Über den Champions Cup im europäischen Rugby
Die irische Leinster Rugby Football Union, eine Stadtauswahl der Hauptstadt Dublin, und der französische Verein Stade Rochelais-Atlantique bestreiten am 28. Mai um 17.45 Uhr im Vélodrome von Marseille das Endspiel im europäischen Champions Cup. Die Iren sind die Favoriten.
Denn die Art und Weise, wie Leinster im vollbesetzten Aviva-Stadion an der Lansdowne Road den Titelverteidiger Stade Toulousain aus dem Rennen warf, hat nicht nur die 51 700 Zuschauer im weiten Rund verblüfft, sondern alle Bewohner der Grünen Insel in Ekstase versetzt. Leinster zertrümmerte die südfranzösischen Träume von der erneuten Endspielteilnahme mit 40:17 (23:10). Toulouse führte zwar bis zur 16. Minute mit 6:7, hatte aber keine Siegchance.
Leinster profitierte von den genialen Aktionen seines Spielmachers Jonathan Sexton. Der 36-jährige Verbindungshalb mit den grauen Schläfen machte das Angriffsspiel seiner Fünfzehn mit 80 Prozent Pässen und nur 15 Prozent Kicks so schnell und verwirrend, dass die Franzosen völlig aus dem Konzept gerieten – sie wurden durch ihre eigene Spielweise besiegt! Sexton, der Weltrugbyspieler von 2018, war nicht nur ideenreicher Regisseur und knallharter Verteidiger, sondern mit drei Erhöhungen und drei Straftritten, mithin 15 Punkten, ein zu 100 Prozent erfolgreicher Kicker. Alle sechs Tritte zu den Goalstangen trafen ins Ziel. Die vier Versuche der Sieger erzielten Außendreiviertel James Lowe (2), Flankenstürmer Josh van der Flier und Schlussmann Hugo Keenan. Ross Byrne, der den erschöpften Sexton abgelöst hatte, traf gegen Spielende mit einer Erhöhung und einem Straftritt.
Beim französischen Meister zeigte nur Gedrängehalb Antoine Dupont die gewohnte Form, sein Soloversuch mit einem 95-Meter-Sprint war alleine das Eintrittsgeld wert. Außerdem punkteten Stürmer Selevasio Tolofua mit einem Versuch sowie Schlussmann Thomas Ramos mit zwei Erhöhungen und einem Straftritt – auch er mit einer 100-Prozent-Kickausbeute.
Das zweite Halbfinale, ein rein französisches Raufballmatch zwischen Racing 92 Paris und La Rochelle, fand im Team vom Atlantik mit 20:13 (8:10) einen nicht unverdienten Sieger. Sturmführer Gregory Alldritt und Verbinder Ihaia West legten die Versuche, West traf mit einem Straftritt, und der englische Schiedsrichter Matthew Carling gab einen spielentscheidenden und zweifelhaften Strafversuch für La Rochelle.
Paris schaffte auf dem eigenen Kunstrasen nur einen Versuche durch Innendreiviertel Virimi Vakatava und punktete durch die Erhöhung und zwei Straftritte seines jungen Gedrängehalbs Nolann Le Garrec.
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