Vor dem Endspiel im europäischen Champions Cup der Rugby-Profis
Am 22. Mai um 17.45 Uhr ist der RFU Ground in Twickenham im Südwesten Londons wieder einmal Schauplatz eines bedeutenden Rugbyspiels. Im „Home of Rugby“, Schauplatz des WM-Endspiels 1991 zwischen England und Australien (6:12) und Heimstadion der englischen Nationalmannschaft, stehen sich mit dem RC Rochelais-Atlantique und Stade Toulousain die beiden besten französischen Vereine der Gegenwart im Endspiel des europäischen Champions Cup gegenüber. La Rochelle möchte den Pokal erstmals gewinnen, der 20-fache nationale Meister Toulouse strebt den fünften Titelgewinn nach 1996, 2003, 2005 und 2010 an. Das Spiel wird live von France 2, BBC und ITV übertragen.
Das 1907 gegründete Stade Toulousain hat 1912 seinen ersten französischen Meistertitel gewonnen und ist seit 2019 im Besitz des Bouclier de Brennus, da die Meisterschaft 2019/20 wegen des Coronavirus annulliert wurde. Toulouse führt die Tabelle der Top 14-Liga zwei Spieltage vor Schluss mit 73 Punkten an und wird von dem 47-jährigen Ex-Nationalspieler Ugo Mola, einem Eigengewächs trainiert, dessen Familie eine Brasserie im Herzen der rosa Stadt betreibt. Stade Toulousain schickt eine kleine Weltauswahl ins Endspiel, der sechs aktuelle französische Nationalspieler angehören: Schlussmann Maxime Médard, Verbinder Romain N’Tamack, Gedrängehalb Antoine Dupont, Flankenstürmer François Cros, Erste-Reihe-Pfeiler Cyril Baille und Hakler Julien Marchard. Letzterer wurde nach dem 21:9-Halbfinalsieg über Leinster wegen Foulspiels per späterem Videobeweis gesperrt. Weitere Asse sind Kapitän Jerome Kaino, Neuseelands Weltmeister von 2011 und 2015, die beiden 2,08 Meter großen australischen Zweite-Reihe-Zwillinge Richie und Rory Arnold, der australische Innendreiviertel Zack Holmes, sein neuseeländischer Nebenmann Pita Akhi und Außendreiviertel Cheslin Kolbe, Weltmeister 2019 mit Südafrika und eine der größten Attraktionen des Weltrugbys.
Auch La Rochelle, das der deutsche Nationalspieler Robert Mohr als Kapitän 2014 in die Top 14 geführt hat und das in der Liga mit 72 Punkten Zweiter ist, ist international besetzt. Der irische Trainer Ronan O’Gara, ein British and Irish Lions-Verbinder von 2001, 2005 und 2009, hat fünf französische Nationalspieler im Team: Schlussmann Brice Dulin, Innen Geoffrey Dumayron, Flankenstürmer Gregory Alldritt, Hakler Pierre Bourgarit und Pfeiler Uisi Atonio. Hinzu kommen All Black Nummer 1103 Victor Vito als Sturmführer, der australische Zweite-Reihe-Stürmer Will Skelton (2,03 m und 140 kg), Innendreiviertel Levani Botia von den Fidschi-Inseln, der auf den Spitznamen „Demolition Man“ hört, sowie die Halbspieler Tawera Kerr-Barlow und Ihaja West, die mit Neuseeland U20-Weltmeister waren.
Cheslin Kolbe wagt einen Ausblick und sagt: „Es wird eine Nervenschlacht.“
Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung!
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