Am vierten Spieltag des Sechs-Nationen-Turniers
Am vierten Spieltag des Sechs-Nationen-Turniers der führenden europäischen Rugbyteams kehrt die französische Nationalmannschaft am 13. März 2021 auf die Bühne zurück und möchte in Twickenham gegen Titelverteidiger England den zweiten Tabellenplatz und die Chance auf den Grand Slam verteidigen.
Die „XV de France“ konnte am dritten Spieltag zum Heimspiel gegen Schottland nicht antreten, weil die beiden Trainer Fabien Galthié und William Servat sowie 15 Spieler positiv auf das Coronavirus getestet waren und das Komitee der Sechs Nationen das Match abgesetzt hatte. Es ist übrigens noch immer nicht entschieden worden, ob das Spiel zugunsten der Schotten gewertet oder neu angesetzt wird. Und das hat einen Grund.
Die in Bukarest geborene französische Sportministerin Roxana Maracineanu, 1998 in Perth im französischen Badeanzug Schwimm-Weltmeisterin über 200 Meter Rücken, hat wegen des Verdachts von Verstößen gegen die Coronaregeln eine Untersuchung der Vorgänge in der Fédération Française de Rugby (FFR) angeordnet und dem FFR-Präsidenten Bernard Laporte nach einer nicht-öffentlichen Anhörung vor der Hauptstadt-Presse in Paris die Ohren lang gezogen. Fest steht: Nationaltrainer Galthié hatte einem nicht zur „Blase“ der Mannschaft zählenden Siebenerrugby-Nationalspieler gestattet, im Trainingszentrum in Marcoussis an Teamübungen teilzunehmen. Und: Präsident Laporte, der ebenfalls nicht in die „Blase“ der Dauergetesteten geschlüpft war, ist in einem Flieger mit dem Team zum Italien-Spiel (10:50) nach Rom gereist. Das sind Verstöße gegen die Hygieneregeln.
Gut ist, dass alle Spieler und Trainer nicht erkrankt sind und am 13. März um 17.45 Uhr im „Home of Rugby“ mit seinen 82 000 unbesetzten grünen und blauen Schalensitzen eingesetzt werden können. Nur der aus Südafrika stammende Zweite-Reihe-Stürmer Bernard Le Roux (31) von Racing Paris ist verletzt. Der letzte „Kracher“ (Crunch) der beiden Rugby-Großmächte endete im Dezember 2020 in Twickenham mit 19:19.
Groß sind die Sorgen der Engländer, denn der Vizeweltmeister ist aus der Erfolgsspur gerutscht, seit Herzog Harry von Sussex auf Geheiß seiner Oma die Schirmherrschaft über das Rosenteam abgeben musste. Wie tief die Queen ihren Enkel, der die Mannschaft schon beim WM-Gewinn 2003 in Australien und 2007 im WM-Endspiel gegen Südafrika persönlich durch häufige Besuche in den Stadien und Hotelbars unterstützt hatte, mit dieser harten Entscheidung im Herzen getroffen hat, werden Historiker einst bewerten müssen. Die Mannschaft von Trainer Eddie Jones hat seither jedenfalls zwei ihrer drei Spiele verloren...
Sechs-Nationen-Turnier, Samstag, 13. März, 15.15 Uhr: Italien - Wales in Rom; 17.45 Uhr: England - Frankreich in Twickenham; Sonntag, 14. März, 16 Uhr: Schottland - Irland in Edinburgh (alle Spiele live bei DAZN, France 2, ITV und BBC).
Schneller schlauer mit der Rhein-Neckar-Zeitung!
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