Die KTG Heidelberg verlor in der 2. Kunstturn-Bundesliga bei der TG Saar II, doch Vinnhorst II steigt ab
Die KTG Heidelberg hat ihren letzten Saison-Wettkampf beim Tabellenletzten TG Saar II zwar mit 27:34 Scorepunkten verloren, den Klassenverbleib in der 2. Kunstturn-Bundesliga Nord aber hauchdünn geschafft. Die Heidelberger Männer belegen in der Abschlusstabelle hinter den ebenfalls geretteten Saarländern (3 Wertpunkte) den siebten und vorletzten Platz. Sie haben wie Schlusslicht TuS Vinnhorst II nur zwei Wertpunkte, aber mit minus 26 gegenüber minus 36 das deutlich bessere Gerätepunkte-Konto. Den einzigen Saisonsieg hatte die KTG am sechsten Wettkampftag gegen Vinnhorst II gefeiert, weshalb auch der direkte Vergleich für Heidelberg spricht.
Nach einer Saison, in der vieles ganz anders kam als erhofft, Verletzungen und Patzer an den sechs Geräten die Heidelberger immer wieder hart trafen und die Planungen über den Haufen warfen, war der turnende KTG-Trainer Daniel Morres, wie immer von Oleksandr Babenko loyal mit Rat und Tat unterstützt, glücklich und zufrieden. Sein erstes Trainerjahr hatte sich der 28-Jährige zwar einfacher gewünscht, nachdem er im Sommer verkündet hatte, dass die KTG mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben wolle. Doch nachdem es ein Zittern bis zum letzten Gerät „in einem super-spannenden Wettkampf“ geworden war, wurde wenigstens der Klassenverbleib, das minimale Saisonziel, auch deshalb erreicht, weil Vinnhorst II gegen den überragenden Meister und möglichen Bundesliga-Aufsteiger MTV Ludwigsburg mit allem Kampfgeist nicht gewinnen konnte. Davon waren die Heidelberger fest ausgegangen. „Wir haben während des Wettkampfs nicht im Internet geschaut, wie es in Hannover läuft“, beteuerte Daniel Morres, der sich auch über den Klassenverbleib der TG Saar II freut: „Mit diesen Turnern sind wir seit vielen Jahren befreundet. Wir haben unseren Klassenerhalt gemeinsam in Saarbrücken gefeiert.“
Der Wettkampf in der Kreissporthalle in Dillingen begann planmäßig, die KTG gewann das Bodenturnen mit 9:0 Scorepunkten, nachdem Shimon Aoki gegen Marius Püschel fünf und Karl-Ole Gäbler gegen Natnael Gebremedhin vier Punkte geholt hatten und es Leon Wendt – dem über die gesamte Saison besten Heidelberger – gelungen war, gegen den für die Saar-Riege turnenden und lange in Heidelberg trainierenden ehemaligen japanischen Jugend-Olympiasieger Kenya Yuasa bei Noten von 12,75 und 12,65 ein 0:0 zu erzwingen. Im weiteren Wettkampf-Verlauf bewies der 28-jährige Japaner seine große Klasse und war mit elf Scorepunkten bester Turner des Wettkampfes.
Vom Seitpferd, an dem Ricards Plate mit vier Scorepunkten überzeugte, musste ausgerechnet der so sicher turnende Karl-Ole Gäbler zur Unzeit absteigen, und Thorben Krebs und Shimon Aoki (gegen Kenya Yuasa) gingen leer aus, sodass die Gerätewertung mit 4:10 an die Gastgeber ging. An den Ringen holte das britische KTG-Kraftpaket Henry Lewis gegen Boris Jung fünf Scorepunkte, und Carl Steckel steuerte zur 6:7-Gerätewertung einen Zähler bei.
Den letzten Jubel erlebten die Heidelberger beim mit 4:0 gewonnenen Sprung, wo Henry Lewis punktete und Lorenz Steckel, Karl-Ole Gäbler und Leon Wendt ihre Gegner bei null Punkten hielten. Weil Ricards Plate am Barren einen Sturz hatte und nur Leon Wendt gegen Joshua Maul einen Punkt holte, ging das vorletzte Gerät mit 1:8 Punkten verloren, und beim 3:9 am Reck wurde ganz real, dass die TG Saar II den Wettkampf gewinnen wird. Lorenz Steckel hielt mit einer guten Übung dagegen, doch die Kameraden im grün-roten Trikot patzten. Das Reck war einmal das Paradegerät der KTG, doch das ist leider länger her.
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