Im Endspiel des europäischen Rugby-Champions Cup
Der 20-malige französische Rugby-Meister Stade Toulousain, nach 22 Spieltagen Spitzenreiter der Top-14-Liga, und der Tabellenzweite Stade Rochelais-Atlantique bestreiten am 22. Mai im „Home of Rugby“ in Twickenham das Endspiel im europäischen Champions Cup.
In den Halbfinals setzte sich Toulouse, das den Europacup bereits 1996, 2003, 2005 und 2010 gewonnen hat, mit 21:9 (8:6) Punkten gegen die Union Bordeaux-Bègles durch, während La Rochelle mit 32:23 (12:13) gegen die südostirische Auswahl von Leinster gewann und erstmals in ein Europa-Finale einzog. Leinster war 2009, 2011, 2012 und 2018 Europapokalsieger. Toulouse hat sich seine siebte Endspiel-Teilnahme verdient, weil die Fünfzehn von Trainer Ugo Mola in den letzten 20 Minuten mehr zuzusetzen hatte.
Außendreiviertel Matthys Lebel (6.) und der überragende Gedrängehalb Antoine Dupont (72.) legten, jeweils nach Vorarbeit des australischen Innendreiviertels Zack Holmes, zwei Versuche, während Bordeaux nicht ins gegnerische Malfeld vordrang. Das Duell der besten französischen Kicker entschied der Toulouser Romain N’Tamack mit einer Erhöhung und drei Straftritten (11 Punkten) für sich, da Matthieu Jalibert nur drei Strafkicks (9 Punkte) ins Ziel brachte.
Toulouse ist mit einem Saisonetat von 35,5 Millionen Euro Frankreichs zweitteuerstes Team nach Stade Français Paris. Die Mannschaft des Eppelheimers Dr. Hans-Peter Wild hat 37,4 Millionen Euro gekostet, steht in der Tabelle aber auf Rang neun.
La Rochelle lag zur Pause mit einem Punkt zurück, war aber in den zweiten 40 Minuten druckvoller und erfolgreicher. Das Team von der Atlantikküste erzielte zwei Versuche durch Flankenstürmer Gregory Aldritt (67.) und das australische Zweite-Reihe-Ass Will Skelton (74.), während Leinster durch Erste-Reihe-Stürmer Tadgh Furlong (9.) und Verbinder Ross Byrne (78.) scorte. Der Vertreter des verletzten Spielmachers Jonathan Sexton buchte durch zwei Erhöhungen und drei Straftritte weitere 13 Punkte, doch ausschlaggebend war die Kickausbeute von La Rochelles neuseeländischem Spielmacher Ihaja West, der beide Erhöhungen, fünf Straftritte und einen Dropkick ins Ziel brachte und 22 Punkte einsammelte. Verbinder West und Gedrängehalb Tawera Kerr-Barlow bilden in La Rochelle ein ideales Halbpaar, sie waren mit den U20-All Blacks bereits Weltmeister.
Zunächst hatte La Rochelle Probleme mit dem riesengroßen irischen Sturm, den TV-Kommentator Dimitri Yachvili als „Gebirge“ bezeichnete. La Rochelle hat im Sturm aber auch keine Kostverächter. Der 1,97 Meter große Erste-Reihe-Stürmer Uini Atonio wiegt 152 Kilogramm und kann recht flott laufen.
Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung!
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