Am vierten Spieltag des Sechs-Nationen-Turniers
Nach dem vierten Spieltag des Sechs-Nationen-Turniers der führenden europäischen Rugbyteams ist nur noch eine Mannschaft ungeschlagen. Die „Roten Drachen“ aus Wales, die nach einem erfolglosen Jahr 2020 eher zu den Außenseiters gezählt worden waren, haben nach ihrem brillant herausgespielten 48:7 (27:0)-Sieg gegen Italien in Rom mit 19 Punkten die alleinige Tabellenführung. Gewönne die Mannschaft von Trainer Wayne Pivac, einem 59-jährigen Neuseeländer, auch am 20. März um 21 Uhr im Stade de France von St. Denis, so wäre Wales mit fünf Siegen in fünf Spielen Grand Slam-Sieger.
Im menschenleeren Olympiastadion von Rom spielte die Mannschaft des 35-jährigen Kapitäns Alun Wyn Jones großartig auf und ließ den überforderten Azzurri überhaupt keine Chance. Wales erzielte sieben Versuche durch Außendreiviertel Josh Adams, Sturmführer Taulupe Faletau, Hakler Ken Owens (2), Innenflitzer George North, Verbinder Callum Sheedy und Außen Louis Rees-Zammit, der als größte Entdeckung des Turniers 2021 gelten kann. Diesen 35 herausgespielten Punkten ließen die Kicker fünf Erhöhungen und einen Straftritt folgen; Dan Biggar scorte neun Punkte, der eingewechselte Sheedy vier. Italien schaffte nur einen Versuch durch Außen Monti Ioane, den Paolo Garbisi erhöhte. Italiens südafrikanischer Trainer Franco Smith vergrub mehrfach erschüttert das Gesicht in seinen Händen.
Neuer Tabellenzweiter ist Irland, das gestern auf dem Murrayfield von Edinburgh in der 55. Minute mit 10:24 führte, in der 74. Minute aber den 24:24-Ausgleich der ungeheuer kampfstarken Schotten hinnehmen musste und sich nach 80 Minuten bei seinem unverwüstlichen Volkshelden Jonathan Sexton bedanken konnte, der drei Minuten vor Schluss einen Straftritt aus 48 Metern von ganz links außen zum 24:27-Sieg ins Goal trat. Den Iren glückten zwei Versuche durch Innen Robbie Henshaw und Flankenstürmer Tadhg Beirne, Sexton trug mit einer Erhöhung und fünf Straftritten 17 Punkte bei. Schottland erzielte sogar drei Versuche durch Finn Russell, Huw Jones und Hamish Watson, brachte aber einen Straftritt zu wenig ins Ziel.
Der „Kracher“ zwischen Titelverteidiger England und dem Herausforderer Frankreich war ein Spitzenspiel der Extraklasse, das das Rosenteam drei Minuten vor dem Schlusspfiff durch einen Versuch von Zweite-Reihe-Ass Maro Itoje mit 23:20 (13:17) gewann. Die Franzosen waren in Twickenham absolut gleichwertig, doch es mag ein Fehler gewesen sein, dass Trainer Fabien Galthié in der Schlussphase alle drei Stürmer der ersten Reihe aus dem Spiel nahm. Die drei Neuen fanden sich nicht gut zurecht, die Stabilität im Gedränge ging verloren, und England nutzte kleine Regelfehler clever aus.
Zwei Versuche für jedes Team, zwei Erhöhungen für beide Seiten ergaben Gleichstand. Doch Owen Farrell traf mit drei Penalties, Matthieu Jalibert nur mit zweien. Kicks entscheiden Meisterschaften.
Tabelle nach 4 Spieltagen: 1. Wales (4 Spiele) 19 Punkte; 2. Irland (4) 11; 3. Frankreich (3) +39 Spielpunkte 10; 4. England (4) +5 10; 5. Schottland (3) 6; 6. Italien (4) 0.
Letzter Spieltag, Samstag, 20. März, 15.15 Uhr: Schottland - Italien; 17.45 Uhr: Irland - England; 21 Uhr: Frankreich - Wales. - Das Nachholspiel Frankreich - Schottland ist noch nicht terminiert.
Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung!
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