Zum vierten Mal in Folge gelang den Brave Hearts ein Sieg über England
Schottlands Rugby-Team hat zum vierten Mal in Folge im Rahmen des Sechs-Nationen-Turniers der führenden europäischen Nationen gegen England gewonnen und darf den silbernen Calcutta Cup, 1906 von König George V für den Sieger dieses traditionsreichsten Länderspiels gestiftet, ein weiteres Jahr in den Vitrinen des Murrayfield-Stadions behalten. Vor 62000 Zuschauern gewannen die Schotten von Trainer Gregor Townsend mit 30:21 (17:13) Punkten und holten dabei einen 0:10-Rückstand auf.
„Spieler des Tagest“ war der in Südafrika aufgewachsene Außendreiviertel Duhan van der Merwe, der aufgrund seiner Schnelligkeit die englischen Verteidiger alt aussehen ließ und mit drei Versuchen 15 Punkte erzielte. Ebenfalls 15 Punkte buchte 100-Prozent-Kicker Finn Russell mit drei Erhöhungen und drei Straftritten. Englands Trittspezialist George Ford erzielte mit einer Erhöhung, einem Dropgoal und zwei Straftritten elf Zähler. Hinzu kamen zwei Versuche von Schlussmann George Furbank und dem eingewechselten Innendreiviertel Immanuel Feyi-Waboso.
Nach dem dritten Spieltag kann nur noch Titelverteidiger Irland den Grand Slam gewinnen, denn die Fünfzehn des englischen Trainers Andy Farrell hat nach dem 31:7 (17:0)-Heimsieg über Wales nun drei Siege auf dem Konto. Die neue Formation des walisischen Trainers Warren Gatland ist blutjung und macht noch viele Leichtsinnfehler. Der Zweite-Reihe-Stürmer Dafydd Jenkins ist mit 21 Jahren der jüngste Kapitän aller Zeiten bei den Roten Drachen. Die Iren kamen durch Hakler Dan Sheehan, Außen James Lowe, Schlussmann Ciaran Frawley und Zweite-Reihe-Stürmer Tadhg Beirne zu vier Versuchen und zum offensiven Bonuspunkte, elf Zähler besorgte Kicker Jack Crowley. Der Nachfolger von Jonny Sexton hatte keinen Fehlversuch.
Als der von Paolo Garbisi getretene Ball nach 81 Minuten vom rechten Goalpfosten ins Feld zurückprallte, wussten die 50083 Zuschauer im Stade Pierre Mauroy von Villeneuve-d’Ascq, dass die Franzosen mit dem 13:13 (10:3) gegen die in der zweiten Halbzeit mit 62 Prozent Ballbesitz drückend überlegenen Italiener mit einem blauen Auge davongekommen sind. Frankreichs Fünfzehn, bei der es seit dem Viertelfinal-Aus bei der WM im eigenen Land nicht mehr rund läuft, betrieb im ersten Spielabschnitt einen sträflichen Chancenwucher und verlor in der 40. Minute ihren Innendreiviertel Jonathan Danty durch Platzverweis. Vielleicht wird auch der stämmige Mann aus La Rochelle irgendwann verstehen, dass man den Kopf eines Gegners nicht mit der Schulter rammen darf…
Den Versuch Italiens, mit dessen Erhöhung von ganz links außen Garbisi aus Heidelbergs Partnerstadt Montpellier das Endergebnis herstellte, erzielte der vor 24 Jahren im französischen Grenoble als Sohn italienischer Eltern geborene Schlussmann und Hobby-Kunstmaler Ange Capuozzo. Die Franzosen erzielten ihre Punkte durch einen Versuch des Ersatz-Kapitäns Charles Ollivon sowie eine Erhöhung und zwei Straftritte von Schlussmann Thomas Ramos, dem der geschonte Captain Gregory Alldritt brav das Kickhütchen auf den Rasen brachte.
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