Freitag, 4. Oktober 2024

Diese Leistung macht den „Germanen“ eine Menge Mut

2. Gewichtheber-Bundesliga: Über 600 Kilopunkte für St. Ilgen beim Sieg über Lörrach

St. Ilgen. (CPB) Nach dem 605,6:515-Sieg des AC Germania St. Ilgen über den KSV Lörrach war St. Ilgens Trainer Rolf Feser „sehr zufrieden“. Dass die St. Ilgener schon im ersten Saisonwettkampf der 2. Bundesliga (Gruppe D) die erhofften 600 Kilopunkte übertroffen haben, fand der Sportliche Leiter Ringo Goßmann „sehr erfreulich. Das ist eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Wir haben diese Leistung ohne Verstärkung aus dem Ausland erreicht“, betonte der frühere National- und Meisterheber.

Leider erlebten kaum 80 Zuschauer den vorgezogenen ersten Wettkampf der „Germanen“, die diese Saison mit einer sehr jungen Staffel bestreiten und dennoch an der Tabellenspitze mitmischen möchten. Bester Heber des Abends in der hell erleuchteten Aegidiushalle, in der nach minutenlangen gemeinsamen Bemühungen der Funktionäre sogar das Mikrofon funktionierte, war der 18-jährige deutsche Jugendmeister Maksym Kara, der bei einem Körpergewicht von schlanken 72,8 Kilogramm beeindruckende 120 Kilogramm im Reißen und 148 Kilogramm im beidarmigen Stoßen zur Hochstrecke brachte, was 127 Kilopunkte ergab. Der vor Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine in die Kurpfalz gekommene Maksym ist ein Heber, der im Gespräch zurückhaltend und höflich ist, es aber liebt, auf der Bühne viel zu wagen. Die sehr schweren 148 Kilogramm brachte er im zweiten Versuch so sicher nach ganz oben, dass Hauptkampfrichter Sebastian Pawlik vom VfL Sindelfingen ohne jedes Zögern die weiße Kelle erhob.

Das Gewichtheben ist schon länger keine Sportart für starke Männer mehr. Unter den zwölf Protagonisten, die am Samstagabend auf die Heberbühne eilten, waren sieben Männer und fünf Frauen. St. Ilgens Sophie-Meike Eichkorn, die deutsche Meisterin von 2022, war bei einem Körpergewicht von 60,3 Kilogramm mit Lasten von 71 und 89 Kilogramm und 107 Punkten die stärkste Frau und beeindruckte durch ihre Aktionsgeschwindigkeit. In einem Wettkampf, in dem niemand sechs gültige Versuche hatte, erreichten St. Ilgens Kapitän Etienne Benz 103 und der große Kämpfer Justus Moritz 93,6 Punkte. Die deutsche Junioren-Meisterin Florie Raclet stellte persönliche Bestleistungen auf, und Lina Goßmann brachte beinahe das Körpergewicht ihres Vaters Ringo zur Hockstrecke, was die Fans in Ekstase versetzte.

Aufsteiger Lörrach war schon im Reißen mit 235,8:196 Kilopunkten in Rückstand geraten, St. Ilgen gewann auch im Stoßen und im Zweikampf, also mit 3:0. Die Südbadener hatten sich mit zwei Assen aus der Schweiz verstärkt. Jonas Aufdenblatten, der bei der Europameisterschaft Rang 13 belegt hatte und Rekordhalter der Eidgenossen ist, war mit 124 Punkten stärkster Lörracher, Léon Maurer kam immerhin auf 94,2 Punkte. Im Hinblick auf die nächsten Wettkämpfe wollen wir Maksym Kara glauben: „Bei uns ist noch mehr drin!“

St. Ilgen: Maksym Kara (72,8 kg Körpergewicht) 120 kg im Reißen + 148 kg im Stoßen = 268 kg im Zweikampf/127 Kilopunkte; Sophie-Meike Eichkorn (60,3) 71 + 89 = 160/107; Etienne Benz (96,4) 130 + 165 = 295/103; Justus Moritz (82,2) 118 + 140 = 258/93,6: Florie Raclet (63,5) 67 + 82 = 149/90; Lina Goßmann (60,3) 61 + 77 = 138/85 = 605,6.

Lörrach: Jonas Aufdenblatten (78,7) 125 + 155 = 280/124; Léon Maurer (86,4) 117 + 145 = 267/94,2; Oliver Rickert (85,6) 108 + 140 = 248/76,8; Jonas Müller (65,9) 90 + 106 = 196/75; Alicia Kraiser (57,5) 53 + 67 = 120/75; Saskia Helbach (66,3) 64 + 72 = 136/70 = 515.

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