Generalvorschau auf das Sechs-Nationen-Turnier
Wird es ein Zweikampf zwischen Titelverteidiger England und Frankreich? Oder können Irland, Wales und Schottland entscheidend in den Kampf um den Sieg im Sechs-Nationen-Turnier der besten europäischen Rugby-Nationalteams eingreifen? Schließlich: Kann Italien mal ein Spiel gewinnen, was zuletzt am 28. Februar 2015 beim 22:19 in Schottland gelungen war?
Das Sechs-Nationen-Turnier 2021 wird im Home of Rugby in Twickenham, auf dem Murrayfield in Edinburgh, im Principality Stadium in Cardiff, im Aviva Stadium in Dublin, im Stade de France in St. Denis und im Olympiastadion in Rom ausgetragen, doch Zuschauer gibt es nur an den Fernsehschirmen. In Deutschland sind die 15 Spiele bei DAZN zu sehen, aber auch bei France 2, BBC und ITV – schließlich sind nicht wenige Rugbyfans entsprechend ausgerüstet.
Das „6 Nations“ ist der älteste Rugby-Wettbewerb. Er wurde von 1883 bis 1909 und von 1932 bis 1939 unter dem „Home Unions“ England, Schottland, Wales und Irland ausgetragen. Von 1910 bis 1931 und von 1940 bis 1999 durften die Franzosen im „Five Nations“ mitspielen, und 2000 ist Italien der Firma Six Nations Ltd. beigetreten, die das Turnier organisiert und die enormen Gewinne aus der Vermarktung und den Fernsehgeldern unter den Teilnehmern verteilt. Zuschauer-Einnahmen gibt es diesmal wegen der Coronavirus-Pandemie nicht.
Vizeweltmeister England war 2020 mit 18 Wertpunkten zum 29. Mal Turniersieger, allerdings punktgleich mit dem 17-maligen Gewinner Frankreich. 2019 gewann Wales mit 23 Punkten vor England (18), 2018 siegte Irland mit 26 Punkten vor Wales (15). Wales und Irland erreichten dabei das höchste Ziel: Fünf Siege in fünf Spielen – den Grand Slam. England, dessen australischer Trainer Eddie Jones seine beste Fünfzehn aufbieten kann, beginnt das Turnier am Samstag um 17.45 Uhr auf dem Murrayfield gegen Schottland. Diese beiden Verbände bestritten 1871 auch das erste Rugby-Länderspiel überhaupt. Schottland gewann mit 1:0 durch eine Erhöhung. Die Versuche zählten damals nichts, heute sind sie fünf Punkte wert.
Das Eröffnungsspiel bestreiten am Samstag, 6. Februar, um 15.15 Uhr Italien und das klar favorisierte Frankreich. Die XV de France wird Trauerflor tragen, denn am 3. Februar ist Jean-Pierre Bastiat in Dax gestorben. Der 71-jährige frühere Sturmführer bildete mit Jean-Pierre Rives und Jean-Claude Skrela (Toulouse) eine legendäre dritte Sturmreihe, gewann 1970 das Fünf-Nationen-Turnier und 1977 als Frankreichs Kapitän den Grand Slam.
Sechs-Nationen-Turnier 2021
1. Spieltag, Samstag, 6. Februar, 15.15 Uhr: Italien - Frankreich in Rom; 17.45 Uhr: England - Schottland in Twickenham; Sonntag, 7. Februar, 16 Uhr: Wales - Irland in Cardiff.
2. Spieltag, Samstag, 13. Februar, 15.15 Uhr: England - Italien in Twickenham; 17.45 Uhr: Schottland - Wales in Edinburgh; Sonntag, 14. Februar, 16 Uhr: Irland - Frankreich in Dublin.
3. Spieltag, Samstag, 27. Februar, 15.15 Uhr: Italien - Irland in Rom; 17.45 Uhr: Wales - England in Cardiff; Sonntag, 16 Uhr: Frankreich - Schottland in St. Denis.
4. Spieltag, Samstag, 13. März, 15.15 Uhr: Italien - Wales in Rom; 17.45 Uhr: England - Frankreich in Twickenham; Sonntag, 16 Uhr: Schottland - Irland in Edinburgh.
5. Spieltag, Samstag, 15.15 Uhr: Schottland - Italien in Edinburgh; 17.45 Uhr: Irland - England in Dublin; 21 Uhr: Frankreich - Wales in St. Denis.
Am 7. Februar wird der fünfte und letzte Spieltag der wegen der Coronavirus-Pandemie im März 2020 unterbrochenen Rugby-Europameisterschaft nachgeholt. Titelverteidiger Georgien steht als neuer Europameister bereits fest. Russland und Spanien können Zweiter oder Dritter werden, und die anderen Teams spielen gegen den Abstieg. Besondere Bedeutung hat das Spiel zwischen dem früheren Europameister Rumänien und Belgien. Der Verlierer könnte Letzter sein und müsste sodann gegen Division 2-Sieger Niederlande ein Relegationsspiel bestreiten.
Europameisterschaft 2020, Division 1
5. Spieltag, Sonntag, 7. Februar, 10.15 Uhr: Rumänien - Belgien in Craiova; 12 Uhr: Georgien - Russland in Tiflis; 12.45 Uhr: Spanien - Portugal in Madrid.
Claus-Peter Bach am 4. Februar 2021 in der Rhein-Necvkar-Zeitung
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