Donnerstag, 1. Februar 2024

Gegen Georgien nicht untergehen

Deutschland spielt zum Auftakt der Rugby-EM in Dessau gegen den Titelverteidiger

Von Claus-Peter Bach

Als Tabellensechste des Vorjahres gehen die deutschen Rugby-Männer am 4. Februar um 15 Uhr im sachsen-anhaltinischen Dessau in die Rückrunde der Europameisterschaft, die in der Division 1 (Championship) über zwei Jahre mit acht Nationen ausgetragen wird. Der erste Gegner der Fünfzehn von Nationaltrainer Mark Kuhlmann (Heilbronn) könnte schwerer nicht sein: Es ist WM-Teilnehmer Georgien, die klare Nummer sieben im europäischen Rugby und Gewinner des kontinentalen Titels in der gesamten letzten Dekade.

„Wir hoffen auf ein Rugbyfest, rechnen mit starker Unterstützung durch das Publikum und werden uns nicht verstecken, sondern auch gegen den Europameister mit seinem superstarken Sturm versuchen, das zu zeigen, was wir uns 2023 und in den letzten Trainings erarbeitet haben“, sagt Kuhlmann, der von den Assistenztrainern Lars Eckert, Curtis Bradford (beide Heidelberg) und Michael Poppmeier (Frankfurt) sowie dem Teamarzt Colin Grzanna (Berlin) unterstützt wird. Der Sturmspezialist Poppmeier und der versierte Analytiker Bradford sind neu im Trainerstab von Rugby Deutschland (RD).

Der 23 Akteure starke Spielerkader wird wie im Vorjahr von Kapitän Jörn Schröder vom Heidelberger Ruderklub angeführt. Acht Spieler stellt der deutsche Meister SC Frankfurt 1880, vier der Vizemeister SC Neuenheim. Jedes bessere Resultat als das 12:75 aus dem Vorjahr wäre zu begrüßen; danach spielt das deutsche Team am 11. Februar in Madrid gegen Spanien und am 18. Februar in Amsterdam gegen die Niederlande. Dazu sagt Mark Kuhlmann: „Eines dieser Spiele müssen wir gewinnen, um Platz sechs zu verteidigen und dem Klassenverbleib zu schaffen.“ Am ehesten scheint das gegen die Holländer möglich, die 2023 in Neckarsulm nur hauchdünn mit 33:29 gewonnen haben, im Spiel um Platz fünf in Amsterdam mit 50:28 aber klar besser waren.

Die deutsche Fünfzehn bereitet sich seit Mittwoch am Olympiastützpunkt in Heidelberg vor und fährt am Freitag mit dem Bus nach Dessau. Alle Spiele der deutschen Mannschaft werden in dieser EM-Saison auf Pro7 Maxx live übertragen – eine Folge der WM 2023, die dem Sender gute Einschaltquoten beschert hat, und ein schöner Erfolg für RD.

Am Freitag (2. Februar) um 21 Uhr beginnt an der Lansdowne Road in Dublin das Sechs-Nationen-Turnier 2024, in dem die besten Nationalteams Europas an fünf Wochenenden ihren Meister ermitteln und bei dem es zum großen Ärger der Georgier noch immer keinen Auf- und Abstieg gibt. Gleich im ersten Match stehen sich mit Irland und Frankreich die Gesamtsieger der Jahre 2023 und 2022 gegenüber.

Beide Teams haben nach der für sie unbefriedigend geendeten WM – Irland und Frankreich scheiterten im Viertelfinale an Neuseeland und dem erfolgreichen Titelverteidiger Südafrika – Veränderungen vorgenommen. Irlands legendärer Kapitän Jonathan Sexton (38 Jahre, 1090 Punkte in 115 Länderspielen) hat seine Karriere beendet, Frankreichs Kapitän Antoine Dupont verzichtet auf das Turnier und will stattdessen in Paris Olympiasieger im Siebenerrugby werden.  

Deutschland: Schröder, Reintges (HRK), Oliver Paine, Lammers, Bachhofer, Nikolai Klewinghaus (SCN), Maaser (Berliner RC), Renc (TSV Handschuhsheim), Parkinson, Daniel Wolf, Rayan, Stella, Leo Wolf, Rodwell, Henn, Edene (SC Frankfurt 1880), Zinzan Hees (RK Heusenstamm), Windemuth (Germania List), Michael McDonald, Cameron McDonald (British Army), Mika Tyumenev (RC Hyères), Michel Himmer (Stade Niortais), Eric Marks (Vannes).

Sechs-Nationen-Turnier, 1. Spieltag, Freitag, 21 Uhr: Irland – Frankreich; Samstag, 15.15 Uhr: England – Italien; 17.45 Uhr: Schottland – Wales (alle Spiele in FR2, BBC und ITV).

Europameisterschaft, Division 1, Samstag, 13.15 Uhr: Niederlande – Spanien; 20 Uhr: Belgien – Portugal; Sonntag, 15 Uhr: Deutschland – Georgien (live in Pro7 Maxx); 17.15 Uhr: Polen – Rumänien (alle Spiele in www.rugbyeurope.eu).

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