis beitrug.
Der nächste Heimwettkampf der KTG am 9. November um 14 Uhr gegen Vinnhorst II wird über den Klassenverbleib entscheiden. Denn die TG Saar II, bei der die KTG am letzten Wettkampftag antreten muss, hat gegen Grünstadt ein wertvolles 31:31 erreicht und dabei erstmals den japanischen Jugend-Olympiasieger Kenya Yuasa eingesetzt. Der 26-Jährige Weltklasse-Athlet hatte eineinhalb Jahre lang im Turnzentrum Heidelberg trainiert, war von der KTG aber nicht verpflichtet worden. „Leider hat ihm die TG Saar mehr geboten“, sagte Daniel Morres. Wieviel ist „mehr“ in der 2. Kunstturn-Liga?
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