Sonntag, 27. April 2025

Peter Schlör führt den Sportkreis in eine neue Ära

Der 61-jährige Steuerberater wurde zum Nachfolger von Gerhard Schäfer gewählt 

Im Sportkreis Heidelberg, der die Coronavirus-Pandemie gut überstanden und ein Mitglieder-Allzeithoch hat, begann am Samstag in der voll besetzten Köpfel-Sporthalle in Ziegelhausen eine neue Ära. 105 der 408 Mitgliedsvereine aus der Stadt Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis, die 140.837 haben, waren beim Sportkreistag mit 881 Stimmen vertreten. Sie trafen alle Entscheidungen einstimmig, was beweist: Man war mit der Arbeit, die der Sportkreis-Vorstand während der letzten drei Jahre geleistet hat, zufrieden, und man setzt in die 15 Persönlichkeiten, die den Heidelberger Sport in den nächsten drei Jahren anführen werden, großes, fast grenzenloses Vertrauen.

Gerhard Schäfer, der 1995 erstmals zum Vorsitzenden gewählt worden war, ließ in einem bunt bebilderten Vortrag seine zehnte Amtsperiode Revue passieren, wobei sich nicht nur die Grußwort-Redner von Stadt, RNK und Sportbund wunderten, um wie viele Themen sich der Sportkreis tagtäglich kümmert. Gert Bartmann dankte namens der Stadtspitze für die „stets vertrauensvolle Zusammenarbeit“ und machte insbesondere Gerhard Schäfer ein „Kompliment dafür, dass er an der Entstehung des Sportförderprogramms stets mit Sachverstand und großer Kompetenz beteiligt gewesen ist“. Bei der Ertüchtigung der Halle und der Sportflächen im Patrick Henry Village habe der Sportkreis die zahllosen Bedenkenträger zur Seite geschoben und von Anfang an mit dem Slogan „Wir machen das!“ gestaltende Verantwortung übernommen. Ulrich Bäuerlein, Sport-Dezernent im RNK, versicherte dem Sportkreis die Solidarität des Landrats Stefan Dallinger und stellte heraus, dass der Kreistag eine landesweit einmalige Sportförderung in Höhe von 400.000 Euro gewährt habe.

Viel Lob und Dank für 30-jährige großartige Arbeit überbrachte Präsident Gert Rudolph vom Badischen Sportbund Nord. „Seit 2022 hat der Sportkreis einen Mitgliederzuwachs von neun Prozent erreicht“, freute sich Rudolph und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass vom 100-Milliarden-Programm des Bundes für die Länder auch ein nicht geringer Anteil für die Sanierung von Sporthallen und Sportstätten verwendet werden. Der BSB Nord hat ein Sanierungsprogramm für seine Vereine aufgelegt und gewährt nun einen Zuschuss in Höhe von 40 Prozent auf die zuwendungsfähigen Kosten.

Peter Schlör machte mit seinen Kassenberichten deutlich, dass der Sportkreis trotz der Defizite von 30.355 Euro (2022), 3674 Euro (2023) und 744 Euro (2024) wirtschaftlich gesund sei, in Zukunft aber noch intensiver um Unterstützung bitten müsse. Die Kassenprüfer Manfred Walter und Willi Ortlipp bescheinigten dem Schatzmeister Peter Schlör und dem Geschäftsführer Ralph Fülop einwandfreie Arbeit, weshalb auch die Entlastung einstimmig erfolgte.

Der neue Vorsitzende Peter Schlör ist ein in der Altstadt geborener und als HTV-Basketballer sozialisierter 61-jähriger Steuerberater, der mit seiner Ehefrau in Ziegelhausen lebt und eine Tochter hat. Er bewarb sich um das zeitintensive Ehrenamt, „obwohl ich keine Langeweile und auch keine böse Frau habe. Vielmehr möchte ich einen Teil dessen zurückgeben, das ich als junger Mensch vom Sport erhalten habe.“ Peter Schlör ernannte mit seiner ersten Amtshandlung seinen Vorgänger zum Ehrenpräsidenten, was die Delegierten mit stehendem Beifall quittierten. Gerhard Schäfer war angemessen gerührt; ein Abschiedsfest wird zu einem späteren Zeitpunkt gefeiert.

Der Sportkreis-Vorstand 2025

Vorsitzender: Dr. Peter Schlör (Heidelberger TV); Stellvertretende Vorsitzende: Christoph Rapp (TSG 78 Heidelberg/Finanzen und Recht), Marion Brasse (TSG Wiesloch/Sportabzeichen), Uwe Hollmichel (SG Kirchheim/Personal), Johannes Kolmer (1. FC Hirschhorn/Sitzungen), Michael Rochlitz (HC Heidelberg/Sportpolitik); Ressortleitungen: Myriam Kende (Heidelberger TC/Frauen, Gleichstellung und Leistungssport), Dr. Christoph Rott (TSG Rohrbach/Seniorensport), Sebastian Junk (Judo-Fighters Heidelberg/Inklusion), Ramachandra Aithal (SC Neuenheim/Integration), Elke Boll (TSG Ziegelhausen/Internationale Beziehungen), Jochen Michel (TSG Rohrbach/Vereinsmanagement), Martin Brandel (Heidelberger TV/Vertreter der Vereine), Jürgen Brachmann (Vertreter der Fachkreise), Ralph Fülop (Deutscher Alpen-Verein Heidelberg/Vorsitzender der Sportkreisjugend).

Dienstag, 8. April 2025

Heidelberg ehrt seine Meister des Jahres 2024

Schwungvolle Sportlerehrung im SNP Dome – OB Würzner ernennt drei Funktionäre zu „Förderern des Sports“

Bei der gemeinsamen Sportlerehrung von Stadt und Sportkreis Heidelberg, die am Freitagabend im Business-Bereich des SNP Dome von Profi-Moderator Frank Schuhmacher aus Öhringen präsentiert wurde, ging es besonders sportlich zu. Das lag an Ava Schnack, Dominic Gölicke, Peter Bitsch und Mika Ehringhaus. Die Nachwuchsathleten der TSG Rohrbach zeigten mit den Erklärungen von Laura Schmidt-Thomée, wie Degenfechten funktioniert, und Thomas Jung vom städtischen Amt für Sport und Gesundheitsförderung überlebte ein Spaßgefecht mit Peter Bitsch, der kürzlich in die deutsche Nationalmannschaft aufgestiegen ist, beim Weltcup in Paris den zweiten Platz belegt hat und zu jenen 27 Spitzenkönnern aus zehn Sportarten zählt, die für nationale und internationale Erfolge mit der Sportplakette und Geschenken ausgezeichnet wurden, die vom Modehaus Niebel und den Stadtwerken gestiftet wurden.

Die TSG-Fechter gaben an einem kurzweiligen Abend, der mit einem leckeren Abendessen endete, das Tempo vor, dem sich Sportamtschef Gert Bartmann und Peter Schlör, der designierte Vorsitzende des Sportkreises, annäherten. Sie ehrten neben sieben Fechtenden den Golfer Nico Guldan, den Kunstturner Stefan Engel, die Leichtathleten Marcus Imbsweiler und Felix Trogisch sowie Paula Behnke, Monique Renk und Marco Ziegaus vom Quidditch, Franke Frey vom 3x3-Rollstuhlbasketball, Blindenschach-Abonnementsmeister Dieter Riegler, die Volleyball-Seniorenweltmeister Uwe Schlittenhardt und Thomas Henrichs und acht Schwimmende, die bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris erfolgreich waren. Leider konnten der Olympia-Sechste Josha Salchow, der als erster Deutscher seit 32 Jahren das Finale über 100 m Freistil erreicht hat, und die deutschen Meisterinnen Noelle Benkler, Lena Ludwig und Maya Werner wegen eines Trainingslagers nicht anwesend sein. Lars Kalenka, Vizepräsident des Deutschen Schwimm-Verbandes, bewies als Weltmeister über 50 m Rücken und vierfacher Europameister, dass man sich auch in hohem Alter nicht nur im Badewasser wohlfühlen kann.

Josha Ebert (9), Noa Pfaus (10), Lukas Wolf (14), Maximilian Butscheid (15), Anton Knauff (15), Magne Funaya (16), Vincent Guth (17) und Patrick Thiele (18) vom Breaking Heaven der TSG Rohrbach bewiesen mit ihrem Übungsleiter Max Wisner (20), dass die neue olympische Sportart Breaking nicht nur Paris rocken konnte, auch der SNP Dome geriet ins Beben, weil das Publikum von dieser sportlichen Tanzweise hellauf begeistert waren. Großen Beifall erntete auch das Jazz-Quartett mit Robert Ketterer (Keyboard), Nikolay Dyachenko (Saxofon), Hendrik Sauer (Cajon) und Andreas Schwarz (Bass), die den Abend veredelten.

Die Professorinnen Nicole Marmé und Anke Schuster, Carmen Niebel sowie ihre Kollegen Frank Beisel, Michael Pfeiffer, Christoph Rothfuß und Bülent Teztiker, die sich im Heidelberger Gemeinderat als Freunde des Sports hervorgetan haben, überzeugten sich ebenso wie Jaswinder Pal Rath vom Ausländerrat davon, dass Heidelberg auch im Mannschaftssport spitze ist. Stadt und Sportkreis ehrten die deutschen Veteranen-Fechtmeister der TSG Rohrbach, die Fußballer und die Schwimmerinnen des Gehörlosen-Sportvereins Heidelberg und die Frauen des Heidelberger Ruderklub als deutsche Meisterinnen im Rugby und im Siebenerrugby.

Nachdem drei Athleten für die erstmalige Berufung in ein Nationalteam, neun Sportler für häufiges Absolvieren des Sportabzeichens (25- bis 45-mal!) und drei langjährige Sportabzeichen-Prüfer ausgezeichnet worden waren, ernannte Oberbürgermeister Professor Eckart Würzner drei Funktionäre zu Förderern des Sports: Klaus Menold vom Regattaverband Heidelberg, Manfred Riehl von der Schützengilde Heidelberg und Hans-Jürgen Treiber vom TSV Wieblingen.

Die Proklamation der „Sportler des Jahres 2024“ rundete den Ehrungsabend ab. Bei den Sportlerinnen siegten die Gewichtheberin Yekta Jamali Galeh und die Schwimmerin Noelle Benkler vor der Duathletin Merle Brunée, bei den Sportlern der Judokämpfer Lennart Sass vor den Schwimmern Josha Salchow und Luca Nik Armbruster, bei den Teams die HRK-Rugbyfrauen vor den Fechtveteranen der TSG Rohrbach und den Schwimmerinnen des GSV Heidelberg und bei den Senioren der Schwimmer Lars Kalenka vor den Volleyballern Thomas Henrichs und Uwe Schlittenhardt.

Freitag, 4. April 2025

Der BSB stellte seine Kandidaten vor

Beim Hauptausschuss in Karlsruhe profitierten des Fachverbände von sparsamem Wirtschaften

Die alljährliche Hauptausschuss-Sitzung des Badischen Sportbundes Nord (BSB) ist die bedeutendste Veranstaltung des BSB zwischen den alle drei Jahre stattfindenden Sportbundtagen. Am 28. Juni 2025 wird im Wieslocher Kongresshotel „Palatin“ ein Sportbundtag stattfinden, weshalb die Vorsitzenden der neun badischen Sportkreise des BSB und der 52 Fachverbände in dieser Woche in der knapp zweistündigen Hauptausschuss-Sitzung nicht nur über den Kassenbericht 2024 und den Haushaltsplan 2025 zu befinden hatten, sondern auch jene Personen auswählten, die würdig und kompetent genug scheinen, um beim Sportbundtag für ein Amt im Präsidium zu kandidieren.

Die Sportkreise wählten Dr. Dorothee Schlegel (Mosbach) und Willi Ernst (Sinsheim) als ihre Sprecher im Präsidium; sie ersetzen Dr. Sabine Hamann (Mannheim) und Jürgen Zink (Bruchsal). Die Fachverbände wählten Kerstin Eisele (Turnen/für Gerhard Mengesdorf), Professor Dr. Andreas Pitz (Fußball/für Sven Wolf) und Bernhard Thie (Triathlon/wie bisher) als ihre Präsidiumsmitglieder. Der BSB schlug dem Hauptausschuss folgende Kandidierenden vor: Präsident Gert Rudolph (Karlsruhe), Vizepräsidenten Jürgen Zink (Bruchsal/Finanzen), Gerhard Schäfer (Heidelberg/Bildung und Qualifizierung), Jutta Hannig (Heidelberg/Frauen und Gleichstellung), Dr. Sabine Hamann (Mannheim/Gesellschaftliche Verantwortung) und Claus-Peter Bach (Plankstadt/Leistungssport). Alle Nominierungen erfolgten einstimmig. Die beiden Repräsentanten der Badischen Sport-Jugend werden am 11. April in Neulußheim gewählt.  

Der BSB hat 2024 sämtliche vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellten Mittel zur Förderung des Sports (Investitionen und Renovierungen, Bezuschussung der Übungsleitenden mit Lizenz, Kooperationen mit Schulen und Kindergärten, Integration von Migranten) an die Vereine ausbezahlt und selbst sehr sparsam gewirtschaftet. So stellten die Kassenprüfer die ordnungsgemäße Mittelverwendung und Buchführung und einen Jahresüberschuss in Höhe von 162.000 Euro fest. Die Fachverbände erhalten somit 135.000 Euro und die Sportkreise, die in den nächsten Tagen ihre Sportkreistage organisieren müssen, 22.500 Euro als Sonderzahlungen. Außerdem werden eine Million Euro als Zuschüsse für Lehrgänge und 1,521 Millionen Euro als Beitragsrückfluss aus den Vereinsbeiträgen an die Fachverbände ausbezahlt. Dass die von Finanz-Vizepräsident Bernd Kielburger (Königsbach-stein) errechneten und von Kerstin Häfele vorgetragenen Zahlen die volle Zustimmung des Hauptausschusses fanden, war kein Wunder.