Dienstag, 15. November 2022

Die KTG Heidelberg saust auf Rang drei ins Ziel

 Über das Saisonfinale der 2. Kunstturn-Bundesliga Süd

Nachdem Tomoya Kashiwagi zwei Salti über der Stange gewagt und für seine brillante Übung am Hochreck 13,50 Wettkampfpunkte und fünf Scorepunkte erhalten hatte, war die Saison in der 2. Kunstturn-Bundesliga Süd leider zu Ende. Die KTG Heidelberg hatte den Tabellenletzten TG Allgäu mit 49:19 Punkten besiegt, mit 305,75 Wettkampfpunkten das beste Saisonergebnis erzielt und sich aufgrund des hauchdünn besseren Gerätepunktekontos auf den dritten Tabellenplatz vorgeschoben.

 

Deshalb sprangen die KTG-Turner über ihren erschöpft am Boden liegenden japanischen Spitzenathleten und bildeten einen großen zappelnden roten Haufen, während die rund 250 Zuschauer stehenden Beifall für eine sehr gute Finalleistung und eine insgesamt erfreuliche Saison spendeten.

„Vor dem Saisonbeginn war ich ja etwas skeptisch gewesen, aber heute bin ich richtig glücklich. Wir haben uns von Wettkampf zu Wettkampf verbessert und haben heute eine sehr stabile und erfreuliche Leistung gezeigt“, sagte der 29-jährige Trainer Michael Wilhelm, der bei der stimmungsvollen Siegerehrung seinen seit 2000 für die KTG turnenden Co-Trainer und „besten Freund“ Moritz Ehrhardt aus der aktiven Laufbahn verabschiedete. Auch Birgit Sudhoff, die sieben Jahre lang die Medienarbeit des Vereins gut und pünktlich erledigt hatte, erhielt einen Blumenstrauß.

 

Der 25-jährige Tomoya Kashiwagi ist ein Glücksfall für das nordbadische Turnen und sollte, da er längerfristig in Heidelberg bleibt und bereits die Kinder trainiert, in der nächsten Saison noch viel mehr Fans in die Kirchheimer Sporthalle locken. Mit 26 Scorepunkten war der Sechskämpfer einmal mehr der beste Turner des Abends und ist mit 139 Punkten nach sieben Wettkämpfen auch der beste Athlet der Liga vor Daniel Lee (116) und Marcus Bay (82) vom Meister VfL Kirchheim/Teck. Jeweils sieben Punkte trugen Sechskämpfer Marvin Rauprich, das 18-jährige Eigengewächs Shimon Aoki und der aus Karlsruhe stammende Lorenz Steckel zum Ergebnis der KTG bei. Bestnoten erhielten Kashiwagi mit 14,80 für einen Doppelsalto mit zweieinhalbfacher Drehung beim Sprung und Karl-Ole Gäbler mit 14,50 für eine völlig fehlerfreie, begeisternde Bodenübung.

 

Die Allgäuer waren mit drei Brüderpaaren, den Eberles, den Kirmes und den Urbins, angetreten. Die beiden Finnen Robert (3 Scorepunkte) und Oskar Kirmes (9) ragten deutlich heraus, konnten den bitteren Abstieg ihrer Riege aber nicht verhindern.

 

KTG Heidelberg - TG Allgäu 49:19 Scorepunkte, 10:2 Gerätepunkte, 305,75:291,20 Wettkampfpunkte, Boden: Joel Schauwienold - Stephan Eberle 0:0, Karl-Ole Gäbler - Robert Kirmes 0:0, Marvin Rauprich - Kilian Krapp 3:0, Tomoya Kashiwagi - Jan Schwäke 5:0 = 8:0.

Seitpferd: Rauprich - Robert Kirmes 2:0, Shimon Aoki - Maximilian Eberle 5:0, Gäbler - Julian Gottwald 0:2, Kashiwagi - Stephan Eberle 5:0 = 12:2.

Ringe: Kashiwagi - Schwäke 3:0, Carl Steckel - Maximilian Eberle 1:0, Lorenz Steckel - Krapp 1:0, Rauprich - Oskar Kirmes 0:3 = 5:3.

Sprung: Lorenz Steckel - Martin Hartner 2:0, Rauprich - Robert Kirmes 0:3, Kashiwagi - Schwäke 4:0, Aoki - Krapp 2:0 = 8:3.

Barren: Lorenz Steckel - Michael Urbin 4:0, Kashiwagi - Schwäke 4:0, Rauprich - Stephan Eberle 0:5, Aoki - Oskar Kirmes 0:4 = 8:9.

Reck: Aoki - Oskar Kirmes 0:2, Gäbler - Michael Urbin 1:0, Rauprich - Krapp 2:0, Kashiwagi - Hartner 5:0 = 8:2.


Tomoya Kashiwagi aus Heidelberg ist der beste Turner der 2. Bundesliga Süd. Foto: vaf

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